Löcher im Garten: Welches Tier dahinter steckt und wie Sie es loswerden
Langsam steigen die Temperaturen – und die warmen Sonnenstrahlen ziehen die Menschen ins Freie. Bald ist auch die Gartenarbeit wieder dran. Der Garten soll gepflegt und schön aussehen. Doch unerwartet auftretende Erdlöcher stören das Erscheinungsbild und können leicht zu Stolperfallen werden. Verursacher dieser Löcher können ganz verschiedene Tiere sein.
Manche Löcher sind tief und führen in unterirdische Gänge; andere sind nur wenige Zentimeter tief. Tiere graben sie zu verschiedensten Zwecken: Etwa, um darin zu leben oder zur Nahrungssuche.
Ratten, Waschbären, Maulwürfe: Diese Tiere buddeln Löcher in Ihren Garten
Löcher, die plötzlich auftauchen, stammen meist von Tieren, die im Boden leben oder nach Futter suchen. Tiefe, Größe und Häufigkeit der Löcher können ein Hinweis auf den Verantwortlichen sein.
So zum Beispiel Ratten und Mäuse. Wer Nager im Garten hat, erkennt das an runden Öffnungen von etwa acht bis 20 Zentimetern Durchmesser. Sie führen normalerweise senkrecht in den Boden, schreibt "Focus Online". Nager graben gerne in der Nähe von Baumstümpfen, Komposthaufen und unter Steinplatten. Auch spindelförmige und glänzende Kotspuren sind ein Hinweis auf die Anwesenheit von Nagern, wobei die Kotspuren von Ratten viel größer sind als von Mäusen.

Wühlmäuse sind besonders lästig, denn sie zerwühlen nicht nur den Rasen, sondern knabbern auch an Wurzeln von Gartenpflanzen. Sie buddeln, ähnlich wie Maulwürfe, ganze Gangsysteme – oder ziehen einfach in die der Maulwürfe ein. Die Eingangslöcher haben laut der Gartenzeitschrift "Mein schöner Garten" einen ovalen Querschnitt und bleiben meist lange offen.
Wie wird man die Wühler wieder los? Das Auslegen von Pfeffer, Chili oder benutztem Katzenstreu kann laut "Merkur.de" helfen, die Tiere zu vertreiben.
Vögel picken Löcher in den Rasen
Vögel picken in der Erde, um Würmer und andere Kleinstlebewesen wie Insektenlarven zu suchen. Dabei hinterlassen sie oft unzählige, kleine Löcher im Rasen. "Mein schöner Garten" empfiehlt, mit Nematoden (Fadenwürmer) gegen Insektenlarven vorzugehen.

Waschbären und Igel graben keine Löcher im Garten
Waschbären hinterlassen flache Vertiefungen auf im Gartenboden und keine Löcher. Sie graben den Boden oberflächlich auf, um nach Nahrung zu suchen. Häufig seien sie von Kratzspuren umgeben. Da Waschbären große Fans von Mülltonnen und Fallobst sind, sollten diese nicht in Reichweite für die kleinen Bären sein.

Anders ist es bei Igeln: Sie graben kleine, trichterförmige Vertiefungen von etwa zwei Zentimetern, um nach Nahrung zu suchen. Die schutzwürdigen Tiere sollte man nicht stören.
Erdwespen leben in der Erde
Auch Wespen sind für Löcher im Boden verantwortlich. Sie sind leicht erkennbar, denn die kleinen Insekten nutzen gerne vorhandene Mäuselöcher oder kleine Nischen an geschützten Orten, um dort ihre Nester zu bauen. In einem Nest leben circa 5000 bis 10.000 Wespen. Die Eingänge zu ihren unterirdischen Nestern sind etwa ein Zentimeter große Löcher.
Da sie durch das Bundesnaturschutzgesetz (§ 39) geschützt sind, hat der Versuch, sie zu töten, rechtliche Folgen und könne erhebliche Geldstrafen bedeuten. Es drohen in manchen Bundesländern Strafen von bis zu 50.000 Euro und mehr. Ohne das Hinzuziehen professioneller Hilfe sollte man nicht vorgehen.
Maulwürfe: Niedliche, aber ungebetene Gäste
Maulwürfe mit ihren rosa Näschen sehen zwar niedlich aus, im Garten können sie aber ein ganz schönes Chaos anrichten. Man kann sie an einer Reihe großer Erdhügel erkennen. Das Tunnelsystem der Maulwürfe liegt unter der Erdoberfläche. Die lichtempfindlichen Tiere suchen ihre Nahrung am Boden.
Auch Maulwürfe sind streng geschützt. Man darf sie weder töten noch fangen. Für den Garten sind sie sogar nützlich: Sie lockern den Boden und verbessern so die Belüftung. Die Erdhügel lassen sich aber leicht mit dem Rechen einebnen und können bei Bedarf auch neu eingesät werden.

Es gibt noch etliche weitere Verursacher
Auch Ameisen, Maulwurfsgrillen und Regenwürmer und größere Wildtiere wie Füchse oder Wildkaninchen können Verursacher von Löchern im Boden sein.
Grundsätzlich gilt: Wer seinen Garten vor ungebetenen Gästen schützen will, sollte darauf achten, dass…
- … Nahrung nicht offen zugänglich ist
- … Abfalleimer fest verschlossen sind
- … Fallobst regelmäßig entfernt wird und nicht herumliegt
Löcher ausbessern: So geht’s
In Bodenlöchern breiten sich oftmals Unkräuter aus. Um das zu verhindern, sollte man sie mechanisch entfernen oder mit einem Herbizid bekämpfen. Sind die Ursachen erkannt, können die Löcher ausgebessert werden. Kahle Stellen im Rasen etwa können nachgesät werden. Tiefe Löcher kann man mit Erde auffüllen. Kleine Macken an der Oberfläche können durch Blumenerde und hochwertige Rasensaatgut ausgebessert werden.
Dafür werden die Stellen mit einem Spaten ausgestochen und der Untergrund zunächst gelockert. Dann werden Löcher, die tiefer als fünf Zentimeter sind, zunächst mit Blumenerde aufgefüllt. Schließlich kann ein Mix aus Samen und Erde auf der Oberfläche verteilt und die Erde festgetreten werden. So haben die Samen einen guten Bodenschluss und der Boden bekommt eine Extraportion Humus.
Wichtig: Die Samen müssen bis zum Keimen feucht bleiben.
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