Siegfried Rauch: "Meine Frau ist oft genervt von mir!"

Er ist der Strahlemann vom Dienst. Ob auf dem "Traumschiff", bei "Die Landärztin" oder "Der Bergdoktor", Siegfried Rauch gibt stets den Sympathieträger.
(ali/spot) |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News

Er ist der Strahlemann vom Dienst. Ob auf dem "Traumschiff", bei "Die Landärztin" oder "Der Bergdoktor", Siegfried Rauch gibt stets den Sympathieträger. Der Nachrichtenagentur spot on news erklärte er, warum das so ist.

Schauspieler Siegfried Rauch (81) gibt im deutschen Fernsehen stets die Figur des Sympathieträgers. Egal ob auf hoher See mit dem "Traumschiff" oder im beschaulichen Österreich bei der "Landärztin". Der Nachrichtenagentur spot on news erklärte Rauch nicht nur, warum das so ist, sondern auch, wie wichtig seine Frau für ihn ist und warum ihn Steve McQueen besuchte.

Die "Traumschiff"-Jubiläums-Edition erhalten Sie hier

Herr Rauch, warum sieht man Sie so häufig in der Rolle des Sympathieträgers?

Siegfried Rauch: Ich habe früher einmal den Gangster gegeben, und da meine Mutter sehr darunter gelitten hat und weinend aus dem Kino lief, habe ich mich entschlossen lieber die Sympathieträger zu spielen. Und das behalte ich seit 30 Jahren so bei.

Sind Sie privat genauso ein netter Mensch wie im Film?

Siegfried Rauch: Meine Frau würde das bestimmt nicht vollends bejahen. Sie ist oft ganz schön genervt, weil sie dauernd hinter mir her räumen muss. Bedingt durch meine vielen Hotelaufenthalte neige ich nämlich dazu, alles stehen und liegen zu lassen, in der Hoffnung das bis zum Abend alles aufgeräumt ist. Ein klassisches Streitthema bei uns Zuhause. Aber das ist gut so, denn ich fände es langweilig, wenn wir immer einer Meinung wären. Das funktioniert so gut, dass wir nächstes Jahr unsere Goldene Hochzeit feiern. Dafür bin ich sehr dankbar.

Wer hat den größeren Verdienst daran?

Siegfried Rauch: Sicherlich meine Frau, denn sie hat uns ein wunderbares Heim geschaffen. Mit ihr wird es nie langweilig, sie kann eine Familie zusammen halten, ist eine zauberhafte Großmutter und hat es geschafft, dass ein Vagabund wie ich Wurzeln schlägt. Außerdem schätze ich ihre Kochkünste, denn meine Frau kocht besser als jeder Gourmet-Koch. Bei mir geht die Liebe sprichwörtlich durch den Magen!

Was schätzt Ihre Frau an Ihnen?

Siegfried Rauch: Ich glaube, sie mag es, dass ich sie zum Lachen bringen kann und auch gerne mal die Gitarre raushole und ihr irgendwas vorsinge. Das hat sich seit unserer ersten Begegnung, als sie mich als Bühnenmusiker erlebte, nicht geändert.

Sind Sie romantisch im Alltag?

Siegfried Rauch: Je länger man verheiratet ist, desto kreativer muss man werden. Insbesondere wenn man, wie wir, im Blumenparadies wohnt, kann man mit Blumensträußen schon mal nicht beeindrucken. Und da ich immer so viel Text lernen muss, dann vergesse ich hin oder wieder mal Hochzeitstage oder Geburtstage. Aber wie schon Johann Wolfgang von Goethe sagte: Wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen.

Wie viele Geburtstage müssen Sie sich denn merken?

Siegfried Rauch: Wenigstens acht: Frau, zwei Söhne, zwei Schwiegertöchter und drei Enkelkinder. Das klappt auch meistens, da wir alle eng zusammen leben und mich immer Irgendeiner daran erinnert. Keiner wohnt weiter als zwanzig Minuten vom Elternhaus entfernt. Das trägt ganz viel zu meinem Lebensglück bei, ich fände es nicht so schön, wenn die Kinder im Ausland leben würden.

Wieso landet ein Weltenbummler wie Sie in einer oberbayerischen Gemeinde mit 1.500 Einwohnern?

Siegfried Rauch: Weil die Welt für mich hier am schönsten ist. Ein herrliches Alpenvorland mit Wiesen, Wäldern und Bergpanorama. Und außerdem eine wunderbare Dorfgemeinschaft, in der jeder jeden kennt und in der alle zusammen helfen. Diese Lebensqualität habe ich nirgendwo anders auf der Welt entdeckt. Davon war sogar Steve McQueen beeindruckt, als er mich einst besuchte.

Woher kennen Sie Steve McQueen?

Siegfried Rauch: Wir lernten uns bei Dreharbeiten zu "Le Mans" (1971) kennen und verstanden uns so gut, dass er meiner Einladung folgte und sogar Taufpate meines Sohnes Benedikt wurde. Er war begeistert von meiner Heimat. Er meinte, so wie ich lebe, wäre es richtig. Die Worte verstand ich erst, als ich ihn wenig später in Hollywood besuchte und feststellte, wie anstrengend diese Stadt ist. Der Preis, den man dort für seinen Ruhm zahlt, wäre mir zu hoch. Was nützt einem solch eine Karriere, wenn man privat nicht glücklich ist und sein Leben nur im Rausch erträgt.

Was macht Sie high?

Siegfried Rauch: Der Baum, den ich gestern im Wald gefällt habe, damit wir bei dem Sauwetter genug Brennholz Zuhause haben. Den habe ich mühevoll zerstückelt und dann alleine nach Hause geschleppt. Das war ein mordsmäßiges Erfolgserlebnis. Danach fühlte ich mich total befreit und glücklich.

Was sagt der Doktor zu solchen Gewaltakten?

Siegfried Rauch: Nicht gut für den Rücken. Meine einzige Schwachstelle, ansonsten attestiert er mir embryonale Werte - ich bin "pumperlgsund"!

  • Themen:
Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.