Der perfekte Zeitpunkt zum Geschenkekauf

Nach den Feiertagen purzeln die Preise: Die AZ erklärt, bei welchen Waren man besser bis nach Weihnachten warten  - und bei welchen man jetzt zuschlagen sollte.
von  Berrit Gräber
Wann purzeln die Preise? Noch vor oder eher nach Weihnachten?
Wann purzeln die Preise? Noch vor oder eher nach Weihnachten? © dpa

Nach den Feiertagen purzeln die Preise: Die AZ erklärt, bei welchen Waren man besser bis nach Weihnachten warten sollten - und bei welchen man jetzt zuschlagen sollte.

München -  Zu Weihnachten haben die Deutschen die Spendierhosen an. Wer es sich leisten kann, will es heuer zum Fest der Liebe richtig krachen lassen – und so viel Geld für Präsente locker machen wie seit Jahren nicht mehr. Umfragen zufolge gibt jeder Einzelne bis zu 273 Euro für Geschenke aus, 43 Euro mehr als 2012.

Der Handel tut sein Bestes, um die Kauflust anzuheizen. Seit Wochen jagt eine Preisoffensive die andere. Alles scheint vor dem Fest bereits mächtig reduziert und billig zu sein. Gleichzeitig weiß jedes Kind: Nach den Feiertagen purzeln die Preise. Das war auch letztes Jahr so. Pünktlich zum Weihnachtsgeschäft 2012 zog der Handel die Preise an – um sie dann bis Anfang Januar 2013 um durchschnittlich acht Prozent zu senken, wie das Vergleichsportal Check.24 berechnete.

Da fragt sich mancher: Wann gibt's eigentlich mehr Geschenk fürs Geld? Vor Weihnachten oder danach? Kommt ganz aufs Geschenk an, hat die AZ beobachtet:

Zum Beispiel hochwertige Rasierer, Markenbesteck oder schönes Geschirr. Wer diese typischen Geschenke vor dem Fest ersteht, kauft selten zum Bestpreis – auch wenn diese genau in dieser Zeit gern als Knüller angepriesen werden. Ärgerlich: Nur zwei Wochen später kann der gleiche Artikel viele Dutzend Euro günstiger sein.

Der Januar gilt als klassischer Ausverkaufs- und Schlussverkaufsmonat. Dann gibt es die „weißen Wochen“ mit kräftigen Nachlässen auf Geschirr und Haushaltswaren, seit Jahren der Geheimtipp für Kenner – und Tradition im Handel. Ähnlich ist es mit Möbeln, Deko und Einrichtungsgegenständen. Vieles wird im Januar noch billiger.

Die größten Preisstürze sind im Bereich Mode drin. Bei Bekleidung, Wintersportartikeln, Schuhen und Accessoires gibt es gleich nach Weihnachten garantiert wieder dicke Nachlässe. Dann muss Platz her für die neue Saisonware – und die Preise gehen in die Knie. Wer seinem Mann einen teuren Kaschmirpulli schenken möchte, ist womöglich gut beraten, den Kauf auf die Zeit zwischen den Jahren zu legen. Dann ist noch ein Hemd für ihn drin, bei gleichem Budget.

Aber: Wer gezielt Wünsche erfüllen und bestimmte Marken, Modelle und Größen kaufen möchte, sollte lieber nicht warten, gibt Kai Falk, Geschäftsführer des Einzelhandelsverbands HDE zu bedenken. Sonst gibt es nur noch Restposten, weil die Regale leer sind. Und der Beschenkte muss schlimmstenfalls wochenlang warten. Peinlich. Das gilt in der Regel auch für Online-Shops.

Keinen Kopf über den Bestpreis muss sich machen, wer Schmuck oder Uhren besorgen will. „Luxusartikel sind zeitlos schön. Zeitlos flach ist hier auch die Preiskurve“, weiß Patrick Lohmeier, Sprecher der Preissuchmaschine idealo.de. Hochwertiges verweigere sich dem Preisverfall, ähnlich wie bei Pflegeprodukten oder kostspieligen Haushaltsgeräten.

Zum Beispiel Küchenmaschinen: Der Verkaufsrenner Kitchen Aid kostet aktuell 435 Euro und im neuen Jahr keinen Cent weniger. Gleiches gilt für angesagte Uhren, Markenschmuck oder etwa Kaffeevollautomaten.

Warten kann sich dagegen bei Elektronik lohnen. Wegen der hohen Nachfrage nach den neuesten Smartphones, Tablets oder Flachbildfernsehern sind kaum Rabatte drin. Der Handel macht mit Unterhaltungselektronik in der Vorweihnachtszeit circa ein Drittel des Umsatzes. Anders sieht es bei Auslaufmodellen aus. Deren Preisverfall sei nach den Feiertagen rasant, so Lohmeier.

Wer Geduld hat, kann im neuen Jahr beim Modellwechsel von Fernsehern, Tablets, Smartphones und Kameras bis zu 20 Prozent sparen. Spielekonsolen wie die Play Station 3 und Xbox 360 dürften bald spürbar günstiger zu kriegen sein. Für die Nachfolgemodelle gilt das nicht.

Die Alternative für alle, die mit Vernunft schenken und an Heilig Abend nicht mit leeren Händen dastehen wollen: Gutscheine oder gleich Geld unter den Weihnachtsbaum legen. Genau das haben circa 44 Prozent der Deutschen diesmal vor. Dann haben die Lieben Zeit, später selbst den besten Kaufzeitpunkt herauszupicken. Und so viel fürs Geld herauszuholen, wie nur geht.

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