Bratkartoffeln sind immer matschig? Wie sie besonders knusprig werden

Sie sind ein echter Klassiker der deutschen Küche: Bratkartoffeln. Damit sie nicht nur lecker, sondern auch schön knusprig werden, gibt es einige Kniffe, die man beachten sollte. Bereits mit der Auswahl der richtigen Kartoffelsorte fängt es an: Mit festkochende Kartoffeln gelingt die Knusprigkeit am ehesten.
Knusprige Bratkartoffeln: Mit diesen Tricks gelingen sie
Die Sorten "Hansa", "Sieglinde", "Forelle" und "Linda" fallen durch ihren Stärkegehalt langsamer auseinander, berichtete das Verbraucherportal "Chip.de".
Entscheidend für die Zubereitung ist dabei auch, ob die Kartoffeln bereits vorgekocht oder roh ist. Vorgekochte Kartoffeln brauchen nur wenige Minuten, bis sie knusprig sind. Bei rohen Kartoffeln ist hingegen Geduld gefragt. Es empfiehlt sich, diese bei mittlerer Hitze anzubraten. Auf diese Weise werden sie gleichmäßig gar.
Beim Würzen kommt es auf den richtigen Zeitpunkt an. Das sollte man immer nach dem Braten oder kurz vor dem Ende der Garzeit. Denn: Werden die Gewürze zu lange bei hoher Temperatur mitgebraten, verbrennen sie und werden bitter.
Die richtige Zubereitung – Schritt für Schritt: Das sagt Experte Steffen Henssler
Der TV-Koch Steffen Henssler zeigt auf seinem YouTube-Kanal "Hensslers schnelle Nummer", wie Gerichte schnell, einfach und lecker gelingen. Auch dem deutschen Klassiker hat er sich bereits zugewendet. Dabei verrät er, worauf es bei der Zubereitung ankommt – Schritt für Schritt.
"1000 Ideen für Bratkartoffeln. Ich zeige euch heute mal meine Variante", teasert Henssler in seinem Video. Für seine klassische Variante verwendet er:
- festkochende Kartoffeln
- geräucherten Bauchspeck
- Zwiebel
- Petersilie
- Pflanzenöl
- Butter
- Salz und Pfeffer
Tipp 1: Schon beim Kochen der Pellkartoffeln kommt der erste Profi-Tipp: "Am besten nicht ganz gar", so Henssler. Wenn beim Anstechen mit Messer oder Gabel noch ein leichter Widerstand zu spüren ist, sind die Kartoffeln gar. Anschließen abgießen, abkühlen lassen und abpellen.
Tipp 2: Henssler empfiehlt, die Kartoffeln über Nacht abgedeckt in den Kühlschrank zu stellen und erst am nächsten Tag zuzubereiten. "Dann sind sie am allerbesten."

Tipp 3: Auch das Schneiden der Kartoffeln ist entscheidend für das Ergebnis. Laut Henssler ist wichtig, "nicht zu dünne Flachburger zu schneiden". Ein halber Zentimeter bringe ein optimales Ergebnis.
Tipp 4 und 5: Beim Braten setzt Henssler auf eine beschichtete Wabenpfanne, die bei hoher Temperatur vorgeheizt wird. Anschließend werden etwa zwei Esslöffel Öl und die Kartoffeln hinzugegeben. Der Koch verrät, worauf beim Braten noch zu achten ist: "Möglichst jede Kartoffelscheibe soll Kontakt mit dem Pfannenboden haben."
Tipp 6: Welches Öl sollte man für Bratkartoffeln wählen? Der TV-Koch rät zu einem Rapsöl. Wichtig sei, ein möglichst geschmacksneutrales Öl zu nutzen.
Tipp 7: Damit die Kartoffeln richtig knusprig und bräunlich werden, zählt, die Kartoffeln zunächst nicht umzurühren oder zu wenden: "Über eineinhalb Minuten habe ich die Pfanne nicht bewegt", so Henssler. Die Hitze solle man während der gesamten Zeit "schön hoch halten."
Tipp 8: Nach dem Braten der Kartoffeln gibt Henssler sie in ein Sieb und lässt sie abtropfen. Anschließend werden zunächst der Speck und kurz darauf Zwiebeln in die Pfanne gegeben – und ohne die Kartoffeln in Stücken angebraten. Dadurch sollen sie ihren vollen Geschmack entfalten.
Tipp 9: Anschließend gibt der Koch etwas Butter hinzu. Die Kartoffeln landen erst wieder in der Pfanne, wenn das Wasser aus der Butter vollkommen verdampft ist. Sonst würden die Kartoffeln matschig – und die Mühe umsonst.
Tipp 10: Zum Schluss werden alle Zutaten wieder in die Pfanne gegeben, verfeinert mit kleingeschnittener Petersilie. Nach kurzem Anbraten wird mit Pfeffer und Salz abgeschmeckt – und fertig sind die Bratkartoffeln.
Für den Kick: Die richtige Würze
Wer die Zubereitung seiner Kartoffeln aufpeppen möchte, kann statt der klassischen Variante auch auf andere Gewürze zurückgreifen. Hier ein paar Empfehlungen - für einen echten Kick.
- Durch edelsüßen Paprika, Knoblauch, Majoran und Oregano gelingt ein herzhaftes Aroma.
- Wer es lieber ostasiatisch mag, kann zu Gewürzen wie Knoblauch, Chili, Zitronengras, Sojasauce, Ingwer oder Koriander greifen.
- südasiatisch: Wer Lust auf eine unkonventionelle Variante hat, der kann mit Bockshornkleesaat, Kreuzkümmel, Koriander und Chili würzen.
Achtung: Als Faustregel für die richtige Dosierung der Gewürze gilt: ein halber Teelöffel bei milderen Gewürzen für die Zubereitung von vier Portionen. Bei schärferen Gewürzen reicht bereits eine Messerspitze aus.