Verona Pooth: "Ich habe meine Schwächen angenommen"

Bei der OMR 2025 in Hamburg sprach Verona Pooth über ihren ungewöhnlichen Weg zur Marke. Statt ihre vermeintlichen Schwächen zu verstecken, machte sie diese zu ihrem Erfolgsrezept.
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Verona Pooth kann auf eine erfolgreiche Karriere zurückblicken.
Verona Pooth kann auf eine erfolgreiche Karriere zurückblicken. © imago/Panama Pictures / Christoph Hardt

Sich selbst treu zu bleiben und authentisch zu sein - das ist für Verona Pooth (57) der Schlüssel zum langfristigen Erfolg. Bei ihrer Keynote auf der OMR 2025 in Hamburg nahm die 57-jährige Werbeikone kein Blatt vor den Mund und sprach offen über ihren ungewöhnlichen Karriereweg.

"Mir wurden am Anfang meiner Karriere wahnsinnig viele vermeintliche Schwächen nachgesagt", erinnert sich Pooth. "Die Dativschwäche, die hat mich immer verfolgt. Dann gab es die viel zu hohe Stimme, den viel zu kurzen Rock." Statt dagegen anzukämpfen, habe sie diese Eigenschaften angenommen und zu ihrem Markenzeichen gemacht.

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Von der Kritik zur Kultfigur

Was zunächst als Spott gemeint war, entwickelte sich zum Erfolgsrezept. "Wenn euch am Anfang eurer Karriere viele Ecken und Kanten und viele vermeintliche Schwächen nachgesagt werden - das waren meine Handicaps zu Beginn, und die wurden natürlich auch belächelt - ist es wichtig, dass ihr authentisch bleibt, dass ihr so seid, wie ihr seid", rät die Unternehmerin.

Ein besonderes Erlebnis blieb ihr dabei in Erinnerung: "Ich habe tatsächlich schon mal Standing Ovations gekriegt, weil ich bis drei gezählt habe", erzählte sie am Mittwochvormittag schmunzelnd bei der Veranstaltung. Diese Selbstironie und die Fähigkeit, über sich selbst zu lachen, machten sie beim Publikum beliebt.

Dass sie heute als Marke gilt, sei nicht geplant gewesen. "Eine Marke entsteht, wenn das Publikum, die Community, die Merkmale an irgendeinem gewissen Punkt sympathisch findet, gut findet, amüsant findet, besonders findet", erklärte Pooth. "Und das kann man sich nicht vorher überlegen."

Der entscheidende Moment

Ihr prägendstes Erlebnis im Zusammenhang mit ihrem Status als Marke hatte Pooth während ihrer Werbekampagne für das Unternehmen Schwartau. Nach fünf Jahren Pause wurde sie zurückgeholt, um eine neue Marmelade zu bewerben, nachdem vier teure Werbekampagnen gescheitert waren.

"Zum ersten Mal in meiner Werbegeschichte habe ich so richtig ein bisschen Angst bekommen", gab Pooth zu. "Ich bin nicht gebucht wie sonst, eine erfrischende, schöne Werbung mitzukreieren. Ich bin für einen Notfall gekommen."

Nach dem Dreh nahm sie Radiospots auf, die ständig von "ganz oben" abgesegnet werden mussten. Plötzlich wurden die Aufnahmen abgebrochen. "Ich dachte: Ich habe versagt, es hat nicht funktioniert", erinnert sie sich. Doch der wahre Grund war überraschend: "Die Marmelade war ausverkauft. Sie konnten gar nicht so schnell produzieren, wie sie sich verkauft hatte."

Mehr als nur Oberflächlichkeit

Hinter dem glitzernden Image verbirgt sich bei Pooth jedoch mehr. Die Mutter zweier Söhne engagiert sich seit Jahren sozial: "In meiner Karriere habe ich gelernt, das Gleichgewicht zu halten. Du musst etwas zurückgeben." Sie baute ein SOS-Kinderdorf in Bolivien auf und sammelte dafür über eine Million Euro.

"Das heißt 'Veronas Casitas'. Und diese Spiegelung, die zu mir zurückkam, die kam auch zur Community. Und man weiß, dass das stimmt, dass das echt ist und nicht einfach nur eine PR-Schrift", betont sie.

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