Verona Pooth: „Niemals Geld ins Ausland geschafft“

DÜSSELDORF - Verona Pooth ist in ihrer Steueraffäre in die Gegenoffensive gegangen: Sie habe niemals Geld ins Ausland geschafft, weder alleine noch mit ihrem Management, sagte Pooth der „Bild“- Zeitung. Entsprechende Behauptungen seien falsch und würden von ihr rechtlich verfolgt.
Unterstützung bekam Pooth (40) in diesem Punkt am Donnerstag von der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft. Bei den Ermittlungen gehe es um die Frage, ob bestimmte Zahlungen als Betriebsausgaben absetzbar waren, sagte Staatsanwalt Michael Marx- Manthey auf dpa-Anfrage. „Übersee-Zahlungen spielen keine Rolle.“ Am Vortag hatte die Behörde noch mit Hinweis auf das Steuergeheimnis zu den Vorwürfen geschwiegen.
Die Staatsanwaltschaft bestätigte am Donnerstag auch offiziell, dass gegen den Werbe-Star wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung ermittelt werde. Nach Angaben von Pooth geht es ausschließlich um eine Sonderprovision an ihr Management aus dem Jahr 2003. Das Finanzamt sei der Auffassung, die Zahlung stelle eine Schenkung dar und hätte nicht als Betriebsausgabe gebucht werden dürfen. „Hierzu kann ich klar sagen, dass ich mein Management gut bezahle und keinen Anlass habe, Schenkungen zu machen“, sagte Pooth der „Bild“-Zeitung.
„So wie es sich darstellt, wird die zentrale Frage für die Ermittler nun sein, ob hinter der Zahlung eine Leistung stand“, erklärte der Düsseldorfer Steuer-Strafrechtler Rüdiger Spormann. „Wenn die Zahlung ohne Rechtsgrund erfolgt ist, hätte sie nicht als Betriebsausgabe abgesetzt werden dürfen. Dann würde es sich um eine Scheinrechnung handeln und man wäre im Bereich der Steuerhinterziehung“, erläuterte Spormann.
Am Dienstagmorgen hatten Ermittler Privat- und Geschäftsräume von Verona Pooth und ihrem langjährigen Manager Alain Midzic durchsucht. „Die Ermittler wissen ja auch, dass Pooth und Midzic sich sehr gut kennen. Die Frage ist nun: Ließ ihr Vertrag diese Zahlung zu? Andernfalls wäre es eine Schenkung“, sagte Spormann. Manager Midzic war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.