Urteil im Rechtsstreit zwischen Anne Wünsche gegen Oliver Pocher

Das Landgericht Hamburg ist in einem Rechtsstreit zwischen Anne Wünsche und Oliver Pocher zu einem Urteil gekommen. Beide Seiten können jedoch Berufung einlegen.
von  (wue/spot)
Anne Wünsche ist gegen Oliver Pocher vor Gericht gezogen.
Anne Wünsche ist gegen Oliver Pocher vor Gericht gezogen. © ddp/Katrin Hauter / imago images/CHROMORANGE/Axel Kammerer

Ein jahrelanger Rechtsstreit zwischen Anne Wünsche (34) und Oliver Pocher (47) hat seinen vorläufigen Höhepunkt erreicht. Laut einer Mitteilung der Kanzlei, die Wünsche vertritt, hat das Landgericht Hamburg am 28. November entschieden, dass der Komiker die streitgegenständlichen Behauptungen zu unterlassen habe - ansonsten drohen Pocher ein Ordnungsgeld in Höhe von bis zu 250.000 Euro oder eine Ordnungshaft von bis zu zwei Jahren.

Der Anspruch auf Schadensersatz sei vom Gericht jedoch abgelehnt worden. Die "Behauptungen des Herrn Pocher" seien aus Sicht des Gerichts dafür "nicht ausreichend" gewesen. Rechtskräftig sei das Urteil derzeit noch nicht. Beide Seiten können demzufolge innerhalb eines Monats Berufung einlegen.

Was war zwischen Wünsche und Pocher passiert?

Der Mitteilung nach hatte Pocher im Jahr 2020 auf der Plattform Instagram ein Video veröffentlicht in dem behauptet worden sei, dass Wünsche Follower, Likes und 96.500 Herzchen-Kommentare gekauft haben soll. In einem weiteren Clip habe Pocher "diese Behauptungen mit angeblichen Beweisen untermauert". Die von Pocher demzufolge aufgestellten Behauptungen seien jedoch "nachweislich falsch" gewesen, weshalb Wünsches Anwalt Stephan Mathé damals im Auftrag seiner Mandantin mehrere einstweilige Verfügungen beantragt und auch Strafanzeige wegen übler Nachrede gestellt habe.

Weil die Unterlassungsansprüche von Pochers Seite nicht anerkannt worden seien, sei dann im Jahr 2023 beim Landgericht Hamburg auf Unterlassung und Schadensersatz geklagt worden. Wünsche seien wegen der Behauptungen Kooperationen mit Werbepartnern abgesagt worden. Ihr Rechtsbeistand habe nachweisen können, dass vorgelegte Beweise Pochers "unglaubhaft und sein Zeuge unglaubwürdig waren", heißt es in der Mitteilung weiter.

In einem ebenfalls vorliegenden Statement Wünsches erklärt die Influencerin und Schauspielerin, dass es ihr "um Gerechtigkeit" gegangen sei. Ihrer Meinung nach sei Pocher "zu weit gegangen" und zwar "weit über das hinaus, was man noch als Comedy bezeichnen könnte. [...] Mir ging es nicht um Geld, sondern um meine Integrität, meinen Ruf und den Schutz meiner Familie. Der Rechtsweg war für mich die einzig logische Konsequenz."

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