Kosten im Urlaub: Wo günstig entspannen?
München - Das Hotel-Schnäppchen gebucht, doch dann kommt der Urlaub plötzlich teurer als gedacht. Denn die Nebenkosten können die Reisekasse strapazieren. Die Strandliege, der Cappuccino, die Sonnencreme: Der ADAC hat getestet und untersucht, welche Urlaubsziele besonders teuer kommen, wenn man sich vor Ort eindeckt. Ein Ergebnis: Deutschland ist im Mittelfeld.
In 50 Urlaubsorten am Meer waren die Tester unterwegs und kauften einen Warenkorb zusammen. Darin waren unter anderem Sonnencreme, Insektenspray, Cola, eine Tageszeitung und Batterien. Dazu kamen Ausgaben für Strandliege, Sonnenschirm, Cappuccino und Snacks wie Schokoriegel oder Pommes. „Wir gingen da vom Bedarf einer typischen Familie aus“, so Sprecherin Sabine Behr.
Im Durchschnitt mussten die ADAC-Mitarbeiter 175 Euro hinblättern. Doch es gab gewaltige Unterschiede. Beispiel Strandliege und Sonnenschirm: In Bodrum und Side in der Türkei sowie im bulgarischen Sveti war die Strand-Combo kostenlos. In Alassio kostete sie bis zu 45 Euro – pro Tag und Person. Oder Sonnencreme: in Side für 6,25 Euro zu haben. Im italienischen Imperia sind dafür bis zu 20 Euro weg. Schnell mal ein Eis? Auch das kann teuer werden. Am Strand von Vejers in Dänemark kostet die Kugel bis zu 3,23 Euro. In Obzor (Bulgarien) gibt es sie schon ab 26 Cent.
In Sachen Preis ganz vorne ist Bulgarien. Dort kostete der Warenkorb rund 122 Euro. Über hundert Euro teurer ist er in Dänemark mit im Schnitt knapp 223 Euro. Vier der fünf letzten Plätze im Ranking gehen an den skandinavischen Nachbarn. Italien, das beliebteste Urlaubsland der Deutschen, erhielt das Urteil „teuer“. Der Preis für den Warenkorb lag hier knapp über 200 Euro.
Und Deutschland? Die Tester stuften die beiden Ostsee-Ressorts Timmendorf und Fehmarn als „durchschnittlich“ ein. Zingst (ebenfalls Ostsee) sowie in Langeoog und Borkum an der Nordsee lautet das Urteil „teuer“. Grund dafür ist unter anderem die Kurtaxe, die Urlauber dort bezahlen müssen. Artikel für Körperpflege und Gesundheit sind in den deutschen Strandbädern noch recht günstig zu haben. Doch in der Kategorie „Shopping und Extras“ wird es teuer. Für ihren Warenkorb bezahlten die Tester in Deutschland von 168 Euro (Fehmarn) bis 194 Euro (Borkum). In vergangenen Tests kam Deutschland übrigens besser weg – der Urlaub an Nord- und Ostsee wird also immer teurer.
„Während sich Anreise und Übernachtung bereits zuhause relativ leicht kalkulieren lassen, können die Ausgaben für die kleinen Extras vor Ort schnell aus dem Ruder laufen“, gibt Kurt Heinen vom ADAC zu bedenken. Einige Dinge wie Sonnencreme kann man auch schon daheim kaufen – doch selbst dann wird es oft teurer als in den Billig-Ressorts. Um die Kosten für Essen und Trinken kommt man dagegen kaum herum. Außer man verzichtet – aber wer will das im Urlaub schon...
Das Ergebnis des ADAC - so viel kostete der Warenkorb:
Bulgarien: 122 Euro, Türkei: 147 Euro, Griechenland: 150 Euro, Spanien: 159 Euro, Kroatien: 164 Euro, Deutschland: 185 Euro, Niederlande: 192 Euro, Frankreich: 200 Euro, Italien: 208 Euro, Dänemark: 223 Euro.