Das sind die fünf größten Reinlichkeitsmythen

München - Sich auf eine fremde Toilette setzen? Das macht man(n) und vor allem Frau eher ungern. Dabei gibt es dazu keinen Grund. Reinigungsexperten des Putzportals „Helpling“ erklären, warum und welche Unwahrheiten es noch so rund um Sauberkeit im Haushalt gibt.
Mythos 1: Die Toilette ist der schmutzigste Ort im Haus
Das stimmt definitiv nicht. Eine viel größere Bakterienquelle ist der Spüllappen. Der Toilettensitz ist trocken und kühl, Bakterien aber bevorzugen feuchte und warme Bereiche. Die Feuchtigkeit und Rückstände von Essensresten auf einem Schwamm fördern das Wachstum der Bakterien, sodass die Belastung bis zu 400 Mal höher ist als auf einer Klobrille.
Mythos 2: Flecken wird man nur mit heißem Wasser los
Viele Leute folgen beim Putzen dem Mantra: Je heißer, desto besser – denn nur so verschwinden Flecken und Bakterien. Ein großer Irrtum, denn die meisten Reinigungsartikel sind Kaltwasserreiniger. Beim Geschirrspülen hingegen macht warmes Wasser Sinn, damit es das Fett besser löst.
Mythos 3: Seife tötet Bakterien ab
Schön wär’s. Sie tötet sie nicht, sondern hilft, sie von der Haut abzulösen, sodass sie vom Wasser abgespült werden können. Aus diesem Grund sind auch antibakterielle Seifen nicht nur hinfällig, sondern auch umweltschädlich. 30 Sekunden Händewaschen mit normaler Seife und richtigem Reiben entfernt fast alle Keime und Bakterien.
Mythos 4: Handtücher kann man mehrmals nutzen
Lieber nicht. Feuchte Handtücher bieten einen idealen Lebensraum für Bakterien. Nach dem Abtrocknen bleiben Schmutz und Hautschuppen in Handtüchern zurück, die den Bakterien als Nahrung dienen. Deshalb sollten in der Küche zwei verschiedene Tücher für Geschirr und Hände benutzen. Besonders auf Händen können sich Darm-Keime befinden, die keinesfalls ins Essen gelangen sollten. Um die Ansammlung von Keimen zu vermeiden, sollten Handtücher maximal ein paar Tage genutzt werden.
Mythos 5: Schneidebretter sind Bakterienschleudern
Keine Sorge. Wenn man sie intensiv reinigt, kann man Holz- als auch Plastikbretter ohne Bedenken nutzen. Holz hat wegen der Harze und den ätherischen Ölen keimtötende Eigenschaften, bestimmte Holzarten enthalten außerdem die keimtötende Gerbsäure. Außerdem trocknet Holz sehr schnell, was wiederum Bakterien zusätzlich abtötet. Plastikbretter kann man in die Spülmaschine geben, in der Temperaturen um die 60°C die Bakterien abtöten.
Pfui Deifi! Dreckige Zahlen und Fakten
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40 Prozent der Deutschen wechseln nur alle drei Wochen oder sogar noch seltener ihre Bettwäsche
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1,5 Millionen Milben krabbeln im Schnitt über eine Matratze. Unsere Hautschuppen dienen ihnen als bevorzugte Nahrung
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62 Prozent der Männer und 40 Prozent der Frauen waschen sich nach der Toilette nicht die Hände
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Fäkalpartikel können unter anderem bis zu 6 Meter weit spritzen, wenn beim Spülen der Toilettendecke offengelassen wird