Shania Twain wird 60: Sie ebnete Taylor Swift den Weg

Shania Twain sang sich mit Hits wie "That Don't Impress Me Much" und "Man! I Feel Like A Woman!" zum Erfolg. Die Sängerin trotzte Rückschlägen und ist heute eine Inspiration für Weltstars wie Taylor Swift.
von  (paf/spot)
Shania Twain ist seit über 30 Jahren im Musikgeschäft aktiv.
Shania Twain ist seit über 30 Jahren im Musikgeschäft aktiv. © Geoffrey Clowes/ddp/Sipa USA

Shania Twain (60) zählt zu den erfolgreichsten Sängerinnen aller Zeiten. Die kanadische Musikerin, die nun ihren 60. Geburtstag feiert, prägte mit ihrem Mix aus Country und Pop ein ganzes Genre, brach Verkaufsrekorde und legte den Grundstein für Karrieren von Stars wie Taylor Swift (35). Doch hinter dem Ruhm liegt eine bewegte Geschichte.

Schwierige Kindheit

Geboren wurde Shania Twain am 28. August 1965 als Eilleen Regina Edwards in Windsor, Ontario. Ihren leiblichen Vater lernte sie nie kennen. Nach der Scheidung ihrer Eltern zog ihre Mutter Sharon mit den Kindern nach Timmins. Sie lernte Twains Stiefvater, den Ojibwe-Indigenen Jerry Twain kennen, der Shania und ihre Schwestern adoptierte.

Doch Twains Kindheit war alles andere als harmonisch: Gewalt prägte das Familienleben, ihr Stiefvater soll Twain zudem sexuell missbraucht haben. Zeitweise flüchtete ihre Mutter mit den Kindern in eine Obdachlosenunterkunft. Um ihre Familie finanziell zu unterstützen, sang Twain bereits mit acht Jahren in Bars.

Mit 13 Jahren trat sie erstmals im Fernsehen auf. Durch Performances in einem Ferienresort wurden Labels auf Twain aufmerksam, die damals den Verlust der Eltern verkraften musste. Bei einem Autounfall verunglückten sie im November 1987 tödlich. Mit gerade einmal 22 Jahren übernahm Twain die Verantwortung für ihre jüngeren Geschwister und lebte an der Armutsgrenze.

Weltweiter Erfolg

Anfang der 1990er-Jahre unterschrieb Shania Twain ihren ersten Plattenvertrag und gab sich den Künstlernamen Shania - angeblich inspiriert von der Kultur ihres Stiefvaters. "Shania" soll in der Sprache der Ojibwe so viel bedeuten wie "Ich bin auf meinem Weg". Unter dem neuen Namen veröffentlichte Twain im April 1993 ihr Debütalbum, das weitgehend unbeachtet blieb.

Der Durchbruch folgte 1995 mit der zweiten LP "The Woman in Me": Die Sängerin sicherte sich ihren ersten Grammy und war sowohl in den Country- als auch in den Pop-Charts erfolgreich. Die dritte Platte "Come On Over" (1997) wurde schließlich zum Meilenstein: Rund 40 Millionen verkaufte Einheiten machten es zum meistverkauften Album einer Solokünstlerin aller Zeiten. Im Country-Genre ist es unerreicht. Hits wie "That Don't Impress Me Much" oder "Man! I Feel Like A Woman!" machten Twain weltweit bekannt.

Für Twain war es jedoch nicht nur eine Zeit des Erfolgs, sondern auch der Einsamkeit. "Und die Arbeitslast war enorm. Außerdem waren nicht viele Menschen immer so freundlich zu mir", ergänzte sie im Interview mit "Variety". Sie habe sich häufig nicht willkommen gefühlt.

Große Rückschläge

2003 dann der gesundheitliche Rückschlag: Nach einem Zeckenbiss erkrankte Twain an Lyme-Borreliose, die erst Jahre später diagnostiziert wurde. In der Zwischenzeit kämpfte sie auf der Bühne mit Schwindel, Blackouts und ihrer Stimme. Letztere sei "nie wieder so wie vorher" gewesen, erklärte der Country-Pop-Star in der Dokumentation "Not Just A Girl". "Ich dachte, ich hätte meine Stimme für immer verloren", ergänzte Twain.

Auch privat kamen turbulente Zeiten auf sie zu: 2008 trennte sie sich von ihrem Ehemann und Produzenten Robert John "Mutt" Lange (76), mit dem sie einen Sohn hat. Der Grund: Lange hatte Twain mit ihrer engen Freundin Marie-Anne Thiébaud betrogen. 2011 heiratete Twain dann ausgerechnet deren Ex-Mann Frédéric Thiébaud.

Ihr Einfluss

Nach 15 Jahren Albumpause feierte Shania Twain 2017 mit "Now" ihr großes Comeback. 2018 kehrte sie auf die Bühne zurück. Ihr aktuelles Album "Queen Of Me" erschien 2023 - und wie sie Anfang des Jahres verriet, soll es nicht ihr letztes gewesen sein.

Nach über drei Jahrzehnten in der Musikbranche ist ihr Einfluss deutlich zu erkennen. Shania Twain hat das Genre des Country-Pop im Mainstream etabliert und damit Künstlerinnen wie Taylor Swift den Weg bereitet. Swift selbst schwärmte in einem TikTok: "Ich habe von der Besten gelernt." Twain wiederum gab dieses Lob an Dolly Parton (79) weiter. Neben Taylor Swift sieht auch Carrie Underwood (42) in Twain ein Vorbild. Und selbst abseits des Country-Pop gilt sie als Inspiration für Stars wie Harry Styles (31) und Rihanna (37).

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