Y-Titty: "Es macht immer mehr Spaß!"

Das Comedy-Trio Y-Titty jagt von einem Erfolg zum nächsten. Im Juli knackten sie mit ihrem Youtube-Kanal die Marke von zwei Millionen Abonnenten.
Mit ihrem ersten Album "Stricksocken Swagger" wie auch mit der Single "Halt dein Maul" schossen Phil (Philipp Laude, 23), TC (Matthias Roll, 22) und OG (Oguz Yilmaz, 22) im August in die Top Ten der jeweiligen Charts. Zum Start von "Promi Big Brother" geben Y-Titty sich ausnahmsweise im Fernsehen die Ehre, und Anfang Oktober veröffentlichen sie mit "Das Buch YOLO" bereits ihren zweiten Schmöker. Die Jungs haben also alle Hände voll zu tun, fanden aber trotzdem ein bisschen Zeit, um sich mit der Nachrichtenagentur spot on news über ihre steile Karriere zu unterhalten.
Mit dem Debüt "Stricksocken Swagger" haben Y-Titty einen Hit gelandet - das Album gibt es hier
Warum haben Sie damals angefangen, Videos zu drehen?
Philipp Laude (Phil): Uns war langweilig, da haben wir das mal ausprobiert. Es hat Spaß gemacht, also haben wir weitergemacht.
Inzwischen arbeiten Sie ja recht professionell, bleibt da nicht der Spaß etwas auf der Strecke?
Phil: Nö, es macht eigentlich immer mehr Spaß!
Worüber haben Sie sich mehr gefreut, den Chart-Erfolg des Albums oder die zwei Millionen Abonnenten auf Youtube?
Phil: Über die zwei Millionen Abonnenten.
Matthias Roll (TC): Ich glaube, das kann man nicht vergleichen. Wir haben uns beide Male gefreut.
Oguz Yilmaz (OG): Ich glaube, bei mir war der Kick mehr beim Chart-Entry der Single "Halt dein Maul" auf Platz Fünf, dann das Album auf Drei, und ich glaube dann die zwei Millionen Abonnenten.
Wie sind Sie überhaupt darauf gekommen, es im Musikgeschäft zu versuchen?
Phil: Wir haben durch unsere Parodien schon immer Musik gemacht, auch davor war das ein Hobby von uns. Da man das sehr gut mit Comedy verbinden kann, und es uns sehr viel Spaß gemacht hat, haben wir dann weitergemacht, und sind da so ein bisschen reingerutscht.
Warum sind auf dem Album überhaupt keine Parodien?
Phil: Auf "Hipster 2.0" haben wir den Beat verändert (Anm.: Der Song ist ursprünglich eine Parodie von Macklemores "Thrift Shop"), weil es immer ein bisschen schwer ist, die Rechte von den Künstlern zu bekommen. Darum haben wir keine Parodien draufgepackt.
Sie haben eigentlich noch ein viertes Mitglied, den Produzenten TheEmu, von dem sämtliche Musik auf "Stricksocken Swagger" stammt. Können Sie uns ein bisschen was über ihn erzählen?
Phil: Das ist ein super Typ, den kennen wir schon fast von Anfang an. Ich habe mal in einem Forum gefragt, ob jemand für uns eine Orchester-Version machen kann, und da hat er sich gemeldet. Wir haben uns dann in Dresden getroffen und mit den Songparodien angefangen. Dann haben wir die ersten eigenen Songs zusammen gemacht und sind über die Zusammenarbeit zu sehr guten Freunden geworden. Und nichts ist schöner, als mit Freunden zusammenzuarbeiten. Dementsprechend haben wir gesagt, machen wir auch das ganze Album mit ihm.
Die Musik war ja noch naheliegend, aber wie kommt man als Youtuber dazu, Bücher zu schreiben?
Phil: Da sind wir nicht selber draufgekommen, das war der Carlsen Verlag. Der hat gefragt: "Wollt ihr nicht ein Buch schreiben?" Da haben wir gesagt: "Nö!", oder: "Was soll denn da rein?" Sie meinten, man könnte sich einfach mal treffen und sich das überlegen. Dann haben wir uns getroffen und überlegt, und auf einmal sind uns dann doch sehr viele Ideen eingefallen. Uns ist auch aufgefallen, dass sich Dinge, die wir online oder als Video nicht machen konnten, wie zum Beispiel eine Foto-Lovestory-Parodie, für ein Buch gut eignen. Außerdem hat das Projekt noch ein bisschen Abwechslung reingebracht hat.
Was erwartet den Leser in "Das Buch YOLO"?
Phil: Das ist letztendlich ein bisschen wie ein Lebens-Ratgeber, für unsere Generation natürlich. Das ist aber alles nicht so ernst zu nehmen, und dementsprechend ist es auch, um dann doch wiederum die Ernsthaftigkeit zu untermalen, von A bis Z gegliedert.
Sie treten beim Start vom "Promi Big Brother" auf. Sind Sie jetzt öfters im TV sehen?
Phil: Wahrscheinlich nicht so oft. Wir machen das, worauf wir Bock haben, und gucken dann, welche Anfragen kommen. Unsere Heimat bleibt auf jeden Fall Youtube.
Sie haben durchaus einiges an Konkurrenz. Was ist Ihrer Meinung nach der Grund, dass gerade Sie die erfolgreichsten Youtuber Deutschlands sind?
Phil: Ich denke, wir sind einfach wirklich schon sehr lange dabei, von Anfang an. Und wir sind schon auch sehr, sehr verbissen in dem, was wir tun, wir gehen mit 110 Prozent an alles heran. Wenn man diesen Anspruch hat, die Videos und den ganzen Auftritt immer zu verbessern, und daran perfektionistisch arbeitet, und sich selber vielleicht auch nicht nur als Künstler oder Youtuber sieht, sondern als Gesamt-Unternehmen, dann funktioniert das auch.