Sexuelle Nötigung: Gérard Depardieu schuldig gesprochen

Im Prozess gegen den französischen Filmstar Gérard Depardieu ist ein Urteil gefallen: Ein Pariser Gericht sprach ihn wegen sexueller Übergriffe auf zwei Kolleginnen am Filmset im Jahr 2021 schuldig und verhängte eine 18-monatige Bewährungsstrafe.
(ae/spot) |
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Fast 20 Frauen haben über die Jahre schwere Vorwürfe gegen Gérard Depardieu erhoben. In zwei Fällen wurde er jetzt schuldig gesprochen.
Fast 20 Frauen haben über die Jahre schwere Vorwürfe gegen Gérard Depardieu erhoben. In zwei Fällen wurde er jetzt schuldig gesprochen. © ddp/abaca press/Jumeau Alexis

Gérard Depardieu (76) ist am 13. Mai in Paris im Prozess wegen sexuellen Missbrauchs zweier Frauen schuldig gesprochen worden. Der französische Filmstar wurde zu einer 18-monatigen Bewährungsstrafe verurteilt - das Gericht folgte damit der Forderung der Staatsanwaltschaft. Depardieu war zur Urteilsverkündung nicht anwesend. Verurteilt wurde er wegen Übergriffen auf eine 54-jährige Set-Dekorateurin und eine 34-jährige Regieassistentin während der Dreharbeiten zum Spielfilm "Les volets verts" im September 2021 in Paris.

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Im Prozess schilderten die beiden betroffenen Frauen, wie Gérard Depardieu sie am Filmset belästigt und gegen ihren Willen an Brüsten und Gesäß berührt habe. Die Regieassistentin erklärte, die Übergriffe hätten sie "versteinert". Weiter betonte sie: "Ich habe Nein gesagt. Ich hatte Angst."

Depardieu bestritt die Vorwürfe sexueller Übergriffe. Vor Gericht erklärte er, die Medien hätten die Anschuldigungen genutzt, um seinen Ruf zu zerstören. Er räumte laut "Le Monde" ein, er sei "vulgär, grob, unanständig", habe jedoch "niemals jemanden betatscht". Der Schauspieler übte zudem scharfe Kritik an der #MeToo-Bewegung. Diese Bewegung werde "zu einem Terroranschlag", sagte er laut dem britischen "The Guardian".

Der Prozess war zunächst im vergangenen Jahr wegen gesundheitlicher Probleme verschoben worden und begann schließlich am 24. März in Paris. Nach nur vier Verhandlungstagen zeigte sich die Staatsanwaltschaft überzeugt von der Schuld des Schauspielers und forderte eine 18-monatige Bewährungsstrafe. Laut "Le Monde" beantragte sie außerdem eine Geldstrafe in Höhe von 20.000 Euro, eine psychologische Betreuung sowie die Aufnahme Depardieus in eine Sexualstraftäter-Kartei.

Weitere Vorwürfe gegen Depardieu

Der Prozess ist nicht der einzige Fall, in den Depardieu verwickelt ist. Rund 20 Frauen haben in der Vergangenheit Missbrauchsvorwürfe gegen den Schauspielstar erhoben - darunter zwei wegen Vergewaltigung. Aufgrund einer Verjährung wurden mehrere Verfahren jedoch eingestellt. Schauspielerin Charlotte Arnould (29) hatte als erste 2018 eine Anzeige gegen Depardieu eingereicht. Im Sommer 2024 hat die Pariser Staatsanwaltschaft ein Verfahren wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung gegen den Schauspieler beantragt, über das ein Untersuchungsrichter noch entscheiden muss.

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