Schimmel auf der Blumenerde? So werden sie die weiße Schicht los

Jeder Hobbygärtner dürfte das Problem von Schimmelbefall von Blumenerde einer frisch umgetopften Zimmerpflanze kennen. Wie der Schimmel entsteht – und wie man ihn wieder loswird.
Franziska Hubl |
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Sind die weißen Flecken auf der Erde flauschig, handelt es sich um Schimmel. Zimt enthält Wirkstoffe, die Schimmel bekämpfen.
Sind die weißen Flecken auf der Erde flauschig, handelt es sich um Schimmel. Zimt enthält Wirkstoffe, die Schimmel bekämpfen. © matuska/Shutterstock.com

Hat man erstmal schöne Blumen in einem Topf arrangiert, ist es umso ärgerlicher, wenn sich nach einiger Zeit ein weißer Belag auf der Blumenerde bildet. In der Regel handelt es sich dabei um Schimmel. Es ist nicht nötig, die Blumen direkt in der Tonne zu entsorgen – stattdessen gibt es Möglichkeiten, den Schimmel wirkungsvoll zu bekämpfen.

Zunächst ist es wichtig, zu erkennen, ob es sich bei dem weißen Belag tatsächlich um Schimmel handelt. Denn etwa kalkreiches Wasser kann ebenso helle Ablagerungen verursachen: Das Gießwasser steigt nach oben, verdunstet an der Oberfläche und hinterlässt die darin gelösten Mineralien.

Schimmel oder Kalk? So erkennen Sie weiße Ablagerungen auf Blumenerde

Um zu erkennen, ob es sich um Schimmelbefall handelt, empfiehlt das Gartenmagazin "Mein schöner Garten", mit einem Holzstäbchen etwas von dem weißen Belag abzukratzen. Wenn dieser krümelig und hart ist, handelt es sich um mineralische Ablagerungen. Diese können einfach mit einem Löffel oder einer Handschaufel entfernen.  Anders bei flaumig-weichem weißen Belag: das ist in der Regel Schimmel. Schimmelpilze besitzen einen leicht modrigen Geruch.

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Der Schimmelbelag ist zunächst nicht zwangsläufig schlimm und auch nicht verwunderlich, wie "Ökotest" berichtete. Pilze siedeln sich dort an, wo totes organisches Material ist, also auch in der Erde. Denn Pilze zersetzen dieses Material. Daher kann sich beispielsweise auf jeder Blumenerde mit höherem Humusanteil Schimmel bilden. Entscheidend ist, um welche Schimmelpilze es sich handelt, denn einige von ihnen werden laut "Mein schöner Garten" als gesundheitsgefährdend eingestuft. 

Die Schimmelpilze durchziehen das Innere des Topfballens und bleiben nicht bloß auf der Oberfläche. Gesundheitsgefährdend werden sie dann, wenn sich ihre Sporen in höheren Konzentrationen in der Raumluft anreichern. Kritisch wird es dann für Menschen, die chronische oder allergische Atemwegserkrankungen haben: Die Schimmelsporen können Asthmaanfälle auslösen. 

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 Wie entsteht Schimmelpilz auf Blumenerde?

Treten Schimmelpilze auf Blumenerde mit höherem Humusanteil auf, ist dies ein Hinweis darauf, dass die Erde aus dem biologischen Gleichgewicht geraten ist. Vor allem passiert das, wenn man die Pflanze zu viel gegossen hat. Auf feuchter Erde kann sich der Pilz schneller ausbreiten. 

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Auch minderwertige Blumenerde, also Erde mit einem hohen Anteil an Kompost und Schwarztorf schimmelt besonders leicht. Denn die Erde ist in der Regel weniger stabil und verschlechtert sich mit der Zeit immer weiter. Je schlechter die Durchlüftung, desto eher wird die Erde vom Schimmel befallen.

