Sonnenschutz, Sonnencreme: So schützen Sie Haut, Haare und Augen von Sonnenbrand & Co.
In der nächsten Woche werden uns zwar keine Temperaturen jenseits der 30 Grad Schweißperlen auf die Stirn treiben, aber die Temperaturen klettern nach der kurzen Sommer-Pause wieder nach oben. Also Regenschirm weg und Bikini und Sonnencreme wieder raus! Letzteres ist besonders wichtig. Patric Stamm von der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) sagt: "Die UV-Strahlung der Sonne zählt zu den Hauptrisikofaktoren für Hautkrebs."
So klappt der richtige Schutz:
Ab wann braucht man Sonnenschutz? Das hängt von der Intensität der Strahlen ab. Das kann man im Netz beim Bundesamt für Strahlenschutz nachlesen (dpaq.de. Ab UV-Index drei ist Sonnenschutz mit Creme, Hut und Sonnenbrille angesagt. Ab Stufe acht hält man sich besser drinnen auf.
Ist Sonnenschutz auch an bedeckten Tagen nötig? Unbedingt! Zwei Drittel des UV-Lichts schaffen es auch durch die Wolken.
Welcher Lichtschutzfaktor ist ratsam? Stamm von der KKH sagt: "Ich empfehle hochwertige Sonnenschutzmittel mit mindestens Lichtschutzfaktor 30 sowie hohem UVA- und auch UVB-Schutz." Je höher der Lichtschutzfaktor ist, desto höher und länger wirkt der Schutz. Duft- und Konservierungsstoffe sollten nicht drin sein.
Übrigens: Teuer müssen die Produkte nicht sein. Stiftung Warentest und Öko-Test stellen immer wieder fest, dass auch Discounter- und Drogerie-Sonnencremes effektiv schützen.
Wie cremt man sich richtig ein? Am besten eine halbe Stunde vor dem Sonnenbad. Stamm sagt: "Alle unbedeckten Hautregionen sind großzügig einzucremen - wie das Gesicht, insbesondere Nase und Ohren, sowie auch Nacken und Kniekehlen."
Am besten cremt man alle zwei Stunden nach. Denn: "Beim Baden oder durch Schwitzen geht die Wirkung von Sonnenschutzmitteln verloren", so Stamm.
Wieviel Creme ist nötig? Die Faustregel: zwei Milligramm pro Quadratzentimeter Haut. Bei einem 1,80 Meter großen Normalgewichtigen sind das ungefähr 20 bis 30 Gramm, sagt der Münchner Hautarzt Christoph Liebich
- das entspricht rund drei Esslöffel Sonnencreme.
Sonnencreme von 2017 - geht die noch? Der KKH-Experte sagt: "Werfen Sie sie besser weg. Nach dem Verfallsdatum ist der Schutz nicht mehr gewährleistet."
Wer muss sich besonders vor der UV-Strahlung schützen? Menschen mit heller Haut, rötlichen oder blonden Haaren und solche mit einer hohen Anzahl an vererbten Pigmentmalen. "Bei ihnen führt UV-Strahlung schneller zu Hautschädigungen und damit zu Hautkrebs." Aber Obacht: Ausreichend Sonnenschutz ist trotzdem für alle wichtig. Und nur weil helle Hauttypen im Sommer etwas braun(er) geworden sind, heißt das nicht, dass sie den Lichtschutzfaktor im Laufe des Sommers reduzieren sollten.
Und was ist mit Kindern? Stamm sagt: "Kinder unter zwei Jahren sollten sich immer im Schatten aufhalten, möglichst UV-dichte, dunklere Kleidung tragen und an allen unbedeckten Körperstellen mit einem Sonnenschutzmittel sorgfältig eingecremt werden."
Was hilft bei Sonnenbrand? Sobald man ihn bemerkt: raus aus der Sonne! Die Stellen sollten möglichst schnell gekühlt werden - etwa unter der Dusche oder mit feuchten Tüchern.
Stamm sagt weiter: "Ist der Körper nach dem Sonnenbad sehr erhitzt, am besten lauwarmes statt kaltes Wasser verwenden. Zur Linderung helfen anschließend eine spezielle Lotion, kühlende Salbe oder ein Gel aus der Apotheke, die auf die verbrannten Stellen aufzutragen sind."
Was ist noch wichtig für einen guten Schutz? Hautarzt Liebich empfiehlt unbedingt einen Hut. "Sonnenstrahlen fördern Haarausfall." Außerdem sollte die Kopfhaut gut vor Sonne geschützt werden.
Auch eine Sonnenbrille ist Pflicht. Laut Kuratorium Gutes Sehen sollte sie groß genug sein, damit auch von der Seite keine UV-Strahlen auf die empfindlichen Augen fallen.
Außerdem braucht die Brille ein CE-Zeichen und eine passende Blendschutzstufe. Für den Badeurlaub ist das Stufe drei, für den Stadtbummel Stufe zwei.
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