Vor dem Winterschlaf: Erste Hilfe für Igel

Die Tiere futtern sich jetzt Energie-Reserven für den Winterschlaf an. Wie man sie dabei unterstützt, woran man einen Notfall erkennt.
Natalie Kettinger |
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Dieser Igel ist zu klein, um allein durch den Winter zu kommen. Er wurde in einer Auffangstation aufgenommen und wird dort gepflegt.
dpa Dieser Igel ist zu klein, um allein durch den Winter zu kommen. Er wurde in einer Auffangstation aufgenommen und wird dort gepflegt.

Noch besteht kein Grund zur Panik: Wer in diesen Tagen einen Igel durchs Laub rascheln hört, muss sich um ihn keine Sorgen machen – vorausgesetzt, der kleine Stachelträger ist gesund.

Die Tiere sind dabei, sich Energie-Reserven für den Winterschlaf anzufuttern. Sie ziehen sich erst zurück, wenn nachts Dauerfröste herrschen oder sich eine geschlossene Schneedecke über Wiesen und Gärten gelegt hat.

"Igel in Ruhe lassen, außer..."

"Wer jetzt einen Igel beobachtet, sollte ihn in Ruhe lassen – außer, er verhält sich seltsam", sagt Biologin Lydia Schübel vom Münchner Tierschutzverein. Wie man einen kranken Igel erkennt, erklärt der Verein auf seiner Homepage (siehe unten). Auch Tiere, die weniger als 500 Gramm auf die Waage bringen, sind womöglich in Not. Unbedingt Hilfe brauchen Igeljunge, die sich außerhalb ihres Nestes befinden, vielleicht noch geschlossene Augen haben, sich kühl anfühlen und offensichtlich ihre Mutter verloren haben. In allen drei Fällen lohnt sich ein Anruf beim Tierschutzverein, dessen Experten entweder den Finder beraten oder den Igel bei sich aufnehmen (089 / 921 000 21 oder -14).

Unter keinen Umständen sollte man die Tiere einsammeln, nur weil man das Gefühl hat, Igel seien in der Stadt fehl am Platz. Lediglich in Ausnahmefällen ist eine Umsiedlung gerechtfertigt und sinnvoll, sagt Ursula Bauer von der Aktion Tier. Igel sind sogenannte Kulturfolger, die heute vorrangig in der Nähe des Menschen zum Beispiel in Parks oder Gärten leben. Igel kommen dort gut zurecht und müssen nicht automatisch gerettet werden.

Igel dankbar für Unterstützung

Allerdings sind auch gesunde Igel dankbar für Unterstützung bei den Vorbereitungen für die kalte Jahreszeit. Ein Laubhaufen dient ihnen als willkommenes Winterquartier – genau wie ein regensicheres Igelhäuschen aus Holz. Dazu stellt man eine Obstkiste mit der Öffnung nach unten auf, in die man ein etwa 15 mal 15 Zentimeter großen Eingangsloch gesägt hat. Die Box wird mit Laub, Stroh oder Zweigen bedeckt – und mit Blättern oder Papierschnipseln ausgepolstert. Da Igel ihren Winterschlaf-Platz manchmal wechseln, kann man beides bereitstellen.

Außerdem kann man ihnen dabei helfen, sich genügend Fett-Reserven anzufressen. Dafür stellt man Näpfe mit Wasser und Futter auf, die regelmäßig gefüllt – und gesäubert – werden (Futter-Tipps vom Tierschutzverein siehe unten).

Wer verhindern will, dass die Nachbarskatze oder andere Tiere das Igelfutter verputzen, schützt es, indem er eine Holzkiste darüber stülpt, in die er ein Loch gesägt hat, durch das nur der Igel schlüpfen kann. Der Winterschlaf der Igel dauert – je nach Witterung – bis März oder April. Da die Tiere manchmal aufwachen und auf Nahrungssuche gehen, lohnt es sich, eine Schüssel mit Katzen-Trockenfutter im Freien stehen zu lassen.

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