Schmerz richtig behandeln

Das „Global Year against Pain“ befasst sich nicht nur mit chronischen Schmerzen des Muskel- und Skelettapparates sondern auch mit ganzheitlichen Therapien
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Das „Global Year against Pain“ befasst sich nicht nur mit chronischen Schmerzen des Muskel- und Skelettapparates sondern auch mit ganzheitlichen Therapien

Fast jeder kennt ihn, den Kreuzschmerz, der einen plötzlich lahmlegt. Falsch behandelt wird er oft zur Dauerpein. Und er ist nur eine Spielart des Muskel- und Skelettschmerzes. Unter diesen Oberbegriff fallen auch Gelenkschmerzen, z.B. durch Arthrose, Rheuma, Knochenschmerzen, Muskelschmerzen, die Millionen Menschen betreffen. Die Aufmerksamkeit auf das Leiden und die Möglichkeiten erfolgreicher Therapien zu lenken ist Ziel des Global Year against Pain, das die Internationale Schmerzgesellschaft IASP (Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes e.V., DGSS) ausgerufen hat.

Zum Global Year against Pain haben die Spezialisten Fact Sheets zu verschiedenen Schmerzarten und Behandlungsmöglichkeiten entwickelt, die online auf der Webseite der DGSS abrufbar sind (www.dgss.org).

Kreuzschmerz ist der Spitzenreiter unter den Schmerzerkrankungen in Industrieländern. Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass er bei frühzeitiger Mobilisierung vergeht wie eine Erkältung. Nur allzu oft wird dennoch Bettruhe verordnet – Resultat einer mangelhaften Ausbildung der Ärzte, die ihr Medizinstudium absolvieren können, ohne je Schmerztherapie gelernt zu haben. „Wenn jeder Arzt die Grundlagen der Schmerztherapie beherrschte, würde sich so manche jahrelange Leidensgeschichte vermeiden lassen“, schätzt Prof. Dr. Hans-Raimund Casser, Vorstandsmitglied der DGSS.

Als am wichtigsten sehen die Spezialisten die Prophylaxe gegen chronische Schmerzen der Stütz- und Bewegungsorgane, insbesondere des Rückenschmerzes. „Es geht nicht um Perfektionierung der Verwaltung des chronischen Schmerzes, sondern die Vermeidung desselben“, so Prof. Casser. Dazu müssten Anamneseerhebung, Kenntnisse über Chronifizierungsfaktoren und die orthopädisch-manualmedizinische Untersuchung in der Ausbildung und in der Facharztweiterbildung verankert werden. Wichtig sei, dass Leistungen wie etwa Aufklärungsgespräche und Chronifizierungsscreening angemessen vergütet werden.

Bei Schmerzen des Bewegungs- und Stützapparats, die bereits chronisch geworden sind, helfen interdisziplinäre multimodale Therapieprogramme. Erfolgreiche Konzepte umfassen ein Behandlungsteam aus Ärzten, Psychotherapeuten, Ergo- und Physiotherapeuten, die den chronischen Schmerz als bio-psycho-soziales Problem betrachten und entsprechend ganzheitlich behandeln.

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