Schlüssel zum Wohlbefinden

Moderate Bewegung stärkt das Immunsystem und beugt Krankheiten vor
von  Abendzeitung
© DAK

Eine „Volkskrankheit" heißt Bewegungsmangel! Aber auch Hochleistungssport kann gefährlich sein. Es kommt ganz auf das Maß an, ob körperliche Bewegung gesund und fit hält oder aber im schlimmsten Fall Stress verursacht und krank macht. Dabei zählen sowohl „Bewegungsmuffel" wie auch „fanatische Freizeitsportler" zu den Risikogruppen.
Letztere sind, was den Gesundheitsaspekt betrifft, gar nicht so weit vom Leistungssportler entfernt. Nach intensiver, physischer Belastung braucht der Organismus reichlich Zeit zur Regeneration: Leere Glykogenspeicher müssen aufgefüllt werden, winzige Muskelfaserrisse ausheilen und zerstörte Zellen werden abtransportiert. Das Immunsystem ist dermaßen mit der Regeneration beschäftigt, dass es sich um eindringende Viren oder Bakterien nicht mehr kümmern kann. Fachleute sprechen vom „Open-Window-Syndrom", weil das schützende Abwehrsystem eine Zeit lang ein „offenes Fenster" hat, durch das es leicht zu Infektionen kommen kann. Nach einem Marathon-Lauf braucht der Organismus beispielsweise rund zwei Monate, um das Immunsystem wieder aufzubauen.
Spaß an der Bewegung ist der Schlüssel zum Wohlbefinden! Vielen typischen Alters- und Zivilisationskrankheiten kann schon durch ein moderates Bewegungsprogramm von dreimal wöchentlich 40 Minuten vorgebeugt werden. Entscheidend ist, dass das Training im aeroben Bereich - also einem niedrigen Intensitätsbereich - stattfindet, denn dann werden zur Energiegewinnung hauptsächlich Fettsäuren mit Hilfe von Sauerstoff verbrannt. Je intensiver das Training ist, desto mehr Sauerstoff wird angefordert, die Atem- und Herzfrequenz steigen und zunehmend werden auch Kohlenhydrate zur Energiegewinnung verbraucht. Bei weiterer Intensitätssteigerung wird die anaerobe Schwelle überschritten, bei der nur noch Kohlenhydrate zu Milchsäure abgebaut werden. Ab jetzt bedeutet das Training für den Körper Stress. Es bildet sich immer mehr Laktat, die Muskeln „versauern" regelrecht, das Verletzungsrisiko steigt. Dazu werden Herz und Kreislauf strapaziert und das Immunsystem beeinträchtigt.
Der Puls ist ein zuverlässiger Maßstab für die gesunde Dosierung der Trainingsintensität. Eine einfache Faustformel lautet, 180 minus das Lebensalter ergibt die Pulszahl, die pro Minute nicht überschritten werden sollte. Ein moderates Bewegungsprogramm führt nicht nur zu mehr Wohlbefinden, es fördert auch das Immunsystem aufgrund der erhöhten Aktivität der Killerzellen und sorgt für eine bessere Konzentration. Auch die Gehirnzellen profitieren von der gesunden Bewegung. Studien zeigen, dass körperliche Bewegung ein ganz entscheidender Faktor für die geistige Entwicklung bei Kindern ist.

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