Spears hat «so wenig Rechte wie ein Kind»
LONDON - Oberflächlich betrachtet läuft Britney Spears' Comeback bestens. Ein desaströser Auftritt am Wochenende erinnerte jedoch wieder an den Preis, den sie für ihre Berühmtheit zahlt.
Am Samstag war Britney Spears in London, um ihre neue Single «Womanizer» in der Talentshow «The X Factor» vorzustellen. Der Auftritt der Sängerin hinterließ jedoch eine Welle der Entrüstung, da sie nicht nur zum Playback performte, sondern auch noch Show-Gründer Simon Cowell, die Juroren und Showteilnehmer verärgerte, wie der «Evening Standard» berichtet. So habe Spears deren Besuche in ihrer Garderobe abgelehnt und nur für ein schnelles Foto mit den Juroren im Flur posiert. Als Spears dann auch noch zugab, sich keinen der Auftritte der Teilnehmer, die auch noch ihre Songs sangen, angeschaut zu haben, hatte sie sich sämtliche Sympathien verspielt.
Kurze Zeit nach dem peinlichen Auftritt in der TV-Show liefen die Kommentarforen im Internet voll mit Beschwerden. «Alles, was sie kann, ist zum Playback die Lippen zu bewegen und das nicht mal gut», schreibt dort etwa ein enttäuschter Fan.
Jeder ihrer Schritte wird überwacht
Im Gegenzug listet die «Daily Mail» auf, welch unmenschlichen Regeln Spears sich Tag für Tag unterwerfen muss, seit ihr Vater Anfang des Jahres per Gerichtsbeschluss ihr Vormund wurde. So dürfe sie weder Autofahren, noch alleine das Haus verlassen und jeder ihrer Anrufe werde aufgezeichnet. Pro Tag seien laut Eigenaussage nicht mehr als 1200 Kalorien erlaubt, und selbst wenn sie sich mit Männern treffe, müsse sie ihre zwei Aufpasser mitnehmen.
Vater Jamie Spears scheint gar so besessen von der Kontrolle über seine berühmte Tochter zu sein, dass er jüngst einen Bodyguard gefeuert haben soll, der die Sängerin einen nicht überwachten Anruf auf seinem Handy machen ließ. Nur Dank dieser vielen kleinen Regeln, die ihren Alltag bestimmen, darf sie ihre zwei Söhne aus der Ehe mit Ex-Gatte Kevin Federline gelegentlich sehen.
Nicht mal an ihrem Geburtstag darf sie ausspannen
Und nach einer Woche, in der sie nervenaufreibende Auftritte in Frankreich, Deutschland und England hinter sich hat darf sie am Dienstag, ihrem 27. Geburtstag, nicht etwa zu Hause bleiben, sondern tritt in der Show «Good Morning America» auf, um weiter die Werbetrommel für ihr neues Album «Circus» zu rühren, das eben heute erscheint. Dabei hat sie doch immer wieder betont, dass sie sich nach nichts als einem ruhigen, zurückgezogenen Leben sehnt. Die Realität sieht jedoch anders aus. Wie Spears gerade in einer MTV-Dokumentation klagte, habe sie kein Leben mehr und fühle sich «wie im Gefängnis».
Auch «Rolling Stone»-Autorin Jenny Eliscu, die die Sängerin kürzlich zum Interview traf, schreibt: «Sie hat so wenig Rechte wie als kleines Kind, als sie im Mickey Mouse Club auftrat.» Spears' Manager Larry Rudolph sieht das pragmatischer: «Ihr Job ist es, Britney Spears zu sein und dieser Job färbt nun mal auf das Privatleben ab.»
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