Orangensaft aus Konzentrat ist so gut wie Direktsaft

Orangensaft vom Discounter landete bei der Stiftung Warentest vorne. Egal ob Direktsaft oder aus Konzentrat: Bei den Herstellungsbedingungen sollte nachgebessert werden.
Mark Bihler / Politik |
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Die Stiftung Warentest hat 26 Orangensäfte untersucht - mit guten Ergebnissen.
dpa Die Stiftung Warentest hat 26 Orangensäfte untersucht - mit guten Ergebnissen.

München - Es muss nicht der teure Direktsaft sein: Die Stiftung Warentest hat 26 Orangensäfte untersucht und auf Geschmack und Inhaltsstoffe testet. Das überraschende Ergebnis: Säfte aus Konzentrat schnitten genauso gut oder besser ab, als direkt im Herstellerland gepresste Säfte. Und deshalb können die Verbraucher sparen. Denn gute Konzentrat-Säfte vom Discounter gibt es bereits für unter einem Euro pro Liter. Teuerster Direktsaft im Test war Dittmeyer’s Valensina für 2,99 Euro pro Liter.

So holte sich die Discounter-Marke „Aldi Süd Rio d’oro Orange“ den Testsieg (Note 1,9). Dahinter kam gleich der Saft von Aldi Nord „Sonniger“, der Edeka Bio und Real „Tip“. Auch beim Direktsaft lagen die Discounter vorne. Fast alle Säfte bekamen beim Aroma die Note 2,0. Einziger Ausreißer war der Saft Norma Trimm und Edeka Karibische Orange. Letzterer ist angeblich aber nicht mehr im Angebot.

Auch vor Pestiziden müssen Verbraucher keine Angst haben – bei der chemischen Qualität gab es durchwegs die Note „gut“, viermal sogar ein „sehr gut“.

Am besten sei frisch gepresster Orangensaft, urteilten die Tester. Denn keiner der Kauf-Säfte komme da heran. Bei Saft aus Konzentrat wird dem Orangensaft durch eine Vakuumverdampfung das Volumen auf rund ein Sechstel verkleinert. Das macht den Transport billiger. In Deutschland verdünnen die Hersteller dann das Konzentrat wieder mit Wasser. Anscheinend hat sich bei dem Verfahren viel getan. Denn noch 2006 fielen acht von zehn Konzentratsäften bei der Stiftung Warentest durch. Das Ergebnis im aktuellen Test ist deutlich besser.

Die Tester raten den Verbrauchern, Säfte zu kaufen, die nicht mit Vitamin C angereichert werden. Denn die Säfte enthalten ohnehin schon viel Vitamin C, außerdem herrsche in Deutschland daran bei der Ernährung kein Mangel. Nur zwei Testkandidaten hatten zusätzliches Vitamin C: Der Saft von Norma sowie Dittmeyer’s Valensina Frühstücksorange. Letzterer so viel, dass schon ein Glas den täglichen Vitamin-C-Bedarf eines Erwachsenen überschreitet. Das sei unnötig, so die Experten, wenn auch nicht gesundheitsschädlich.

Eine Hiobsbotschaft trübt aber das sonst so gute Testergebnis. Untersucht wurde auch, unter welchen Bedingungen die Säfte produziert werden. Dabei ging es unter anderem um die Arbeitsbedingungen der Pflücker oder etwa den Umweltschutz in der Lieferkette. Nur ein Saft erhielt hier eine gute Note, der Edeka Karibische Orange – ausgerechnet der Saft, der im Warentest ein „mangelhaft“ bekam. Bei allen anderen Säften gab es nur für Unternehmensverantwortung und Umweltschutz gerade einmal ein „befriedigend“ oder nur „ausreichend“. Auch die beiden Produkte mit dem „Fair Trade“-Logo („Lidl Fairglobe“ und „Saft Orange Fair“ von Pfanner) überzeugten bei diesen Kriterien nicht.

 

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