Hilfe, mein Hund hat Schokolade gefressen! So sollten Besitzer reagieren

Es ist eine Volksweisheit, die wohl jeder Hundebesitzer kennt: Wenn der Vierbeiner Schokolade frisst, müssen die Besitzer schnell handeln. Und tatsächlich besteht hier akuter Handlungsbedarf, denn die Leckerei ist für Hunde giftig. Die Vergiftungserscheinungen können sehr unterschiedlich sein. Frisst ein großer Hund eine kleine Menge Schokolade, bekommt er bestenfalls nur Magenverstimmungen. In manchen Fällen kann der Verzehr der Schokolade aber zur Bewusstlosigkeit oder sogar zum Tod führen.
Hund hat Schokolade gefressen: Theobromin und Koffein sind gefährlich
Aber was macht sie eigentlich so gefährlich für Hunde? Schokolade, genauer gesagt der Kakao, enthält Theobromin und Koffein. Diese sogenannten Methylxanthine baut der Organismus von Hunden (und auch Katzen) nur sehr langsam ab.
Die Giftstoffe werden laut der Gothaer Versicherungen über den Magen-Darm-Trakt aufgenommen und im gesamten Körper verteilt. Die Wirkung der Substanzen ist dadurch im Vergleich zum Menschen viel stärker und hält auch länger im Kreislauf des Hundes an.
Wie viel Schokolade ist gefährlich für meinen Hund?
Entscheidend bei der Frage, wie gefährlich Schokolade für den Hund ist, sind drei Faktoren:
- Die Menge des verzehrten Theobromins
- Der Kakaogehalt der Schokolade
- Das Körpergewicht und die Körpergröße des Hundes
Das bedeutet: je kleiner beziehungsweise leichter der Hund, desto gefährlicher die Schokolade. Auch der Kakaoanteil der Schokolade ist entscheidend. Dementsprechend ist das Ausmaß der Vergiftung bei Verzehr von Milchschokolade geringer als bei Zartbitterschokolade, die einen höheren Kakaoanteil aufweist, wie "focus.de" berichtete.

Laut Gothaer Versicherungen liegt die mittlere tödliche Dosis von Theobromin, also die Dosis, bei der 50 Prozent der Tiere sterben, bei 100 bis 200 mg/kg Körpergewicht. Das bedeutet, umgerechnet auf konkrete Beispiele:
Gewicht Hund | Menge der Schokolade, bei der es zu Symptomen kommt | Tödliche Menge der Schokolade |
---|---|---|
30 kg | 3 Tafeln Vollmilch, 7 Stück 70% Zartbitter, 2,5 Esslöffel reines Kakaopulver | 15 Tafeln Vollmilch, 1 Tafel Zartbitter, 12 Esslöffel reines Kakaopulver |
10 kg | 1 Tafel Vollmilch, 4 Stück Zartbitter, 1 Esslöffel reines Kakaopulver | 5 Tafeln Vollmilch, halbe Tafel Zartbitter, 4 Esslöffel reines Kakaopulver |
2 kg | 5 Stück Vollmilch, 1/2 Stück Zartbitter, 1/6 Esslöffel reines Kakaopulver | 1 Tafel Vollmilch, 2,5 Stück Zartbitter, 1 Esslöffel reines Kakaopulver |
Aber Achtung: Es handelt sich hierbei lediglich um Richtwerte. Um Fehleinschätzungen zu vermeiden, sollte daher ein Tierarzt oder Notdienst kontaktiert werden. Ebenso wichtig ist das, wenn unklar ist, welche Mengen der Hund tatsächlich gefressen hat.

Welche Symptome haben Hunde bei einer Vergiftung durch Schokolade?
Wie kann man nun erkennen, ob der Hund Schokolade gefressen hat? Jeder Hund reagiert anders und es gibt kein klares Leitbild der Symptome. Stattdessen sind die möglichen Symptome sehr vielfältig. Ausschlaggebend sind das Gewichtsverhältnis und die Größe im Vergleich zur Menge der aufgenommenen Schokolade und deren Kakaogehalt. Beispiele für mögliche Symptome sind:
- Erbrechen
- Durchfall, Magenverstimmungen
- Hyperaktivität, Unruhe
- schneller Herzschlag bis hin zu Herzrhythmusstörungen
- Zittern und Krampfanfälle
- Atembeschwerden
- Bewusstseinsstörungen
- vermehrtes Urinieren
- gesteigertes Durstgefühl, vermehrtes Trinken
- häufiger Stuhlgang
Vergiftung durch Schokolade: Was tun?
Die ersten Symptome treten laut "focus.de" meist innerhalb von zwölf Stunden auf. Man sollte jedoch nicht warten, bis die Anzeichen da sind, sondern so schnell wie möglich handeln.
Sofort sollten sich die Besitzer an eine Tierklinik oder einen Tierarzt wenden. Die Vergiftung mit Schokolade, die mit den genannten Symptomen einhergeht, ist ein Notfall, der dringender ärztlicher Abklärung bedarf.
Wenn möglich, dann ist es sinnvoll, eine Probe von Kot, Erbrochenem oder Schokolade zum Arzt mitzunehmen oder sich zu merken, welche Schokolade der Hund gefressen hat. Auf diese Weise können die Ärzte das Ausmaß der Vergiftung besser einschätzen. Auch die ungefähre Zeit des Verzehrs sollte man sich, wenn möglich, merken.
Wie wird eine Schokoladenvergiftung bei Hunden behandelt?
Zeit ist ein wichtiger Faktor bei der Behandlung des Tieres. Bei schwerwiegenden Symptomen liegt der Zeitpunkt, an dem der Hund die Schokolade gefressen hat, meist schon einige Stunden zurück, so Gothaer Versicherungen. Dann zählt jede Minute.
Die Behandlung durch Tierärzte besteht darin, eine weitere Aufnahme der toxischen Substanzen zu verhindern und die schädlichen Substanzen schneller aus dem Körper heraus zu befördern. Dazu setzen sie in der Regel Medikamente ein, um Erbrechen herbeizuführen, und beginnen eine orale Therapie mit Aktivkohle, die Giftstoffe absorbiert und dafür sorgt, dass diese schnellstmöglich ausgeschieden werden können.