"Sturm der Liebe"-Star gar nicht woke: ARD-Gesicht positioniert sich gegen "Empörungskultur"

"Sturm der Liebe"-Fans müssen gerade ganz stark sein: Noch bis zum 1. September befindet sich die ARD-Telenovela in der Sommerpause. Bei den Stars der beliebten Serie kommt aber trotzdem keine Langeweile auf. Vivien Wulf (31), die bei "Sturm der Liebe" die "Larissa Mahnke" verkörpert, beweist nun in einer Kolumne ihr journalistisches Können – und nimmt dabei Bezug auf eine Debatte, die derzeit die Medienlandschaft dominiert.
Sydney-Sweeney-Kontroverse: Schauspielerin bekommt Gegenwind
Die "American Eagle"-Werbeanzeige von Sydney Sweeney (27) schlug ein wie eine Bombe: Die hübsche, blonde Schauspielerin warb mit einem Wortspiel für eine neue Denim-Kollektion und löste damit große Empörung aus: "Sydney Sweeney has great jeans", lautete der Slogan – eine Anspielung an die ähnlich klingenden Worte "great genes" (dt.: Gute Gene).
Seit Veröffentlichung der Kampagne ging ein Aufschrei durch die internationalen Medien. Den Verantwortlichen wurde Eugenik und Rassismus vorgeworfen. Dass Sydney Sweeney kurze Zeit später als registrierte Republikanerin geoutet wurde und sich US-Präsident Donald Trump (79) öffentlich zu ihrem Fan erklärte, befeuerte die Kontroverse um die Schauspielerin umso mehr.
"Sturm der Liebe"-Star Vivien Wulf: "Illustration unserer Empörungskultur"
Die Debatte um Sydney Sweeneys "American Eagle"-Kampagne sorgt auch unter deutschen Promis für Gesprächsstoff. Und Vivien Wulf, die ein Journalismus-Studium abgeschlossen hat, hat nun in "Die Weltwoche" in einem eigenen Artikel darauf Bezug genommen. Die 31-Jährige stellt unmissverständlich klar, dass sie "die Aufregung um Sydney Sweeney nicht verstehen kann."
Vivien Wulf findet nämlich: "Aus einem banalen Werbefoto wird über Nacht ein moralisches Tribunal. Ein ironisches Wortspiel mutiert zum Politikum. Mal ehrlich: Ist das nicht die perfekte Illustration unserer neuen Empörungskultur? Wir sind inzwischen so auf Skandale abgerichtet, dass wir selbst in einem simplen Werbespruch gleich eine tiefere Absicht sehen."

Für die "Sturm der Liebe"-Schauspielerin ist klar: "Werbung will in erster Linie eins: verkaufen. Und ja, sie provoziert, weil Aufmerksamkeit die härteste Währung des 21. Jahrhunderts ist. Dass eine Jeans-Marke auf den viralen Effekt setzt, überrascht jetzt wirklich niemanden. Dass ein simpler Witz nun Feuilleton-Debatten auslöst, sagt mehr über unsere Gereiztheit beziehungsweise Stimmung in der Gesellschaft als über die Kampagne."
"Sturm der Liebe" Vivien Wulf: "Nicht wacher – sondern nur woker"
Schließlich stellt Vivien Wulf die Theorie auf: "Wir haben verlernt, zwischen echter Gefahr und ironischem Marketing zu unterscheiden. Früher hätten wir bei solch einer Anzeige geschmunzelt, vielleicht die Augen verdreht – und uns dann wieder dem Leben zugewandt. Heute reicht ein Streichholz, und die sozialen Medien brennen." Die Schauspielerin zieht die Bilanz: "Nicht jedes Foto ist ein Manifest, nicht jede Blondine ein politisches Statement. Und wer in jeder Werbeanzeige die Apokalypse sieht, lebt nicht wacher – sondern nur woker."