Felix Neureuther rechnet mit Kritik von Naturschützern ab: "Nicht mehr zeitgemäß"

Felix Neureuther (41) wurde die Liebe zum Wintersport in die Wiege gelegt. Früh stand er auf der Piste und gibt diese Leidenschaft inzwischen an seine eigenen Kinder weiter. Natürlich liegt dem Vierfachpapa der Erhalt der Berge besonders am Herzen. In einem Interview kommt Neureuther jetzt auf Kritik zu sprechen, die immer wieder am Skisport geübt wird. Und dabei positioniert er sich ganz deutlich.
Felix Neureuther stellt klar: Skifahren ist nicht "Schuld an der Erderwärmung"
Im Gespräch mit der "Passauer Neuen Presse" wehrt sich Felix Neureuther gegen den Vorwurf mancher Naturschützer, Skifahren wäre nicht mehr zeitgemäß: "Der Skisport ist in keinster Weise auch nur ansatzweise Schuld an der Erderwärmung. Das Skifahren bietet den Menschen eine riesengroße Möglichkeit, um Spaß und Freude in der Natur zu haben."
Felix Neureuther ist sich sicher, dass es die Menschen nach wie vor in die Berge zieht. "Sie wollen die Alpen erleben – und das sollen sie auch", meint er im Interview dazu. "Die Berge sind eine riesengroße Spielwiese für uns Menschen. Sie stehen für Bewegung, Gesundheit und Lebensfreude. Außerdem sind viele Alpenregionen auf den Tourismus angewiesen. Es braucht aber ein gesundes Bewusstsein für den richtigen Umgang mit der Natur."
Der 41-Jährige erklärt weiter: "Was das Thema Nachhaltigkeit angeht, passiert in den großen Ski-Regionen gerade sehr viel. Vor allem die Energieerzeugung sowie die An- und Abreise stehen im Fokus." Doch Felix Neureuther räumt auch ehrlich ein: "Trotzdem stimmt es, dass manches nicht mehr zeitgemäß ist."

Felix Neureuther: So denkt er über Einsatz von Schneekanonen
Der Ex-Skiprofi gibt an dieser Stelle zu, die Kritik in mancher Hinsicht auch nachvollziehen zu können, denn er selbst stellt sich die Frage: "Muss man wirklich Anfang Oktober einen Skihang runterziehen, wenn daneben noch die Kühe grasen? Bei so was ist es kein Wunder, wenn das Skifahren kritisch betrachtet wird."
Doch Aussterben werde der Wintersport so schnell nicht, da ist sich Felix Neureuther sicher: "Das Skifahren ist aus den Alpen nicht mehr wegzudenken. Das wird es auch noch in 50 oder 100 Jahren geben – nur eben in Regionen, wo der Skisport noch ausgeübt werden kann. Diese Selektion passiert automatisch, weil die niedriger gelegenen Gebiete gar nicht die finanziellen Mittel haben, um in moderne Beschneiungsanlagen und so weiter zu investieren."
Damit kommt der 41-Jährige auf künstlich geschaffene Skipisten zu sprechen, die immer wieder von Naturschützern kritisiert werden. Für Felix Neureuther steht allerdings fest, dass diese besser seien als ihr Ruf: "Der Schnee wird ohne Chemie produziert. Natürlich braucht man Wasser und Energie, aber das Wasser ist ja nicht weg. Das versickert ganz normal im Boden und kann wiederverwendet werden."