Wir sparen uns ein AKW

Die Atomkraftwerke sind ersetzbar, wenn jeder mit dem Strom vernünftiger umgeht .
Michael Heinrich |
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Steckdosenleisten mit Schalter ermöglichen es, heimliche Stromfresser austricksen
Steckdosenleisten mit Schalter ermöglichen es, heimliche Stromfresser austricksen

Die Zahl der Deutschen wächst, die von der Politik ein Abschalten der 17 Atomkraftwerke im Lande fordern – möglichst sofort. Politik und Wirtschaft zögern, von Stromengpässen ist die Rede, von dem langwierigen Ausbau der Windenergie, von mangelnder Akzeptanz neuer Überlandleitungen. Doch der Ausstieg ist möglich, von heute auf morgen – wenn jeder Einzelne seinen Beitrag dazu leistet.
Die Rechnung, die Richard Mergner, Experte beim Bund Naturschutz in Bayern (BN), aufmacht, ist verblüffend: „Durch effizienteres Nutzen lassen sich 50 bis 67 Prozent der verbrauchten Energie einsparen. Das geht ohne Einschränkung der Lebensqualität und mit der heute vorhandenen Technik.”
Natürlich entfällt darauf ein Teil auf die Wirtschaft. Auf die Unternehmen, die mit energieeffizienteren Maschinen oder Abläufen viel Strom sparen könnten.
Doch auch jeder Einzelne, kann, bei sich zu Hause, so viel Energieverschwendung vermeiden, dass – dank aller zusammen – manches Atomkraftwerk vom Netz gehen kann. Und: Sie haben damit nicht nur die Umwelt vor möglicherweise schlimmen Folgen bewahrt (siehe Japan) – sondern können damit auch ganz erheblich Geld sparen. Die AZ nennt die 30 besten Tipps zum Stromsparen.

BELEUCHTEN

1 Hände weg von Glühlampen und Halogenleuchten. Die Stromfresser erzeugen viel Wärme, aber wenig Licht.
2 Greifen Sie zu Energiesparlampen oder Leuchtstofflampen der Energieeffizienzklasse A. Ihr Licht ist nicht mehr so kalt wie früher. Weil sie viel länger brennen, sparen sie Energie und Geld.
3 Schalten Sie Lampen bewusst ein. Um auf dem Sofa ein Buch zu lesen, braucht’s keine Beleuchtung im ganzen Haus.
4 Machen Sie die Nacht nicht zum Tag, vermeiden sie Lichterketten, Gartenscheinwerfer u. ä.
5 Die Sonne schickt keine Rechnung – auch nicht wenn sie ihre Wohnung erhellt. Platzieren Sie Möbel so, dass Sie in der Küche, am Essplatz, am Schreibtisch möglichst lange das Tageslicht nutzen können. Helle Wände, Decken und reflektierende Lamellen-Jalousien tun ein übriges.
Effekt: Die Umstellung aller deutschen Haushalte auf Energiesparlampen spart ein Atomkraftwerk.

KOCHEN

6 Topf oder Pfanne sollen die gleiche Größe haben wie die Kochplatte, ihre Böden müssen eben sein, die Deckel passen.
7 Beim Kochen von Gemüse und Kartoffeln reicht es, den Topfboden mit Wasser zu bedecken, sie garen dann im Dampf – wenn sie einen gut schließenden Deckel verwenden.
8 Nutzen sie die Nachheizphase der Platten, die nach dem Ausschalten wirkt. Ausprobieren, wie lange sie dauert!
9 Umluftbetrieb ist sparsamer als das Backen mit Ober- und Unterhitze.
10 Erwärmen Sie Wasser nicht auf dem Herd, sondern im elektrischen Wasserkocher. Füllen sie dort Warmwasser aus der Leitung ein, das spart noch einmal Energie.
Effekt: Wenn sich die ganze Republik an diese Tipps hält, können zwei Atomkraftwerke vom Netz gehen.