Schimmel von Blumenerde beseitigen: So geht’s 

Wenn man erkannt hat, dass die eigene Pflanze tatsächlich von Schimmel befallen ist, sollte man folgende Schritte beachten:

  1.  Zunächst die Pflanze mitsamt Topf ins Freie tragen und die Wohnung gründlich lüften
  2. Die Pflanze im Freien dann austopfen und das lockere, verschimmelte Substrat mit einer Handschaufel von der Oberfläche der Erde abheben
  3. Dann alle lockeren Erdstücke so weit wie möglich entfernen, bis nur noch der stark durchwurzelte Ballen der Pflanze übrig bleibt
  4. Den Topf anschließend mit einer warmen Essiglösung und einer Bürste gründlich von innen und außen reinigen
  5. Den Topf dann mit neuer, hochwertiger Pflanzenerde neu befüllen und die Pflanze wieder einsetzen
  6. Die Erde sollte einen hohen mineralischen Anteil wie Sand oder Lavasplitt enthalten – im Zweifelsfall kann man ein bis zwei Handvoll Tongranulat untermischen
Zimmerpflanzen müssen gut gepflegt werden. Wer zu viel gießt, riskiert, dass sich Schimmel bildet.
Zimmerpflanzen müssen gut gepflegt werden. Wer zu viel gießt, riskiert, dass sich Schimmel bildet. © Imago

Wichtig: der Topf muss genug Abzugslöcher haben und diese dürfen nicht zugesetzt werden. Daher kann man sie mit Tonscherben abdecken. Eine Schicht Blähton verhindert, dass sich überschüssiges Gießwasser in der Erde staut.

Tipp: Eine dünne Schicht Netzschwefel hilft gegen Pilzkrankheiten. Vor dem Eintopfen kann sie mit einem Teelöffel über die Oberfläche des alten Topfballens gegeben werden. Das Pulver löst sich beim Gießen auf und durchdringt den gesamten Wurzelballen.

Schimmelbefall auf Blumenerde verhindern

Um dafür zu sorgen, dass sich gar nicht erst Schimmel auf der Blumenerde bildet, kann man mit hochwertiger Erde und einer guten Drainage eine gute Grundlage schaffen. Bei Zimmerpflanzen sorgen die Ablauflöcher als Drainage. Die richtige Dosierung des Gießwassers ist ebenso entscheidend. Zimmerpflanzen sollte man lieber etwas knapper gießen, statt den Ballen dauerhaft feucht zu halten. Neues Wasser ist erst nötig, wenn die Oberfläche vom Ballen abgetrocknet ist. Indem man einen Finger oder einen Gießanzeiger in die Erde steckt, kann man das prüfen.

Pflanzen als Hingucker mitten im Raum sorgen für gute Laune. Doch ist ihre Blumenerde mit Schimmel befallen, ist das unter Umständen gesundheitsgefährdend.
Pflanzen als Hingucker mitten im Raum sorgen für gute Laune. Doch ist ihre Blumenerde mit Schimmel befallen, ist das unter Umständen gesundheitsgefährdend. © bromelia.info

Besonders in den kalten Monaten brauchen Pflanzen nicht allzu viel Wasser. Dann sollte man die Pflanzen noch weniger gießen; dafür aber die Blätter häufiger mit Regenwasser einsprühen. So kommen sie besser mit trockener Heizungsluft zurecht. 

Nutzt man Untersetzer, kann man genau sehen, wie viel Wasser die Pflanze benötigt. Das Wasser, das sie nicht aufnimmt, kann man wegschütten. Wenn die Oberfläche trocken ist, kann man wieder nachgießen.

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  • .x.x. am 12.03.2025 15:38 Uhr / Bewertung:

    Es geht auch viel einfacher: Zimt oder Vogelsand (geruchsneutraler) auf die Erde schütten. Alle meine Kübelpflanzen sind mit Vogelsand bedeckt und ich hatte noch nie Schimmel.

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