Zahlen mit Plastik: Welche Karte passt zu Ihnen?

Die Deutschen zahlen mittlerweile 40 Prozent aller Einkäufe bargeldlos – und es werden immer mehr. Die AZ hat die wichtigsten Fakten zu EC- und Kreditkarte zusammen gestellt.
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München - Ob 5,70 Euro an der Kiosk-Kasse, 129,90 Euro im Schuhgeschäft oder 490 Euro im Elektromarkt: An der Kasse wird immer seltener geklimpert und nach Scheinen gekruscht. 2011 haben die Deutschen so häufig mit Karte bezahlt wie noch nie, und zwar im Gesamtwert von 151 Milliarden Euro (2010: 144), so das Handelsforschungsintitut EHI.

40 Prozent aller Zahlungen werden somit in Plastik getätigt – fast doppelt so viel wie im Jahr 2000. Bis 2015 wird der Kartenanteil laut EHI auf 44 Prozent steigen, vor allem bei EC- und Kreditkarten. Immer häufiger auch berührungslos, wozu seit einiger Zeit ein Pilotprojekt in der Region Hannover läuft. Doch welche Karte passt eigentlich am besten zu wem? „Das kommt ganz aufs Bezahlverhalten an“, sagt Markus Feck, Finanzjurist bei der Verbraucherzentrale NRW.

Typ1: „Um am Geldautomaten Bargeld abzuheben und vor Ort im Geschäft zu zahlen, reicht eine EC-Karte aus.“

Typ2: „Bin ich allerdings hin und wieder auch im außereuropäischen Ausland unterwegs oder will im Internet bezahlen, macht eine Kreditkarte Sinn“, so der Verbaucherschützer.

 


Die wichtigsten Fakten zur EC- oder Maestro-Karte (offiziell Girocard), die bei 84 Prozent aller bargeldlosen Zahlungen zum Einsatz kommt:

- Sie bekommt jeder, der ein Girokonto eröffnet. Je nach Bank kommen pro Jahr rund zehn Euro Kontoführungskosten zusammen.

 

- Mit ihr kann man Geld abheben, Kontoauszüge ausdrucken, Einkäufe kostenfrei bezahlen.

 

- EC-Karten werden fast überall akzeptiert, an manchen Stellen jedoch erst ab einem bestimmten Kaufpreis (zum Beispiel fünf Euro in einigen Supermärkten).

- Geld kann an allen EC-Automaten abgeholt werden, kostenfrei in der Regel allerdings nur bei der eigenen Bank und deren Partnern.

- Im Ausland zahlen: Das Maestro oder V-Pay-Symbol zeigen an, dass die Karte auch auf Reisen gilt. Der Unterschied: V-Pay gilt in den meisten Ländern Europas, Maestro auch außerhalb. Manche Bankkunden können ihre EC-Karten im außereuropäischen Ausland jedoch nicht verwenden. Das kann passieren, weil die Bank das Limit auf Null heruntergeschraubt hat, um Missbrauch durch illegale Kartenkopien zu vermeiden. Eine zweite Tücke ist V-Pay: Der entsprechende EMV-Chip, der als sicherer gegenüber dem von Betrügern leichter abzulesenden Magnetstreifen gilt, funktioniert vor allem innerhalb Europas. Wer also seine EC-Karte auf Reisen nutzen will, sollte vorsichtshalber bei seiner Bank nachfragen.

- Eine Besonderheit: Bei EC-Kartenzahlung wird das Konto sofort belastet. Gerät man ins Minus, werden Zinsen fällig. Girokonten für Jugendliche werden nur auf Guthabenbasis geführt, sodass sie ihre Konten nicht überziehen können.

- Girocards mit dem Symbol „Geldkarte“ haben noch eine zusätzliche Funktion: Sie lassen sich via Chip mit einem bestimmten Betrag aufladen (maximal 200 Euro). An Automaten oder Kassenterminals lässt sich dieser Betrag ohne Pin-Eingabe abbuchen. Bei Verlust oder Diebstahl der Karte erreichen Bankkunden die Sperr-Notrufzentrale unter 116 116.

 


 

Die wichtigsten Fakten zur Kreditkarte (die häufigsten sind Mastercard und Visa), über die immerhin rund 13 Prozent aller bargeldlosen Zahlungen abgebucht werden:

- Bargeldabheben ist weltweit möglich.

- Mit der Karte direkt Bezahlen kann man nur in solchen Hotels, Restaurants oder ähnlichem, wenn diese einen Vertrag mit dem Kreditkartenunternehmen abgeschlossen haben. Manche Einzelhändler akzeptieren keine Kreditkarten.

- Die Kreditkartennummer kann als Sicherheit eingesetzt werden, zum Beispiel beim Autoverleih anstatt einer Kaution.

- Innerhalb Deutschlands ist der Einsatz kostenfrei, außerhalb werden ein Prozent auf den Kaufpreis fällig.

- Zahlen im Internet: Die meisten Deutschen zahlen im Netz per Rechnung. Doch viele Online-Shops akzeptieren nur Kreditkarten.

- Die Abrechnung erfolgt einmal im Monat, der fällige Betrag wird dann vom Girokonto abgebucht. Das bedeutet für den Kunden einen zinsfreien Kurzkredit.

- Bei Diebstahl haftet der Kunde – sofern kein Eigenverschulden vorliegt – mit maximal 50 Euro.

 

 

 

 

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