Was tun bei Sodbrennen? Diese Hausmittel helfen

Fettiges oder süßes Essen kann dem Magen schwer zu schaffen machen. Doch es gibt Hausmittel, mit denen man etwas gegen die unangenehmen Schmerzen tun kann.
von  Franziska Hubl
Sodbrennen hängt überwiegend mit falscher Ernährung zusammen.
Sodbrennen hängt überwiegend mit falscher Ernährung zusammen. © CHAjAMP / Shutterstock.com

Süße, fettige oder scharfe Lebensmittel können Sodbrennen verursachen, da sie die Magensäureproduktion anregen. Während die Magenschleimhaut die Säure verträgt, kann sie bei Rückfluss in die Speiseröhre Schmerzen verursachen. Laut dem NDR leiden 35 Prozent der Betroffenen regelmäßig unter solchen Beschwerden.

Sodbrennen: So entsteht es

Ein Muskel zwischen Speiseröhre und Magen sorgt normalerweise dafür, dass Nahrung nicht aus dem Magen zurück in die Speiseröhre gelangt. Schließt der Muskel aber nicht so, wie er soll, dann kann ein Teil der Nahrung zurückfließen. Dafür gibt es laut der Krankenversicherung AOK verschiedene Ursachen.

Ungesunde Ernährung, übermäßiger Konsum von Fruchtsäften, Softdrinks, Kaffee oder Schwarztee kurbeln die Produktion von Magensäure zusätzlich an.

Ungesunde Softdrinks begünstigen die Entstehung von Sodbrennen.
Ungesunde Softdrinks begünstigen die Entstehung von Sodbrennen. © Annette Riedl/dpa

Nicht nur Nahrung ist für Sodbrennen verantwortlich

Andere Faktoren können Sodbrennen begünstigen, das sind:

  • der altersmäßige Verschleiß des Schließmuskels zwischen Speiseröhre und Magen.
  • Übergewicht: Dabei drückt das Bauchfett auf den Magen.
  • Schwangerschaft: Hormonelle Veränderungen können den Schließmuskel schwächen, das Kind drückt auf den Magen. 
  • Stress: dabei verkrampft sich der Magen und der Schließmuskel kann schlaff werden, wodurch die Magensäure nach oben gelangt.
  • Medikamente mit Nebenwirkung Sodbrennen: Das sind in der Regel Medikamente, die Gefäße weiten oder Muskeln entkrampfen.
  • Zu enge Kleidung: Die Enge im Bauchraum drückt den Mageninhalt zurück.

Krankheiten, wie Muskelschwäche, Reizmagen, Magengeschwür, Diabetes mellitus und viele weitere können zu Sodbrennen führen.

Sodbrennen erkennen: Das sind die Symptome

Folgende Symptome können auf Sodbrennen hinweisen:

  • starkes Brennen im Brustbein: Betroffene denken wegen der Nähe zum Herzen nicht selten, dass der Schmerz dort entsteht. Schmerzen im Brustkorb müssen immer ärztlich abgeklärt werden.
  • Aufstoßen
  • Magendruck
  • Völlegefühl
  • Schluckbeschwerden, Luftschlucken, schlechter Geschmack im Mund

Sodbrennen: Wann Sie zum Arzt gehen sollten

Wer sich nicht sicher ist, ob Sodbrennen die tatsächliche Ursache für Schmerzen ist, sollte sicherheitshalber einen Arzt aufsuchen. Auch wenn die Beschwerden länger anhalten, oder die Schmerzen sehr intensiv sind, empfiehlt sich der Weg zur Praxis.

Häufiges Sodbrennen kann zu einer Verengung oder Vernarbung der Speiseröhre führen und in seltenen Fällen Krebs verursachen. Das Barrett-Syndrom, eine Entzündung der Speiseröhre, ist eine mögliche Komplikation und eine Vorstufe für Krebs.

Kommt Sodbrennen sporadisch vor, können Hausmittel helfen. Wenn es nach kurzer Zeit wieder verschwindet, ist es laut AOK nicht als besorgniserregend einzustufen. 

Diese Hausmittel helfen gegen Sodbrennen

Ist das Sodbrennen einmal da, können laut dem Norddeutschen Rundfunk (NDR) einige Teelöffel trockene Haferflocken helfen. Diese kann man auch zu Porridge verarbeiten. Bei krampfartigen Beschwerden können Fenchel-, Kümmel- oder Kamillentee helfen. Den Tee sollte man aber nicht auf leeren Magen trinken. 

