Stressfrei ins neue Jahr

Der Stresstest zeigt, ob es höchste Zeit ist, grundlegende Veränderungen anzustreben
Stressfrei ins neue Jahr: Diesen guten Vorsatz möchten vermutlich mindestens 40 Prozent der Berufstätigen und 95 Prozent aller Hausfrauen und, -männer umsetzen. Denn das sind laut der neuesten Studien des Schweizer Wirtschaftsdepartments SECO, bzw. der Techniker Krankenkasse, die Prozentzahlen der durch Stress betroffenen Bundesbürger. Dabei handelt es sich um einen Zustand von Dauerbelastung im Beruf oder Familienleben, der von Zeitdruck, harten Zielvorgaben, wenig Autonomie und Handlungsspielraum geprägt ist. Das Risiko „auszubrennen" steigt ständig. Denn gerade der hohe Arbeitsdruck, gepaart mit geringen individuellen Gestaltungsmöglichkeiten und das zusätzliche Fehlen sozialer Anerkennung des eigenen Engagements zehren an unseren Energieressourcen und können zu einer erheblichen Sinnkrise führen. Doch auch wir selbst können uns schwer aus der Spirale, die uns schneller, höher und weiter tragen soll, befreien. Denn beruflicher Erfolg, Wohlstand und ein gehobener Lebensstil sind gesellschaftliche Leitwerte und persönlicher Antriebsmotor zugleich.
Was können wir also tun? Um festzustellen, inwieweit wir von stressauslösenden Faktoren so stark betroffen sind, dass sich daraus emotionale, seelische oder körperliche Beschwerden zu entwickeln drohen, ist es wichtig, unser Bewusstsein dafür zu schärfen. Das bedeutet, Symptome, von denen einige im nachfolgenden Stresstest aufgeführt sind, zu erkennen und sie sich auch einzugestehen, wenn sie zutreffend sind.
Im Stresstest kann man überprüfen, welche Beschwerden/Symptome in den letzten 12 Monaten aufgetreten, bzw. akut vorhanden sind: Dauernde Tagesmüdigkeit
Abgespanntheit ohne ersichtlichen Grund
Konzentrations- und Aufmerksamkeitsprobleme
Ständige Nervosität
Herzrasen
Hoher Blutdruck
Herz-Kreislauf-Beschwerden
Empfindlicher Magen
Verdauungsprobleme
Schlafstörungen
Hautprobleme
Rückenschmerzen
Kopfschmerzen
Aggressionsneigung
Gefühlsschwankungen, Stimmungslabilität
Niedergeschlagenheit bis hin zur Depression Je öfter einige der beschriebenen Symptome in letzter Zeit aufgetreten sind, desto dringender empfiehlt es sich grundlegende Veränderungen anzustreben. Was kann man verändern? Grundsätzlich lassen sich Stressbewältigungsstrategien in zwei Kategorien unterteilen: Wenn die Situation momentan nicht verändert werden kann, d.h. die Stressursache nicht auszuschalten ist, bieten sich Methoden zur kurzfristigen Stressreduzierung an. Ziele dabei sind: Senkung des Erregungsniveaus, Verhinderung von Eskalation und Bewahrung eines kühlen Kopfes. Mit Hilfe nachfolgender Techniken kann eine Stressreaktion so beeinflusst werden, dass die „Erregungsspitzen" gekappt werden und eine Eskalation der Situation verhindert wird:
Ablenkung - sie dient dazu, eine Belastung durch bewusste Konzentration auf einen anderen Reiz als den des Stressors zu leiten, z. B. Computer spielen, in ein anderes Zimmer gehen, etwas malen, mit einem Freund telefonieren, kurzen Spaziergang machen, 10 tiefe Atemzüge in den Bauch machen.
Dampf ablassen (jedoch ohne anderen zu schaden) - den Gefühlen Luft machen, indem man sich abends sportlich betätigt, im Auto laut schreien, mit der Faust auf den Tisch schlagen, mit dem Fuß stampfen, sich bei einer Bezugsperson „ausweinen"
Gedanken-Stopp-Technik: beenden Sie negative Gedanken, indem Sie - am besten laut - das Wort STOPP! sagen. Je früher man Gedanken in einen anderen Bereich lenkt, umso eher verhindert man, sich in eine Vorstellung zu „verrennen" und die Kontrolle über die Gedanken zu verlieren.
Positive Gedankeninstruktionen: negative, stresserzeugende Gedanken erkennen und in positive umwandeln, indem man positive Formulierungen dafür findet, z. B. „Das wird bestimmt schief gehen" in „Erst einmal ausprobieren". Informationen zu langfristiger Stressbewältigung: Wenn man langfristig etwas für sich und gegen chronischen Stress tun möchten, bieten sich Methoden zur langfristigen Stressbewältigung an. Hierfür empfehlen sich Seminare, Workshops und Einzelcoachings, die von ausgebildeten Stressmanagement-Trainern durchgeführt werden.