Wie gefährlich ist Sport in der Schwangerschaft?

Topmodels wie Bar Refaeli halten sich auch in der Schwangerschaft fit. Doch kann Sport dem ungeborenen Kind schaden? Ein Gynäkologe klärt auf.
(sas/spot) |
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Auf dem ersten Blick ist auf dem Foto, das Bar Refaeli vor kurzem auf Instagram postete, nichts Ungewöhnliches zu sehen. Ein Topmodel beim harten Workout. Doch ein Fakt lässt das schweißtreibende Training dann doch etwas fragwürdig aussehen: Die 30-Jährige ist schwanger. Einige Fans hinterließen deswegen besorgte Kommentare. Doch ist Sport in der Schwangerschaft wirklich gefährlich? Wie weit darf man gehen? Wann könnte das Kind Schaden nehmen? Im Gespräch mit spot on news liefert der Gynäkologe Dr. med. Christian Albring Antworten:

Mit welch ungewöhnlicher Methode Bar Refaeli Ihre Schwangerschaft verkündet hat, sehen Sie hier

 

Viele werdende Mütter machen sich Sorgen, dass ein anstrengendes Workout ihrem Kind schaden könnte. Ist Sport in der Schwangerschaft generell gefährlich?

 

Dr. med. Christian Albring: Im Prinzip ist Sport in der Schwangerschaft empfehlenswert. Wir warnen aber davor, beim Sport an die körperliche Leistungsgrenze zu gehen, weil das zu vorzeitigen Wehen führen kann. Auch von Sportarten mit sehr schnellen Bewegungsmustern und Belastungsspitzen, mit Körperkontakt und mit hohem Sturzrisiko raten wir ab.

 

Welche Sportarten sind besonders risikoreich?

 

Risiken bergen beispielsweise alle Mannschaftssportarten sowie Kampfsport, Training mit Gewichten, Eissport und jegliche Wettkämpfe. Ein echtes Verbot gibt es in Sachen Tauchen, denn beim Auftauchen können sich Sauerstoffbläschen im Blut bilden, die das ungeborene Baby schädigen können.

 

Abgesehen vom Tauchen, wodurch kann das Kind beim Sport noch Schaden nehmen?

 

Wenn eine schwangere Sportlerin sich so stark belastet, dass sie an ihre körperliche Grenze kommt, ist die Versorgung des Kindes nicht mehr optimal: Die Durchblutung der Plazenta und die Sauerstoffzufuhr ist vermindert. Das kann vorzeitige Wehen auslösen. Stürze und heftige Erschütterungen können außerdem Ablösungen der Plazenta hervorrufen. Zudem sollten Schwangere darauf achten, ihren Kreislauf nicht zu sehr zu belasten.

 

Wie sieht es mit Bauchmuskeltraining aus, können Frauen im neunten Monat noch einen Sixpack haben?

 

Manche sportliche Frauen haben bis spät in die Schwangerschaft eine erstaunlich gut trainierte Figur, ohne dass das eine Gefahr für ihr Baby bedeutet. Aber wir empfehlen dringend, mit dem gezielten Training gerade für die Bauchmuskulatur spätestens in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft aufzuhören. Ohne spezielle Trainingsmethoden ist ein Weiterführen dann mit einer Gefahr für die Mutter verbunden.

 

Ist ein anstrengendes Training, wie es zum Beispiel Bar Refaeli betreibt, zu viel für den schwangeren Körper?

 

Das Foto zeigt deutlich, dass die Sportlerin Schmerzen hat. Offensichtlich wegen des Sauerstoffmangels und einer Übersäuerung in einer maximal angestrengten Muskulatur. In der Schwangerschaft sollte das Training nicht bis an diese Grenze kommen.

 

Bei welchen Anzeichen sollte man mit dem Sport aufhören?

 

Bei leichtesten Blutungen muss der Sport sofort gestoppt werden. Ebenso bei Kontraktionen, die mehr sind als nur ab und zu ein "harter Bauch". Auch Rückenschmerzen im Kreuz- und Lendenwirbelbereich können ein Anzeichen für eine zu hohe Belastung sein. Am wichtigsten ist aber die innere Stimme der Schwangeren, die ihr normalerweise sagt, wann sie an eine kritische Grenze kommt.

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