So lernen Kinder den Umgang mit dem Tod
Der Tod gehört dazu – auch für Kinder
Kinder stellen Fragen, die Erwachsene oft sprachlos machen. "Sieht man die Seele?" – "Gibt’s im Himmel was zu essen?" Für Kinder ist der Tod kein Tabu. Sie wollen wissen, was passiert, wenn ein Mensch stirbt – und warum. Doch viele Erwachsene weichen diesen Fragen aus, weil sie glauben, Kinder damit zu überfordern.
Genau an diesem Punkt setzt AETAS Lebens- und Trauerkultur an. Das Münchner Bestattungsinstitut begleitet seit 25 Jahren Menschen in Abschiedssituationen – und hat dabei eines gelernt: Kinder haben ein Recht auf ehrliche Antworten. Wer ihnen stattdessen sagt, "Oma schläft jetzt für immer", schafft oft mehr Angst als Trost. AETAS schafft Räume, in denen über den Tod gesprochen werden darf – kindgerecht und ohne Berührungsängste.
Abschied braucht Begegnung – was Fachleute raten
"Als ich Oma so daliegen sah, konnte ich nicht glauben, dass sie nie wieder aufwachen sollte", erzählt die elfjährige Marie. "Dass ich sie anfassen konnte, hat mir geholfen zu wissen, dass sie tot ist."

Wenn Kinder vom Abschied ausgeschlossen werden, nimmt man ihnen etwas, das sich kaum nachholen lässt. Aber auch Erwachsene spüren oft: Die üblichen Routinen reichen nicht. Sie suchen nach Tiefe und nach Momenten, in denen sie spüren dürfen, was wirklich war – und was bleibt.
Das letzte Fest
Die Beerdigung ist für viele der schwerste Moment. Für AETAS ist sie mehr als das. Sie ist das letzte Fest für einen geliebten Menschen – eine Möglichkeit, Dankbarkeit, Nähe und auch der Trauer Ausdruck zu geben. Ein Moment des Innehaltens, der Begegnung, des bewussten Abschieds.
Und doch erleben viele Familien diesen Tag als entfremdet. Weil alles plötzlich so schnell geht. Weil der Sarg schon zu ist. Weil Kinder "lieber draußen spielen" sollen. Die Absicht dahinter ist verständlich: Man will vermeintlich schützen - sich und andere. Doch gerade das kann verhindern, dass etwas Wesentliches passiert: das Begreifen, dass der Mensch wirklich tot ist.
Wie soll man jemanden beerdigen, den man gar nicht tot erleben durfte? Kinder begreifen den Tod nicht, wenn wir ihn ausblenden. Und Erwachsenen hilft es genauso, dem geliebten Menschen noch einmal zu begegnen – mit Zeit, mit Ritualen, mit allem, was dazugehört.

Zurück zu vergessenen Traditionen
Was früher ganz selbstverständlich war, fühlt sich heute für viele komisch an: den Verstorbenen noch einmal mit nach Hause nehmen. Bei ihm sein, ihn berühren – in vertrauter Umgebung, ohne Eile.
Uns ist wichtig, dass Menschen wieder Zugang zu diesen traditionellen Formen oder ganz individuellen Ritualen des Abschieds finden. Rituale geben Halt. Sie helfen, den Tod zu begreifen – und den Abschied bewusst zu gestalten.
Dafür bietet AETAS offene, lichtdurchflutete Abschiedsräume an. Hier ist Zeit für persönliche Rituale und für alles, was verbindet – sei es ein letzter Brief, ein bemalter Sarg oder das gemeinsame Lieblingslied.
Noch mehr Raum für individuelle Abschiede bietet die AETAS-Trauerhalle – die einzige ihrer Art in München. Sie ist kein Ort starrer Abläufe, sondern ein Rahmen für alles, was dem gelebten Leben gerecht wird: Livemusik, vertraute Stimmen, persönliche Erinnerungsstücke, mit viel Licht, Farben und Zeit.
Nichts muss, aber vieles darf sein. Ohne enge Taktung, wie man sie vom Friedhof kennt. Stattdessen mit dem Freiraum, den es braucht, um loszulassen – ohne zu verdrängen. Am Ende zählt nicht, wie Abschied "richtig" geht. Sondern wie er sich richtig anfühlt.
Der Tod gehört zum Leben
AETAS begleitet Angehörige, die einen nahestehenden Menschen verloren haben. Direkt nach einem Todesfall, aber auch in den Tagen davor und in der Zeit danach. Es gibt keine Standardlösungen. Kein „So macht man das“. Sondern ein ehrliches Interesse daran, was die Menschen brauchen, um ihren ganz eigenen Weg des Abschieds zu gehen und den Verstorbenen noch einmal sichtbar zu machen.
Viele berichten im Nachhinein: "Es war traurig – aber schön." Oder: "Ich wusste gar nicht, dass ein Abschied so nah und so friedlich sein kann." Für Kinder entstehen dabei Bilder, die ihnen helfen. Für Erwachsene, Erinnerungen, die tragen.

Wenn Worte fehlen
Was in Momenten der Trauer oft schwerfällt, ist das Gespräch. Gerade mit Kindern. Was soll man sagen, wenn sie fragen, ob der Opa jetzt auf einer Wolke sitzt? Oder ob er nochmal zurückkommen kann?
"Was meinst du?" – dieser Satz ist bei AETAS oft der Anfang. Er nimmt Kinder ernst, ohne sie zu belehren. Er öffnet Räume für Gedanken, für Fantasie, für ehrliche Antworten auf schwierige Fragen.
Wer sich näher mit kindlicher Trauer beschäftigen möchte, findet im Buch "Wie Kinder trauern" hilfreiche Impulse und bewegende Beispiele aus der Praxis.
Hilfe, wie man Kinder gut nach plötzlichen Todesfällen unterstützen und begleiten kann oder wenn man dafür Unterstützung benötigt, finden Sie bei der AETAS Kinderstiftung, die Kinder, Jugendliche und ihre Bezugspersonen nach hochbelastenden Lebensereignissen betreut.
Was bleibt
Wir sagen nicht: Sie haben nur eine begrenzte Zeit und stellen Bedingungen an den Rahmen für den Abschied. Wir fragen: Was hat ihren Verstorbenen denn ausgemacht? Und gestalten dementsprechend gemeinsam den Abschied.

AETAS ist kein klassisches Bestattungsinstitut. Es ist ein Ort, an dem Fragen erlaubt sind. Auch die unbequemen. Ein Ort, an dem auch trauernde Kinder ausdrücklich erwünscht sind. Und an dem Trauer Raum bekommt. Hier dürfen traditionelle Rituale wieder gelebt werden – im eigenen Tempo, in vertrauter Umgebung oder in der hauseigenen Trauerhalle. Mit dem, was Menschen Halt gibt: Nähe, Zeit, Stille, Erinnerungen.
Seit 25 Jahren steht AETAS dafür, den Tod dorthin zu holen, wo er hingehört: mitten ins Leben.
- Themen:
- Panorama