So retten Sie Ihr Geld

Dem Votum der Slowakei begegnen Politiker gelassen. Aber: Was heißt das „Nein“ eigentlich? Hat das Folgen für Geldanlagen? Und: Wie geht es jetzt weiter? Die AZ gibt Antworten.  
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BERLIN - Erst haben die Slowaken gegen die Aufstockung des Euro-Rettungsschirms EFSF gestimmt. Jetzt könnte ihr „Nie“, slowakisch für nein, doch noch zum Ja werden. Deutsche Anleger verunsichert das Hin und Her – sie fürchten um ihre Anlagen. Was bedeutet das „Nein“ der Slowaken?

Zunächst nichts. Zwar kann der Euro-Rettungsfonds nur aufgestockt werden, wenn alle 17 Euro-Staaten zustimmen. Aber er ist bereits mit 440 Milliarden Euro gefüllt. Notwendig ist die Aufstockung mittelfristig: Denn das bisherige Volumen reicht für Krisen in Italien und Spanien nicht aus. Notfalls wird sie auch ohne den slowakischen Anteil gemacht. Wie steht es um laufende Hilfsmaßnahmen? Alles bleibt, wie es war: Portugal und Irland bekommen weiterhin EFSF-Unterstützung. Athen erhält seine aktuellen Tranchen ohnehin aus dem Hilfspaket von 2010. Das zweite soll noch dieses Jahr in Kraft treten. Kann die Slowakei noch „Ja“ sagen? Sie kann.

Es gilt sogar als sehr wahrscheinlich, dass das slowakische Parlament am Donnerstag für die EFSF-Aufstockung stimmt. Es werde „so oder so“ zur Zustimmung kommen, so der slowakische Finanzminister Ivan Miklos. Das signalisierte auch die Opposition. Was bedeutet das „Nein“ für deutsche Sparer? Bisher nichts. Auswirkungen auf die deutschen Finanzmärkte hatte das Votum nicht. Anleger fragen sich dennoch: Wo ist mein Geld noch sicher? Tagesgeld/Festgeld. Der deutsche Bankenverband sagt: „Die Einlagen der Sparer, der kleinen Leute, sind absolut sicher.“ Aber: Zwar sichert der Staat die Bankeinlagen jedes Sparers mit 100000 Euro ab. Doch bei einer großen Pleite müsste auch der Einlagensicherungsfonds kapitulieren.

Experten raten deshalb zu streuen: Sparer, die mehr als 100000 Euro in Fest- oder Tagesgeld anlegen möchten, nutzen die gesetzlichen Einlagensicherungen so mehrfach aus. Aktien. Experten sehen die Papiere trotz extremen Kursschwankungen als gute Geldanlage. Der Grund: Aktien sind ein Sachwert, man erwirbt damit einen Teil eines Unternehmens – in Zeiten der Währungskrise keine schlechte Idee. Und: Die Kurse sind derzeit niedrig. Es gilt: ran an Werte mit hohen Dividenden, Finger lassen von Bankaktien. Aufgrund der vielen Kurseinbrüche sollte man auf Laufzeiten von zehn bis 15 Jahren setzen. Immobilien.

Weil die Baufinanzierung teurer wird, rät Klaus Fischer, Bankenexperte an der Hochschule München, zu Forward-Darlehen. Der Kredit nutzt die aktuell noch günstigen Konditionen, seine Laufzeit beginnt aber erst in Monaten oder Jahren. Vor dem Kauf sollte man aber prüfen, wie sicher die eigene Einkommenssituation im Krisen-Fall ist – überhastete Entscheidungen könnten sonst teuer werden.

Gold. Im August gab es für eine Unze Gold noch 1900 Dollar, jetzt sind es unter 1700 Dollar. Das zeigt: Auch das Edelmetall ist nicht vor Krisen gefeit. Und: Es wirft keine Dividende ab. Wer Gold besitzt, der sollte es behalten, vom Kauf raten Experten aber ab. Lebensversicherungen gelten als sicher. Denn: Geht ein deutscher Versicherer insolvent, übernimmt eine Auffanggesellschaft die Verträge. Nur wenn deren Mittel – die belaufen sich auf etwa 660 Millionen Euro – ausgehen, können Kunden eingezahlte Beträge verlieren. Höchst unwahrscheinlich, sagen Experten.

 

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