"Tagesschau" mit auffälliger Veränderung: Ex-Nachrichtensprecherin kritisiert ARD

Dagmar Berghoff machte sich als Nachrichtensprecherin bei der "Tagesschau" einen Namen. Die 82-Jährige blickt gern auf ihre Zeit in der ARD-Kultsendung zurück. Doch Berghoff fällt auch ein kritisches Urteil.
Max Häussler
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Die ehemalige "Tagesschau"-Sprecherin Dagmar Berghoff kritisiert eine Entscheidung der ARD-Sendung.
Die ehemalige "Tagesschau"-Sprecherin Dagmar Berghoff kritisiert eine Entscheidung der ARD-Sendung. © imago/STAR-MEDIA

Nach ihrer Erstausstrahlung am 26. Dezember 1952 etablierte sich die "Tagesschau" schnell zur bekanntesten Nachrichtensendung im deutschen Fernsehen. Bekannte Nachrichtensprecher wie Jens Riewa (61), Linda Zervakis (49) oder Constantin Schreiber (46) gingen aus dem ARD-Format hervor. Schreiber verabschiedete sich vor wenigen Wochen von der "Tagesschau" – am 25. Mai hatte er die Hauptausgabe der Sendung im Ersten um 20 Uhr ein letztes Mal moderiert. Der Abschied von Nachrichtensprecherin Dagmar Berghoff (82) liegt schon einige Jahre mehr zurück. Sie trat am 31. Dezember 1999 das letzte Mal vor die "Tagesschau"-Kamera. Heute blickt die gebürtige Berlinerin gern auf ihre Zeit in der Sendung zurück. Trotzdem schlägt sie jetzt auch ernste Töne an.

Dagmar Berghoff kritisiert "Tagesschau"-Entscheidung: "Finde das unglaublich"

"Guten Abend, meine Damen und Herren. Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der 'Tagesschau'", begrüßt Dagmar Berghoff die Zuhörer des Podcasts " May Way " in einer aktuellen Folge. Im Gespräch betont die 82-Jährige in Bezug auf die ikonische "Tagesschau"-Ansprache: "Aber du weißt ja, dass sie das heute gar nicht mehr so sagen." Berghoff spielt darauf an, dass die ARD-Nachrichtensprecher seit November 2024 ihre Zuschauer mit den Worten "Guten Abend, ich begrüße Sie zur 'Tagesschau'" willkommen heißen. Speziell das Wegfallen der Anrede "Meine Damen und Herren" sei Berghoff ein Dorn im Auge: "Ich finde das unglaublich."

Ex-"Tagesschau"-Sprecherin bemängelt: "Das ist dem Geschlechterwandel geschuldet"

Dagmar Berghoff erklärt: "Ich finde das ein wenig unfreundlich, so abrupt irgendwie, dieses 'Guten Abend, ich begrüße Sie zur 'Tagesschau'.'" Die einstige Nachrichtensprecherin meint zudem, sie habe "nicht rauskriegen können", warum genau die ARD die ikonische Begrüßungsrede der Sendung veränderte. Doch sie könne sich den Grund herleiten: "Ich denke mir, das ist dem Geschlechterwandel geschuldet. Aber wozu? Die Kinder fühlen sich mit 'Meine Damen und Herren' vielleicht nicht angesprochen, aber sonst doch jeder." Podcast-Gastgeberin Tanja May fügt hinzu: "Ja, kleine Kinder sitzen jetzt abends ja auch nicht vor dem Fernseher und schauen 'Tagesschau'. Es ist ja auch eine Respektbekundung dem Zuschauer gegenüber." Berghoff sehe das ähnlich und finde es nicht zuletzt "schade", dass die Begrüßungsrede geändert wurde: "Irgendwas stimmt da halt nicht so für mich."

Dagmar Berghoff im Januar 1984 als Nachrichtensprecherin bei der "Tagesschau".
Dagmar Berghoff im Januar 1984 als Nachrichtensprecherin bei der "Tagesschau". © imago/teutopress

"Tagesschau"-Zuschauer unzufrieden: "Höflichkeitsformen sollte man bewahren"

Wie unter anderem der " Spiegel " Ende November 2024 berichtete, habe die ARD die "Tagesschau"-Ansprache mit der Änderung modernisieren wollen. Die Entscheidung sei basierend auf einer Zuschauerbefragung getroffen worden, die den Wunsch nach einer neuen Begrüßungsrede verdeutlicht habe.

Nicht nur Dagmar Berghoff sieht die "Tagesschau"-Änderung kritisch. In den sozialen Medien betonten bereits im vergangenen Herbst viele ARD-Zuschauer, mit dem Wegfallen von "Meine Damen und Herren" in der Begrüßungsrede nicht glücklich zu sein. Auf X (ehemals Twitter) kommentierte ein Social-Media-Nutzer: "Mir fehlt die ursprüngliche Anrede. Etablierte Höflichkeitsformen sollte man bewahren, gerade als Format mit so langer Geschichte. Zeitgeist kommt und geht." Ein weiterer äußerte: "'Meine Damen und Herren' gehört einfach dazu. Daher sollten die Sprecher das zukünftig wieder verwenden." Ob die ARD die ursprüngliche Begrüßungsrede irgendwann wieder einführt? Das wird die Zukunft zeigen.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.