Volkskrankheit Allergien

Immer mehr Menschen reagieren zunehmend empfindlich auf eher harmlose Substanzen
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In diesem Jahr mussten Birkenpollen-Allergiker besonders leiden: Die Saison begann kurz vor Silvester 2013 – und endete erst vor gut drei Wochen.
dpa In diesem Jahr mussten Birkenpollen-Allergiker besonders leiden: Die Saison begann kurz vor Silvester 2013 – und endete erst vor gut drei Wochen.

Immer mehr Menschen reagieren zunehmend empfindlich auf eher harmlose Substanzen

In Deutschland leidet etwa ein Viertel der Bevölkerung unter einer Allergie – etwa die Hälfte davon an Heuschnupfen.

Immer mehr Menschen reagieren zunehmend empfindlich auf eher harmlose Substanzen, auf normale Dinge des Alltags und der Umwelt, wie beispielsweise auf Pollen, Hausstaub, Tierhaare, die Sonne, Nahrungsmittel oder Chemikalien.

Warum das Immunsystem plötzlich allergisch reagiert, ist noch immer unbekannt. Es wird spekuliert, ob neben erblichen Einflüssen die zunehmende Umweltverschmutzung oder der zu geringe Keimkontakt im Kindesalter verantwortlich sind.

Allergien beginnen häufig schon im frühen Kindesalter. Meist sind es zunächst bestimmte Nahrungsmittel, die das Immunsystem des Säuglings „in Aufruhr" versetzen. Später reagiert der Körper dann, wie beispielsweise beim Heuschnupfen, auf bestimmte allergieauslösende Stoffe in der Luft. Bei Kindern spricht man in solchen Fällen von einer Allergie-Karriere. Und immer schwebt das Damoklesschwert eines so genannten Etagenwechsels über den Betroffenen. So bezeichnen Allergologen eine Verlagerung der Allergie von den oberen Luftwegen, also Nase und Rachen, auf die Lungen. Konkret heißt das dann: Asthma.

Allergie-Experten halten es für möglich, dass ein Mangel an dem Spurenelement Zink für die Misere zumindest mitverantwortlich sein könnte. Mehr als 300 verschiedene Stoffwechselvorgänge in unserem Körper können ohne Zink nicht ordnungsgemäß funktionieren. Zink habe zudem auch direkt antiallergische Eigenschaften, da es bestimmte Immunzellen stabilisiert, die bei der Entstehung einer Allergie eine wichtige Rolle spielen. Zink wird vor allem über die Nahrung aufgenommen. Die besten Zinklieferanten sind Fleisch, Geflügel, Milch, Eier, Vollkornprodukte, Nüsse und manche Hülsenfrüchte. Genau das sind aber Lebensmittel, die Allergiker oft meiden müssen. Sie nehmen also zu wenig Zink auf. Um einem Zinkmangel vorzubeugen, können zinkhaltige Präparate aus der Apotheke eine Alternative sein. Komplett beseitigen lässt sich ein einmal ausgebrochener Heuschnupfen auch mit Zink nicht, aber zumindest die Symptome können deutlich gebessert werden. Für viele Allergiker wäre allein das schon eine große Hilfe. Die verbesserte Zinkversorgung ist dabei als eine zusätzliche Maßnahme zu betrachten. Auf die eigentliche Basistherapie der Allergie sollte man deshalb in keinem Fall verzichten.

Die Spezifische Immuntherapie - Hyposensibilisierung ist die einzige Therapie, welche die Ursache einer Allergie behandelt. Dabei wird die allergieauslösende Substanz in sehr verdünnter Konzentration unter die Haut gespritzt (subkutan) oder unter die Zunge gegeben (sublingual). Im Verlauf der Behandlung wird die Konzentration dieser Substanz gesteigert. Dadurch soll der Körper eine Toleranz entwickeln.

Eine Hyposensibilisierung sollte stets von einem allergologisch erfahrenen Arzt durchgeführt werden. Ein frühzeitiger Behandlungsbeginn verhindert bei einem Teil der behandelten Patienten auch das spätere Auftreten von allergischem Asthma.

Bestehen zusätzlich Kreuzallergien gegen Nahrungsmittel, die Allergenverwandtschaften zu relevanten Pollen aufweisen, so kann bei manchen Patienten auch eine Besserung der begleitenden Nahrungsmittelallergie durch die Behandlung bewirkt werden.

Vorbeugende und therapiebegleitende Maßnahmen für Pollenallergiker:

Die größte Pollenausschüttung erfolgt in den frühen Morgenstunden zwischen 4 und 6 Uhr. In ländlichen Gebieten sollten daher die Fenster in dieser Zeit geschlossen bleiben. Die beste Zeit zum Lüften ist hier abends zwischen 19 und 24 Uhr.

In städtischen Gebieten sinken gerade in den Abendstunden die Pollen ab. Hier tritt die geringste Pollenkonzentration in der Luft in den Morgenstunden zwischen 6 und 8 Uhr auf.

Pollenallergiker sollten ihre Urlaubsplanung so abstimmen, dass sie in der Zeit, in der die allergieauslösenden Pollen fliegen, in Urlaub fahren. Pollenarme Luft findet sich auf Inseln, am Meer oder in Hochgebirgslagen.

Für viele Automodelle sind Pollenfilter für die Lüftungsanlagen erhältlich.

Täglich Staubsaugen (Gerät mit Hepa-Filter), um Pollen auf Teppichen und Möbeln zu entfernen.

Möglichst jeden Abend vor dem Zubettgehen die Haare waschen und die Straßenkleidung nicht im Schlafzimmer ablegen.

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