The bianca Story schmeißt "Digger" auf den Markt
Nichts weniger als "die generelle Befreiung der Musik" hatte die Schweizer Band The bianca Story im Sinn, als sie die Crowdfunding-Kampagne zu ihrem dritten Album startete. Mit cleverem Art-Pop, der am ehesten noch an eine gut aufgelegte Version von Get Well Soon meets Of Monsters And Men erinnert, haben sie so 90.000 Euro zusammen bekommen.
Langsam scheint die Sache mit dem Crowdfunding wirklich rund zu laufen: Nach einigen Positiv-Beispielen, allesamt angeführt von der bezaubernden Amanda Palmer, haben sich nun auch The bianca Story von ihren Fans das neue Album sponsern lassen. Weit über 90.000 Euro stellten die Fans der Band aus Basel für ihr drittes Album bereit - im Schnitt sind das 145,50 Euro pro Fankopf.
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Der Band ging es dabei um nichts weniger als "die generelle Befreiung der Musik". Die sieht so aus, dass das dritte Album nun als kostenloser Download für alle zur Verfügung steht. Die Musik zur Revolution: New Wave Rock 'n' Roll, so nennen die Schweizer ihre Mischung aus Indie-Rock, Country, Art-Pop und gelegentlichen Post-Rock-Anleihen, jedenfalls selbst. Wirklich einzuordnen geht es aber kaum. Es ist Orchester-Pop, der bei jedem Song anders klingt. Das Album eint der Wille zum Wachstum: Mit jedem Hören werden die Melodien vertrauter und erscheinen neue Ideen auf der Akustik-Karte.
Sängerin Anna Waibel erinnert stimmlich an Gwen Stefani, ihr Gegenpart Elia Rediger gibt den geerdeten Crooner im Bariton. Die Arrangements der zahlreichen Instrumente und abenteuerlustigen Strophe-Refrain-Konstellationen erinnern am ehesten an eine gut aufgelegte Version von Get Well Soon meets Of Monsters And Men. Mit den großen Arcade Fire oder den nicht minder wichtigen Bloc Party, mit denen The bianca Story von überschwänglichen Rezensenten schon verglichen wurden, können es die Schweizer allerdings noch nicht aufnehmen. Verlangt ja aber auch niemand. Diese Band traut sich einiges, beschreitet auch mal Wege, denen der gemeine Radiohörer nur über kleine Trampelpfade folgen kann und beweist dabei einiges an Geschick. Das Potenzial ist vorhanden und die Fanbase sowieso, wie dieses Crowdfunding-Projekt bewiesen hat.
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