Bei akuten Beschwerden helfen bestimmte Tees.
Bei akuten Beschwerden helfen bestimmte Tees. © Foto: imago

Wichtig ist, viel zu trinken. So wird der Magensaft wieder heruntergespült, etwa mit Wasser oder ungezuckertem Tee. Wichtig: Auf kohlensäurehaltige Getränke sollte man verzichten. Gegen akutes Brennen empfiehlt der NDR einen Teelöffel Heilerde, in einem Glas aufgelöst. Heilerde kann man in der Drogerie und in der Apotheke kaufen.

Goldleinsamen seien wirksam. Davon einfach zwei bis drei Löffel in einen Teebeutel füllen, mit etwa 500 Milliliter Wasser aufgießen und 20 Minuten ziehen lassen. Das Gemisch dann im Kühlschrank aufbewahren und morgens und abends je ein Glas auf nüchternen Magen trinken.

Leinsamen helfen dem Magen bei der Verdauung.
Leinsamen helfen dem Magen bei der Verdauung. © IMAGO

Man sollte kurz vor dem Schlafengehen keine schweren Mahlzeiten mehr essen. Zudem empfiehlt sich das Schlafen mit leicht erhöhtem Oberkörper oder auf der linken Seite. Das kann helfen, zu verhindern, dass die Magensäure nicht so schnell in die Speiseröhre fließt.

Nüsse sind ballaststoffreich und helfen bei der Bekämpfung von Sodbrennen.
Nüsse sind ballaststoffreich und helfen bei der Bekämpfung von Sodbrennen. © IMAGO

Wichtig ist außerdem, lieber mehrere kleine Portionen über den Tag verteilt zu sich zu nehmen, anstatt zwei oder drei große. Lebensmittel mit viel Eiweiß wie Milchprodukte, Fleisch, Hülsenfrüchte und Nüsse sind wichtig. Fertigprodukte und Fast Food hingegen wirken sich negativ aus. 

Außerdem können folgende Lebensmittel helfen:

  • Kaugummi: Ja, richtig gelesen. Intensives Kauen von Kaugummi regt die Speichelbildung an. So wird die Speiseröhre dabei unterstützt, die Magensäure loszuwerden. Dabei ist wichtig, keine sauren Kaugummis zu kauen, also Kaugummis ohne Fruchtgeschmack oder Minzaroma.
  • Kartoffeln und Kartoffelsaft können Magensäure binden und das Sodbrennen so lindern. Auch trockenes Weißbrot und Zwieback haben diese Wirkung.
  • Nüsse neutralisieren die Magensäure
  • Bananen tragen zum Schutz der Speiseröhre bei und lindern den Schmerz
  • Sauerkraut und Sauerkrautsaft können – roh verzehrt – helfen, die Magensäure zu neutralisieren
  • Lakritz/Süßholzwurzel: Süßholzwurzel kann Sodbrennen und saures Aufstoßen vermindern. In Lakritz ist davon nur wenig enthalten, daher empfiehlt sich eher Süßholzwurzelpulver aus der Apotheke.
Bananen lindern den Schmerz in der Speiseröhre.
Bananen lindern den Schmerz in der Speiseröhre. © Robert Günther/dpa-tmn/Symbolbild

Sodbrennen: Diese Lebensmittel helfen nicht

Folgende Lebensmittel sind zwar bekannt dafür, gegen Sodbrennen zu helfen, doch ihre Wirksamkeit ist nicht ausreichend erwiesen:

  • Senf
  • Honig
  • Ingwer
  • Joghurt
  • Milch
  • Speisenatron

So können Sie Sodbrennen vorbeugen

Damit es gar nicht erst so weit kommt, dass man mit Sodbrennen zu kämpfen hat, gibt es verschiedene Möglichkeiten, dem vorzubeugen. Dazu gehört:

  • eine gesunde und ausgewogene Ernährung: dabei ist auch wichtig, passende Mengen zu konsumieren und nicht zu hastig zu essen. Auch sollte vor dem Schlafengehen nicht mehr gegessen werden. 
  • die richtige Position beim Schlafen hilft dabei, zu verhindern, dass die Magensäure in die Speiseröhre gelangt.
  • ausreichend Bewegung: Sie hilft bei der Verdauung.
  • Entspannungstechniken helfen, den Magen zu beruhigen.
  • richtige Kleidung: Kleidung sollte nicht zu eng sein. So vermeidet man, dass sie die Magensäure in die Speiseröhre drückt.
  • Übergewicht reduzieren
  • Rauchfrei leben, denn auch Nikotin kann Auslöser für Sodbrennen sein
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