Wiener Charmeur: Peter Weck wird 85

Peter Weck hat nicht nur als Schauspieler in seinem Leben viel Erfolg gehabt. Auch als Intendant und Regisseur hat der Hochdeutsch sprechende Wiener geglänzt - und einen besonderen Coup gelandet.
az/dpa |
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Peter Weck und seine Frau Ingrid
dpa 12 Peter Weck und seine Frau Ingrid
1986: Thekla Carola Wied und Peter Weck bei Dreharbeiten zu der beliebten TV-Serie "Ich heirate eine Familie"
dpa 12 1986: Thekla Carola Wied und Peter Weck bei Dreharbeiten zu der beliebten TV-Serie "Ich heirate eine Familie"
Peter Weck mit seinen Freunden Uschi Glas und Udo Jürgens (2008)
dpa 12 Peter Weck mit seinen Freunden Uschi Glas und Udo Jürgens (2008)
Peter Weck
dpa 12 Peter Weck
Peter Weck und Heidelinde Weis
dpa 12 Peter Weck und Heidelinde Weis
Uschi Glas und Peter Weck
dpa 12 Uschi Glas und Peter Weck
Peter Weck und Jaecki Schwarz im Film "Zwei alte Gauner"
dpa 12 Peter Weck und Jaecki Schwarz im Film "Zwei alte Gauner"
Peter Weck und Heidelinde Weis
dpa 12 Peter Weck und Heidelinde Weis
Peter Weck
dpa 12 Peter Weck
1984: Thekla Carola Wied und ihr Filmehemann Peter Weck mit "ihren Kindern" Tarek Helmy, Timo Hiessner, Franziska und Julia Biedermann bei Dreharbeiten zu "Ich heirate eine Familie"
dpa 12 1984: Thekla Carola Wied und ihr Filmehemann Peter Weck mit "ihren Kindern" Tarek Helmy, Timo Hiessner, Franziska und Julia Biedermann bei Dreharbeiten zu "Ich heirate eine Familie"
Peter Weck
dpa 12 Peter Weck
Peter Weck
dpa 12 Peter Weck

Wien - Zu den ganz wichtigen Momenten im Leben von Peter Weck gehörte die Begegnung mit den schließlich erfolgreichsten Katzen der Welt. Am New London Theatre sah Weck die Uraufführung des neuen Musicals "Cats" und war "wie vom Blitz getroffen". Als Intendant des Theaters an der Wien brachte er das Stück von Andrew Lloyd Webber 1983 zur deutschsprachigen Erstaufführung. Er trug damit seinen Teil dazu bei, dass sich in der Folge auch in Deutschland einige Städte zu hochkarätigen Musical-Standorten mauserten.

"Dass das einen derartigen Boom auslösen würde, darüber freue ich mich heute natürlich, aber ahnen konnte ich es damals nicht", bekannte er einmal im Interview. Als Intendant, Regisseur und Schauspieler blickt Weck zum 85. Geburtstag an diesem Mittwoch auf ein gelungenes Bühnenleben zurück - und auch voraus.

"Ich möchte ernsthafte Rollen mit hohem schauspielerischem Anspruch. Das ist der Tenor für die Zukunft. Wenn ich gefordert werde, dann mache ich das. Ich bin nicht mehr bereit, Belangloses im Film vor mich hinzuplaudern", fasste er sein aktuelles künstlerisches Credo im dpa-Interview im Frühjahr zusammen.

 

Rückzug nach dem Tod seiner Frau

 

Die Rolle eines Mörders im Wiener "Tatort" 2014 war sein erster Auftritt nach etwa zweijähriger Distanz zur TV-Öffentlichkeit. Wegen des Todes seiner Frau, mit der er 45 Jahre verheiratet war, hatte sich Weck zurückgezogen. Im April 2015 spielte er in der ZDF-Reihe "Engel der Gerechtigkeit" einen Mann, der seine klinisch tote Frau nicht sterben lassen will.

Ernst, trüb, düster - dieses Rollen-Umfeld ist in der Tat zumindest im Fernsehen und im Film neu für das Multitalent Weck. Sein Image wurde vor allem durch erfolgreiche TV-Serien in den 80er Jahren geprägt. Dabei glänzte er als Vorzeige-Papa in "Ich heirate eine Familie" oder in "Wenn der Vater mit dem Sohne". Alle Krisen einer Ehe und einer Familie meisterte Weck an der Seite von TV-Ehefrau Thekla Carola Wied mit Humor, Güte und einem schelmenhaften Lächeln. Das Magazin "Der Spiegel" erkor Weck daraufhin zum "Lieblings-Papi des Fernsehvolks". Viele Auszeichnungen, darunter drei Bambis und die Goldene Kamera, belegen seine Popularität.

 

"Das Schauspiel-Niveau ist erschütternd"

 

Sein Fach hat der einstige Wiener Sängerknabe von der Pike auf gelernt. Die Laufbahn begann Weck nach seinem Studium am Max-Reinhardt-Seminar am Stadttheater in Klagenfurt. Es folgten Engagements am Berliner Theater am Kurfürstendamm, dem Theater in der Josefstadt, an den Münchner Kammerspielen und am Hamburger Schauspielhaus. Ab 1957 war Weck elf Jahre lang Mitglied des Burgtheaters.

Umso mehr treibt es ihn um, dass aus seiner Sicht das Handwerk im Fernsehen arg gelitten hat. "Das Niveau ist erschütternd", sagte er im vergangenen Jahr der "Stuttgarter Zeitung". "Heute kommt man ja schon vor die Kamera, ohne je eine Schauspielschule von außen gesehen zu haben."

Weck, als Genießer schon mal zum "Feinschmecker des Jahres" gewählt, steckt auch im Alter voller Energie. Er reise gerne, zum Beispiel nach Afrika. Auch Kuba oder Istanbul reizten ihn, sagte er vor kurzem. "Außerdem mache ich viele Lesungen. Oft artet das in Plauderei aus. Das mögen die Menschen. Mir ist meine Zeit sehr kostbar."

Lesen Sie hier: Dilettantismus in der Filmbranche: Peter Weck teilt aus

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