Tatort-Kommissar Jochen Senf ist tot: Bruder über Todesursache
Im Alter von 76 Jahren ist der Schauspieler Jochen Senf gestorben, der als "Tatort"-Kommissar Max Palu im Saarland bekannt wurde.
Saarbrücken/Berlin - Senf starb in der Nacht in Berlin, wie sein Bruder der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Zuvor hatte der Saarländische Rundfunk auf Twitter darüber berichtet.
Er kochte gerne, trank gerne Rotwein und nahm sein Rennrad mit ins Büro: Jochen Senf ging 17 Jahre lang als "Tatort"-Kommissar Max Palu im Saarland auf Verbrecherjagd. 18 Folgen drehte er in dem kleinen Bundesland an der Grenze zu Frankreich. Damit hat Senf einen Platz in der Fernsehgeschichte bekommen.
1988 war Senf erstmals im "Tatort" zu sehen
"Salü Palu" hieß die erste Folge am 24. Januar 1988. Es ging um Mädchenhandel und Prostitution im Grenzgebiet. Der glatzköpfige Max Palu (gesprochen: Palü) war unter den ARD-Kommissaren eine echte Type.
Jochen Senf war nicht nur der Kommissar, sondern hatte noch viele andere Seiten und Rollen. Er war Hörspieldramaturg, Krimiautor, gründete ein Kinder- und Jugendtheater, spielte Theater, führte Regie und war in Kinoproduktionen zu sehen, etwa 2015 in "Unser letzter Sommer". Senf engagierte sich für Terre des Femmes als Schirmherr einer Kampagne gegen häusliche Gewalt gegen Frauen.
Senf gestorben: Er hinterlässt zwei Kinder
Das Aus als "Tatort"-Kommissar kam 2005 - lange, bevor der große Hype und die Krimiflut im Fernsehen einsetzten. Danach wurde es ruhiger um Senf, der zwei Kinder hinterlässt. "Heiraten ist für mich nicht wichtig, eine Ehe reicht. Der einzige Grund zum Heiraten sind Kinder", sagte er einmal der Berliner Morgenpost.
Senf war krank und lebte im Pflegeheim
Einige Jahre war der Schauspieler mit Margret Lafontaine, der Ex-Frau des einstigen saarländischen Ministerpräsidenten, zusammen. Zuletzt lebte Senf in Berlin. Dort war er vor einigen Jahren in der Komödie am Kurfürstendamm zu sehen. Vor zwei Jahren hatte ihn die Bild in einem Pflegeheim besucht und mit den Worten zitiert "Es geht mir scheiße". Über seine Krankheit wollte er damals nichts Genaueres verraten, doch das Laufen falle ihm schwer.
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