Steffen Schraut holt mit Twiggy die Swinging Sixties zurück

"Twiggy für eine Kampagne zu gewinnen, war schon lange ein Wunsch von mir", erklärt Steffen Schraut im Interview. Die britische Stilikone ist das Gesicht seiner kommenden Herbst/Winter Kollektion.
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"Ihr Look ist einfach zeitlos", schwärmt Designer Steffen Schraut über Modelikone Twiggy.
"Ihr Look ist einfach zeitlos", schwärmt Designer Steffen Schraut über Modelikone Twiggy. © Andreas Ortner

Mit Twiggy (75) als Kampagnengesicht für seine kommende Herbst/Winter Kollektion für QVC ist Designer Steffen Schraut (55) ein besonderer Coup gelungen: Die britische Stilikone verkörpert wie kaum eine andere den Spirit der Swinging Sixties - genau jenes Jahrzehnt, das auch als Inspiration für seine neue Kollektion dient. Unter dem Motto "Stronger together - Fashion for Confidence" feiert Schraut nicht nur die Mode, sondern auch weibliches Selbstbewusstsein in all seinen Facetten. Im Interview verrät er, was ihn an Twiggy fasziniert, warum die 60er für ihn modisch bis heute relevant sind - und wie er den legendären Look für jede Frau tragbar macht.

Warum haben Sie sich für Twiggy als Gesicht Ihrer aktuellen Kampagne entschieden?

Steffen Schraut: Twiggy für eine Kampagne zu gewinnen, war schon lange ein Wunsch von mir. Sie hat die Modewelt nicht nur in den Sixties unglaublich stark geprägt. Ihr Look ist einfach zeitlos und spricht auch heute noch Frauen aller Generationen an. Außerdem ist sie unglaublich vielseitig: Twiggy überzeugt als Sängerin und Schauspielerin ebenso wie als Designerin und Podcasterin. Wer würde mit so einem Multitalent nicht gern kreativ zusammenarbeiten?

Was begeistert Sie persönlich an ihr - damals wie heute?

Schraut: Ich selbst bin Jahrgang 1969 und war noch nicht live dabei, als Twiggys Modelkarriere begann. Man kommt an ihr als Ikone natürlich nicht vorbei. Ich habe ihren späteren Weg immer verfolgt und fand sie in jeder Lebensphase inspirierend, mit einem unbeirrbaren Stilgefühl und Mut zur Persönlichkeit. Sie hat immer wieder bewiesen, dass Mode nicht nur Glamour ist, sondern ein Weg, sich selbst auszudrücken. Mit wie viel Leichtigkeit sie das auch mit 75 Jahren noch macht, finde ich grandios.

Wie haben Sie die Zusammenarbeit mit Twiggy erlebt?

Schraut: Sie war einfach zauberhaft! Und ich habe sehr von ihrem modischen Fachwissen profitiert. Außerdem ist Twiggy nicht nur ein sehr freundlicher Mensch, sie hat auch Humor und ist sehr weltoffen. Es war fantastisch sie an meiner Seite zu haben. Twiggy bringt diese ganz besondere Energie mit, die auch in meinem Team alle begeistert und angesteckt hat.

Ihre neue Kollektion ist passend zum Kampagnengesicht im Stil der Swinging Sixties gehalten. Was macht dieses Mode-Jahrzehnt für Sie so besonders?

Schraut: Die Sixties waren in modischer Hinsicht eine Zeit des Aufbruchs und der Emanzipation. Dieses Rebellische spiegelt sich auch in den Designs dieser Zeit wider. Es ging darum, sich auszuprobieren, andere Materialien und Formen zu entdecken und alles neu zu kombinieren: zum Beispiel Pelz mit Lackleder oder geometrische mit psychodelischen Mustern. Alte Regeln wurden gebrochen und Stil neu definiert. Twiggy war dafür die ideale Repräsentantin.

Nicht jede Frau fühlt sich im Minirock wohl, besonders bei einer kurvigeren Silhouette. Wie schaffen Sie es, den Look der 60er dennoch für alle tragbar zu machen?

Schraut: Ich möchte niemandem vorschreiben, was er zu tragen hat und was nicht. Auch Modediktate lehne ich ab. Viel lieber ermutige ich Frauen dazu, auf ihre innere Stimme zu hören und anzuziehen, worauf sie Lust haben. Und dann kann es auch der Minirock sein oder ein anderes Teil, das von den Sixties inspiriert ist. Meine Herbst/Winter-Kollektion für QVC richtet sich an alle Frauen und wir bieten eine breite Größenpalette an. Klare Schnitte, starke Farbakzente und raffiniert kombinierte Materialien können von Frauen aller Altersgruppen getragen werden.

Im Mittelpunkt der Kampagne steht das Thema "Stronger together - Fashion for Confidence". Wie spiegelt sich das Thema Selbstbewusstsein und Körperakzeptanz in Ihrer aktuellen Kollektion wider?

Schraut: Kleidung hilft ganz generell dabei, die schönsten Seiten hervorzuheben und Veränderungen positiv anzunehmen. Auch wenn sich der Körper im Laufe der Zeit verändert, bleibt er ein wertvoller Teil von uns, in den es sich zu investieren lohnt. Meine Kollektion soll Frauen neue Ideen für ihren individuellen Stil geben. Mode kann eine Kraftquelle für sie sein. Wer sich in seinem Outfit wohlfühlt, entwickelt oft eine ganz neue Lebensenergie.

Gibt es ein Kleidungsstück oder Designelement, das Ihrer Meinung nach besonders viel Selbstbewusstsein ausstrahlt?

Schraut: Da würde ich immer zu den Klassikern raten: Eine gut sitzende Jeans, ein Blazer oder eine weiße Bluse geben Sicherheit und werten jedes Outfit auf. Twiggy hat mir erzählt, dass sie seit mehr als 50 Jahren schwarze Lederjacken trägt. Ich finde es toll, wenn Lieblingsstücke zu Wegbegleitern werden. Es ist die Klarheit, die dabei überzeugend wirkt. Wie sie diese Teile kombiniert, entscheidet jede Frau ganz für sich.

Welches weitere Mode-Jahrzehnt würde Sie neben den Swinging Sixties als Inspiration reizen?

Schraut: Genau wie die Sixties haben auch die 90er Jahre einiges zum Empowerment der Frauen beigetragen. Es war die Zeit der Supermodels, von Naomi Campbell bis Kate Moss, die neue Maßstäbe für Coolness und Sichtbarkeit setzte. Parallel dazu wurde Mode sportlicher. Die Rave- und Clubkultur blühte auf. Bauchfreie Tops und Plateauschuhe waren Ausdruck eines neuen Freiheitsgefühls. Aber auch der konservative Chic feierte sein Comeback mit Twinsets, Perlen und Minimalismus à la Calvin Klein. Es könnte sich lohnen, hier noch einmal genauer hinzuschauen: Wie viel Spannendes steckt in dieser modischen Ära?

Wenn Sie sich für ein Mode-Jahrzehnt entscheiden müssten: Welches wäre Ihr absoluter Favorit?

Schraut: Da jedes Mode-Jahrzehnt seine Stärken und Schwächen hat, suche ich mir lieber das Beste aus allen Jahren heraus. Am allerliebsten lebe ich aber im Hier und Jetzt. Und ich freue mich auf alles, was uns die Zukunft der Mode noch bringen wird.

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