HEIZEN


11 Vermeiden Sie elektrische Heizstrahler oder -Lüfter, ebenso wie Heizdecken. Das sind Stromfresser.
12 Dichten Sie eventuell undichte Türen oder Fenster ab.

KÜHLEN


13 Der Kühlschrank sollte an einem kühlen Ort, also nicht in der Sonne oder neben Herd, Heizkörper oder Ofen stehen.
14 Kühlschranktemperatur auf 7 statt 5 Grad einstellen, das Gefriergerät auf minus 18 Grad.
Effekt: Cool kühlen spart zwei Atom-Meiler

WASCHEN

15 Füllen Sie Ihre Waschmaschine immer voll. Vollautomatische Mengen-, Beladungs- oder 1/2-Programme verbrauchen überproportional viel Energie.
16 Verzichten Sie auf Vorwäsche und auf 95-Grad-Waschgänge.
17 Eine Temperatur von 40 Grad statt 60 Grad spart die Hälfte an Strom, von 30 Grad sogar zwei Drittel.
18 Wäschetrockner sind extreme Stromfresser – ein Durchgang verbraucht viermal so viel Strom wie eine 60-Grad-Buntwäsche.
Effekt: Schlau waschen und beim Kauf von Geräten auf die Energieklasse achten, das macht zwei Kernkraftwerke überflüssig.

COMPUTER


19 Ein vernünftiges Powermanagement kann den Stromverbrauch ihres Computers oder Laptops gewaltig reduzieren.
20 Schalten Sie Computer und Peripheriegeräte über eine schaltbare Steckerleiste ab, dann gibt es keine heimlichen Stromfresser.
21 Lautsprecher, Drucker und Modem erst einschalten, wenn es wirklich gebraucht wird.
22 Deaktivieren Sie Bildschirmschoner, schalten Sie stattdessen die Funktion „Monitor ausschalten” ein. Dann geht der Schirm zum Beispiel nach 5 Minuten der Nichtbenutzung aus.
23 Nutzen Sie alle Energiesparfunktionen Ihres Gerätes. Damit verbraucht nur diejenige Hardwarekomponente Strom, die tatsächlich gerade benutzt wird.
24 Bedenken Sie bei einem Neukauf: Ein Notebook verbraucht 50 bis 80 Prozent weniger Strom als ein vergleichbarer Desktop-PC.
25 Extreme Stromfresser sind Grafikkarten für Spiele.

STAND-BY

26 Der Stand-by von Geräten kostet einen durchschnittlichen Haushalt im Jahr rund 85 Euro, schalten Sie diese Dauerbetriebsstellung an den Geräten immer aus.
27 An vielen Geräten (DVD-Player, Audio-Tuner usw.) geht das gar nicht. Benutzen Sie dann eine abschaltbare Steckerleiste oder ziehen Sie den Netzstecker.
28 Lade- oder Netzgeräte stehen auch unter Strom, wenn kein Gerät an ihnen hängt – also raus aus der Steckdose.
Effekt: Stromräuber fressen jährlich für mindestens vier Milliarden Euro Energie. Werden sie abgestellt, könnten zwei AKW abgeschaltet werden.

NEUANSCHAFFUNGEN

29 Achten Sie beim Kauf von neuen Geräten auf die Energieeffizienzklasse A oder A++. Das gibt es bei fast allen Großelektrikgeräten.
30 Beim Neukauf von Fernsehern ist zu beachten: Flachbildschirme verbrauchen weniger Strom als Röhrengeräte. Besonders viel Strom benötigen Plasma-Geräte.
Wenn Sie künftig alle 30 AZ-Stromspar-Tipps und vielleicht noch ein paar mehr beachten, wird sich das in Ihrem Geldbeutel bemerkbar machen: 430 Euro Ersparnis sind für eine Familie drin, für einen Single 170 Euro.

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