So hoch sind die Schulden: Boris Beckers Anwalt spricht
Es ist eine dieser Geschichten, die das Publikum mit wohligem Grusel erfüllen: Storys über Menschen, die es bis ganz nach oben schaffen - und dann wieder abstürzen. 61 Millionen Euro Schulden habe Boris Becker (49, "Das Leben ist kein Spiel") nach Darstellung seiner Gläubiger, berichteten Bunte und Stern am Mittwoch.
Aufruhr, Mitleid und Häme sind bei so einer Meldung garantiert. Nur: Was ist wirklich dran? Noch am selben Tag hat sich nun Anwalt Christian-Oliver Moser zu Wort gemeldet, um Boris Beckers eigene Sicht der Dinge publik zu machen (Eine bewegte Lebensgeschichte: Boris Beckers Biografie "Das Leben ist kein Spiel" können Sie hier bestellen)
Aktuelle Darstellung: "nur vorläufig"
Und die fällt - wenig überraschend - ein wenig anders aus. In einem Interview mit bild.de relativierte Moser die Darstellungen ganz gewaltig. Am wichtigsten wohl: An der kolportierten gewaltigen Summe von 61 Millionen Pfund ist zumindest laut Moser nicht allzu viel dran.
"Die angegebene Höhe der Schulden wird von unserem Mandanten vehement bestritten", betonte er: Die aktuelle Darstellung sei nur "vorläufig" und beruhe auf Angaben der Gläubiger, die "einer näheren rechtlichen Überprüfung größtenteils nicht standhalten werden".
Anwalt bestreitet Schulden nicht
Auch ansonsten bemühte sich der Jurist im Gespräch mit der "Bild", die gröbsten Befürchtungen zu entkräften: Weder fürchte Becker um eine Versteigerung seiner Wimbledon-Pokale, noch habe der Tennis-Star seine Lebensversicherung als Sicherheit an Gläubiger abgetreten. Überdies gehe Becker selbst davon aus, dass das Verfahren um eine drohende Privatinsolvenz annulliert werde.
Allerdings wischt Moser die Sorgen um Beckers Finanzen auch nicht völlig vom Tisch. Dass es Schulden gibt, bestreitet er augenscheinlich nicht - lediglich die tatsächliche Summe sei "deutlich niedriger" als die umherschwirrenden Zahlen, heißt es in dem Interview.
Bemerkenswert wirkt auch Mosers Antwort auf die Frage, ob Becker über seine aktuellen Einnahmen frei verfügen könne: "Er darf weiterhin seine alltäglichen Verpflichtungen, so wie auch in der Vergangenheit, erfüllen", lautete die Version des Juristen.
Zu erwarten ist wohl, dass die heutigen Schock-Berichte noch nicht die letzten Schlagzeilen zu Boris Beckers Finanzlage bleiben werden.
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