Zuschauer applaudieren für Gerhard Delling im Block-Prozess: Richterin schreitet ein

Gerhard Delling ist im Verfahren wegen Beihilfe angeklagt. Jetzt sagt der Sport-Moderator und Lebensgefährte von Christina Block im Fall der entführten Block-Kinder aus. Der ehemalige ARD-Sportkommentator weist die Anklagevorwürfe zurück. Die Richterin verbietet Applaus.
AZ |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Prozesses wegen mutmaßlicher Kindesentführung: Gerhard Delling sagt vor dem Landgericht Hamburg aus
Prozesses wegen mutmaßlicher Kindesentführung: Gerhard Delling sagt vor dem Landgericht Hamburg aus © dpa/Marcus Brandt
Carbonatix Pre-Player Loader

Audio von Carbonatix

Hat Christina Block, die Tochter des Block-House-Gründers, eine Securityfirma beauftragt, ihre Kinder bei deren Vater in Dänemark zu entführen? Blocks Lebensgefährte, Gerhard Delling, soll sie laut Anklage dabei unterstützt haben, den Nachwuchs nach Hamburg zu bringen.

Gerhard Delling beginnt Aussage mit unterhaltsamer Einleitung

Der heutige Dienstag ist bereits Tag 9 des Prozesses. "Herr Delling war nicht Mitglied der Gruppe. Er hat Tal S. weder gesehen noch gekannt", sagt der Verteidiger des Moderators. S. gilt als mutmaßlicher Entführer. Und dann äußert sich Gerhard Delling persönlich. Er witzelt zu Beginn und spielt auf seinen einstigen Kommentatoren-Job beim Fußball an: "Normalerweise spreche ich 2 x 45 Minuten. Heute soll es schneller gehen."

Prozess um Christina Block: Delling spricht über die Kinder

Delling weiter: "Ich bin gegen jede Form von Gewalt. Ich habe versucht, einem psychisch belasteten Menschen nahezustehen – und den Kindern! Auch die Kinder wollten mit uns zusammen sein. Die Kinder wurden nicht geschlagen. Niemals. Auch haben sie keine Gewalt erfahren. Klara nannte mich Gerhard." Er betont, Christina Block unterstützt zu haben. Block und Delling lernten sich während der Corona-Pandemie kennen.

Unternehmerin Christina Block ist mit TV-Moderator Gerhard Delling liiert.
Unternehmerin Christina Block ist mit TV-Moderator Gerhard Delling liiert. © dpa/Marcus Brandt

"Mit der Entziehung durch den Vater war das fröhliche Familienleben auf einen Schlag vorbei", sagt Gerhard Delling. "Aus meiner Sicht stand nie in Rede, etwas Ungesetzliches zu tun. Es machte auch keinen Sinn, weil damit der Mutter sofort die Kinder wieder weggenommen werden."

Zuschauer applaudieren für Gerhard Delling: Richterin schreitet ein

Kindsvater Stephan Hensel, so Delling, kümmere sich nicht um Recht und Gesetz und käme damit durch. Delling habe als rechtstreuer Bürger nie gedacht, einmal vor einer Richterin zu stehen. Zuschauer applaudieren, aber Richterin Iabel Hildebrandt mahnt: "Keinen Applaus im Saal!"

Worum geht es im Prozess um Christina Block?

Dellings Anwalt David Rieks hatte bereits im Vorfeld erklärt, Delling sei weder an Planung noch Förderung des Tatgeschehens beteiligt gewesen. In dem Prozess geht es um die Verschleppung von zwei der vier gemeinsamen Kinder von Block und ihrem früheren Ehemann. An Silvester 2023/24 sollen die Kinder dem Vater von mehreren Männern in Dänemark entrissen und zur Mutter nach Deutschland gebracht worden sein, wo sie später der Polizei übergeben wurden. Hintergrund ist ein erbitterter Sorgerechtsstreit.

Kindesentführung von einem Sicherheitsunternehmen organisiert?

Block soll die Kindesentführung der Anklage zufolge gemeinsam mit einem Anwalt und einem israelischen Sicherheitsunternehmen organisiert haben. Neben Block sind noch mehrere mutmaßliche Mittäter angeklagt - darunter ein mutmaßlich an der Entführung direkt beteiligter Israeli. Wegen des Vorwurfs der Beihilfe steht auch Blocks neuer Lebensgefährte Delling vor Gericht.

Block wies die Vorwürfe vor Gericht zurück und sagte aus, sie habe die Entführung nicht in Auftrag gegeben. Die Verteidigung stellte die These in den Raum, das Sicherheitsunternehmen habe diese in der Hoffnung auf eine Entlohnung eigenmächtig geplant.

Delling soll laut Anklage die Reise von Block zum Übergabeort der entführten Kinder auf einem Bauernhof in Baden-Württemberg organisiert und in der Phase unmittelbar nach der Entführung gegenüber der deutschen Polizei falsche Angaben gemacht haben. Vor Gericht sagte er nun: "Aus meiner Sicht stand nie in Rede, etwas Ungesetzliches zu tun." Hätte er vorab etwas von einer illegalen Aktion zu Lasten Kinder gehört, wäre er "aktiv" dagegen eingeschritten, fügte Delling in seiner Aussage hinzu.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.