Tod von Matthew Perry: Arzt bekennt sich schuldig

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Im Fall des tragischen Todes von "Friends"-Star Matthew Perry (1969-2023) hat sich ein weiterer Angeklagter für schuldig bekannt: Der kalifornische Arzt Dr. Salvador Plasencia hat laut US-Medienberichten am Mittwoch vor einem Bundesgericht in Los Angeles zugegeben, dem Schauspieler illegal das Betäubungsmittel Ketamin verschafft und verabreicht zu haben.
In einer Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft gestand Plasencia, Perry in den Wochen vor dessen Tod unter anderem in dessen Haus sowie auf einem Parkplatz in Santa Monica Ketamin injiziert zu haben - ohne medizinische Notwendigkeit. Perry starb am 28. Oktober 2023 an den Folgen einer Überdosis der Droge.
Ihm drohen bis zu 40 Jahre Haft
Der 43-jährige Mediziner, einer von insgesamt fünf Angeklagten im Fall Perry, räumte am Mittwoch vor einem Bundesgericht in Los Angeles seine Schuld ein. Damit ist er die vierte Person, die im Zusammenhang mit dem Tod des Schauspielers einen Deal mit der Staatsanwaltschaft eingegangen ist. Drei weitere Anklagepunkte wegen der Verteilung von Ketamin sowie zwei wegen gefälschter Unterlagen wurden im Gegenzug fallengelassen.
Laut Gerichtsdokumenten zeigte Perry bei einer der Injektionen starke körperliche Reaktionen: Er "fror ein" und sein Blutdruck stieg drastisch an. Dennoch überließ Plasencia dem Assistenten des Schauspielers weiteres Ketamin zur eigenständigen Anwendung.
Arzt bezeichnete Matthew Perry als "Idiot"
Die Ermittlungen förderten auch SMS-Nachrichten zwischen den Ärzten zu Tage. In einem Chat mit dem ebenfalls angeklagten Arzt Mark Chavez bezeichnete Plasencia den Schauspieler als "Idioten", der sich ausnutzen lasse und spekulierte offen über finanzielle Vorteile. Insgesamt soll Plasencia Perry Ketamin im Wert von 4.500 Dollar verkauft haben, darunter 20 Ampullen von jeweils 100 mg sowie Lutschtabletten und Spritzen.
Dabei war Perry nach Angaben der Staatsanwaltschaft ursprünglich in legaler, wenn auch "off-label"-Behandlung mit Ketamin gegen Depressionen - eine Praxis, die in den USA immer häufiger Anwendung findet. Offenbar reichte dem Schauspieler jedoch die von seinem behandelnden Arzt verschriebene Menge nicht mehr aus, woraufhin er sich anderweitig versorgte.
Ketamin als Haupttodesursache
Matthew Perry, der weltweit durch seine Rolle als Chandler Bing in der Kultserie "Friends" bekannt wurde, war am 28. Oktober 2023 im Alter von 54 Jahren tot in seinem Whirlpool aufgefunden worden. Der zuständige Gerichtsmediziner führte die Todesursache auf die akute Wirkung von Ketamin zurück. Matthew Perry kämpfte über Jahrzehnte mit Abhängigkeiten und thematisierte dies offen, zuletzt in seiner Autobiografie "Friends, Lovers and the Big Terrible Thing".
Die letzte verbleibende Angeklagte im Fall Perry ist Jasveen Sangha, laut Anklage eine Drogendealerin, die als "Ketamine Queen" bekannt ist. Sie soll Perry die tödliche Dosis verkauft haben. Sangha hat bislang auf "nicht schuldig" plädiert, ihr Prozess beginnt im August.
Plasencia drohen bis zu 40 Jahre Haft, wobei ein milderes Urteil durch seine Kooperationsbereitschaft als wahrscheinlich gilt. Die Urteilsverkündung ist für den 3. Dezember 2025 angesetzt. Bis dahin bleibt er gegen Kaution auf freiem Fuß.
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