Vorsicht vor den Handy-Fallen in der Ferien!
Wer aus dem Urlaub Bilder an seine Lieben zuhause versendet, der kann ganz schnell 100 Euro oder mehr los sein. Wie Sie beim Gebrauch des Handys Geld sparen können.
München - Den Strand, das Frühstücksbuffet, den Bootstrip und dann auch den Sonnenbrand – es gibt wenig, was man während eines Urlaubs seinen Liebsten zuhause nicht sofort zeigen möchte. Smartphones machen es möglich.
Einheitliche EU-Tarife ab 1.Juli:
Variierende Tarife in Europa:
Doch, so hat ein Test von 40 Anbietern durch die Zeitschrift „Finanztest“ belegt: Die Handynutzung im Ausland mit deutschen Prepaid-Tarifen, vor allem außerhalb der EU, kann richtig ins Geld gehen.
Für Telefonate und SMS innerhalb der EU sinken allerdings ab 1. Juli die Kosten. Die AZ zeigt, wo die Handy-Fallen lauern:
Was kostet es, Fotos aus Ländern außerhalb der EU zu verschicken? Die größten Kostenfallen lauern beim Versand von Daten per E-Mail aus einem Nicht-EU-Land. Je nach Anbieter sind für ein Megabyte mindestens 2,49 Euro fällig, schlimmstenfalls sogar 25,80 Euro. Der Versand von vier Fotos kostet so schnell hundert Euro – und die Urlaubslaune dazu. Ab Juni 2012 soll mit der Abzocke im nichteuropäischen Ausland Schluss sein: Die EU will festlegen, dass das Versenden von einem Megabyte Daten dann nicht mehr als 0, 90 Cent kosten darf.
Was gilt innerhalb der EU für den Datenversand? Auch hier schwanken die Preise je nach Anbieter. Bei simyo, blau.de oder Conrad sind 0,48 Euro pro Megabyte fällig, bei Weltbild, discoplus oder hellomobil mit 19,80 Euro rund das Vierzigfache. Gute Nachricht für ahnungslose Urlauber: Die EU gibt beim Datenversand innerhalb Europas ein Monatslimit vor. Ein Foto für 19,80 Euro kann man von Frankreich oder Italien aus also nur dreimal verschicken: Sobald ein Handynutzer beim Datenversand mehr als 59,50 Euro verbraucht, stoppt die Übertragung automatisch – der Nutzer wird darüber per SMS informiert. Dann kann er nur noch telefonieren oder Kurznachrichten versenden. Wie schnell das Maximum erreicht ist, hängt aber vom jeweiligen Anbieter ab.
Was zahlt man fürs Telefonieren außerhalb der EU? Für die Preise von Telefonaten aus Ländern wie den USA, der Türkei, der Schweiz, Ägypten oder Marokko gilt: Sie sind theoretisch nach oben offen. Die meisten Anbieter nehmen 1,49 Euro pro Minute. Spitzenreiter unter den Testteilnehmern ist igge&ko mit 3Euro pro Minute aus den USA.
Was kosten Telefongespräche und SMS innerhalb der EU? In der EU sind die Kosten für SMS und Telefongespräche seit 2007 einheitlich, Kunden mit Verträgen zahlen ebenso viel wie jene mit Prepaidkarten. Generell gilt: Telefongespräche von einem Land in ein anderes dürfen höchstens 0,46 Euro/min kosten. Ab dem 1. Juli sind es sogar nur noch 0,41 Euro. Eingehende Anrufe kosten statt 17 Cent dann nur noch 13 Cent, so viel wie eine abgehende SMS. Der Empfang von Kurznachrichten ist kostenlos. Fürs MMS-Versenden gibt’s keine einheitliche Vorgabe.
Wann lohnt sich ein Anbieterwechsel? Wer in Urlaub fährt, sollte sich vorher bei seinem Handyanbieter über die Kosten informieren. Womöglich lohnt es sich, zu einem deutschen Prepaid-Anbieter mit günstigeren Roaming-Preisen zu wechseln – hier können aber Kosten für die Mitnahme der Nummer anfallen. Manche Anbieter haben auch Auslandsoptionen im Programm, bei denen ein gutgeschriebenes Datenvolumen gleich mitgekauft wird. Wer länger im Ausland ist, für den lohnt es sich, eine SIM-Karte bei einem ausländischen Netzbetreiber zu kaufen. Achtung: Hierfür ein Handy ohne SIM-Sperre mitnehmen. Smartphones mit Verträgen sind in der Regel für andere Karten gesperrt.
Wie schützt man sich vor hohen Kosten? Sicherer Schutz vor hohen Surfkosten: Vor Abreise den Internetzugang des Smartphones abschalten - versteckte Kosten können zum Beispiel beim Laden von Kartenmaterial über GPS anfallen. Das gilt auch für die Mailbox: Beim Abhören sind Kosten fällig wie bei einem Auslandsgespräch.
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