Stephanie Stumph: "40 Jahre Ehe klingt utopisch"

Stephanie Stumph ist die Tochter von Christine und Wolfgang Stumph. Doch die Dresdenerin begeistert sich nicht nur für denselben Beruf wie der Herr Papa - auch die beeindruckend lange Partnerschaft ihrer Eltern findet sie erstrebenswert, wie sie im Interview mit spot on news verrät.
Stephanie Stumph (29,"Valerie") ist am Sonntag zusammen mit Yvonne Catterfeld, Caroline Beil, Peter Sattmann und Matthias Schloo in der Dora-Heldt-Romanverfilmung "Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen!" (20.15 Uhr, ZDF) in einer für sie eher ungewöhnlichen Rolle zu sehen: Die leidenschaftliche Dresdenerin spielt eine fiese Betrügerin - und das sehr komödiantisch. Im Interview mit der Nachrichtenagentur erklärt die meinungsstarke Schauspielerin und Tochter des beliebten Darstellers Wolfgang "Stubbe" Stumph, was sie von Affären, aufgesetzter Romantik und Shitstorms hält.
Welche Rolle spielt das Alter in Ihrem Job?
Stephanie Stumph: Weil ich es in meinem Beruf vom Kleinkind bis zum 80-Jähren mit allen zu tun habe, kategorisiere ich gar nicht nach alt und jung, sondern eher nach Lebenseinstellung und Interessen. Wenn man Interessen hat und weltoffen bleibt, hält das jung.
Können Sie sich vorstellen, 40 Jahre lang mit demselben Menschen verheiratet zu sein?
Stumph: Meine Eltern leben es mir vor. 40 Jahre klingt utopisch, aber schön wär's schon.
Über welche Art von Geschenk Freude Sie sich an einem Jahrestag oder Kennlerntag am meisten: Austern und Champagner?
Stumph: Von Champagner war ich noch nie ein Fan, Austern mag ich gleich dreimal nicht. Etwas gemeinsam unternehmen finde ich besser als so eine aufgesetzte Romantik mit Blumen. Lieber gut essen gehen, beim Lieblingsitaliener, bei dem man eh schon dreimal in der Woche zu Gast ist.
Was halten Sie von Liebe am Arbeitsplatz?
Stumph: Manchmal lässt sich das nicht verhindern. Wenn man es sich aber aussuchen kann, sollte man vielleicht lieber woanders fischen gehen.
Kann man Affären verzeihen oder sind die eher ein Vorbote für die Trennung?
Stumph: Es gibt viele verschiedene Modelle, eine Beziehung zu führen. Funktionieren tun sie alle mal mehr und mal weniger. Ich kenne Paare, die eine offene Ehe haben, andere sind so streng, dass sie sich vor Eifersucht zerfleischen. Ich bin da eher konventionell. Und da ich mich für einen sehr treuen und loyalen Partner halte, würde ich das auch von meinem Partner erwarten. Eine gewisse Disziplin gehört in der Beziehung dazu.
Wie gehen Sie mit schlechten Kritiken um?
Stumph: Da bin ich recht milde, weil die Kritiker auch nur ihren Job machen. Vielen müssen jeden Tag eine Kritik zu einem Film abliefern und nichts ist langweiliger, als eine positive Kritik. Außerdem ist es doch ohnehin so, dass das, was wir heute besprechen, morgen schon keinen mehr interessiert. Unprofessionell finde ich allerdings, wenn eine Kritik so subjektiv ist, dass sie persönlich beleidigend wird. Mit allem anderen kann ich leben - manchmal stimme ich den Kritikern ja auch zu.
Was halten Sie von Shitstorms?
Stumph: Jeder kann in den sozialen Medien anonym seine Meinung von sich geben, egal, ob die nun besonders helle ist oder nicht. Die Menschen haben anscheinend zu viel Zeit, anders kann ich nicht nachvollziehen, wie man irgendwelche Menschen, die man vielleicht aus der Öffentlichkeit kennt, wahllos beschimpfen kann. Zugegeben, die wenigsten der sogenannten Promis posten intelligente Haltungen zu Themen, sondern belästigen nur mit ihrer Belanglosigkeit auf der Suche nach öffentlicher Aufmerksamkeit. Vielleicht sollten alle einfach mal ein schönes Buch lesen.
Von welchem Autor würden Sie sich gerne ein Buch signieren lassen?
Stumph: Ich bin totaler Martin-Suter-Fan ("Ein perfekter Freund", Deutscher Krimipreis 2003) und ansonsten... Hat Ryan Gosling schon eine Biografie herausgebracht?
Krimis gibt's auch im Alltag: Kennen Sie dramatische K.-o.-Tropfen-Geschichten aus dem wahren Leben?
Stumph: Ja, davon kenne ich einige. Und das Zeug wird ja nicht nur benutzt, um Menschen gefügig zu machen. Viele nehmen das ja auch einfach als Droge. Mir ist allerdings schleierhaft, wie man freiwillig Auspuffreiniger konsumieren kann.
Wie kann man sich vor einem solchen Übergriff schützen?
Stumph: Die Flasche immer mitnehmen, das Glas im Auge behalten und nicht von jedem Typen einen Drink ausgeben lassen.
In "Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen!" spielen Sie eine Betrügerin, die ahnungslose Senioren hinters Licht führt. Sind Sie selbst schon mal auf ein Gewinnspiel hereingefallen?
Stumph: Nein. Ich habe schon recht früh gelernt, dass man nichts im Leben geschenkt bekommt.