Sebastian Bezzel: "Wir müssten fettes Essen, Zucker und Alkohol verbieten"

Das Erste zeigt den Kinoerfolg des Sommers "Dampfnudelblues" heute erstmals im TV. Jetzt hat Sebastian Bezzel erzählt, was er von der Hanfplantage im Film hält.
(ili/spot) |
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Ein urbayerisches Ermittlerduo: Polizeihauptmeister Franz Eberhofer (Sebastian Bezzel, re.) und sein Ex-Kollege Rudi Birkenberger (Simon Schwarz)
Ein urbayerisches Ermittlerduo: Polizeihauptmeister Franz Eberhofer (Sebastian Bezzel, re.) und sein Ex-Kollege Rudi Birkenberger (Simon Schwarz) © ARD Degeto/BR/Constantin Film

Berlin - Seit Sommer lockte Dampfnudelblues: Ein Provinzkrimi allein in Bayern mehr als 500.000 Zuschauer in die Kinos. Am heutigen Donnerstagabend zeigt Das Erste um 20.15 Uhr die Buchverfilmung von Rita Falk mit Sebastian Bezzel (42, "Stellungswechsel") und Simon Schwarz (42, "Komm, süßer Tod") in den Hauptrollen. Was die beiden Schauspieler über Hanfplantagen, Vollversager und Wahnsinnshelden denken, haben sie der Nachrichtenagentur spot on news beim Stammtischgespräch zum Kinostart erklärt.

Wer den Fall im Detail nachlesen mag, dem sei die Buchvorlage "Dampfnudelblues: Ein Provinzkrimi" von Rita Falk empfohlen - hier bestellen

Herr Bezzel, Herr Schwarz, Dampfnudeln können also trösten - was essen Sie denn, wenn Sie privat mal den Blues haben?

Sebastian Bezzel: Da gibt es Getränke, aber kein Essen.

Simon Schwarz: Bei mir hilft da klassisch immer Schokolade.

Eine Schauspielkollegin von Ihnen hat Eberhofer und Birkenberger liebevoll als "an der Grenze zu Vollversagern" bezeichnet. Was halten Sie davon?

Schwarz: Ich glaube von außen betrachtet wirkt das so. In Wirklichkeit sind sie aber alles andere als das. Normalerweise sehen wir im Film immer nur die Wahnsinnshelden. Wenn wir das dann aber mal runterbrechen auf das wirkliche Leben, sind wir mit unseren Figuren einfach nur nah an der Realität.

Bezzel: Stimmt, das sind einfach realistische Typen. Vollversager sind sie auch deshalb nicht, weil sie ihr Schicksal trotz Niederlage annehmen, sich neu einrichten und wieder funktionieren.

Inwiefern unterschieden sich der "Tatort"-Kommissar und der Dorfpolizist von den Methoden?

Bezzel: Es ist nicht so, dass sich Eberhofer und Birkenberger so ein bisschen an den Grenzen der Legalität entlang hangeln, sie funktionieren nur illegal.

Schwarz: Ja, da ist wirklich nichts legal. Meine Rolle handelt frei nach dem Motto: Erst mal machen, dann fragen. Auf anderem Weg würden sie den Fall vielleicht auch nicht lösen können. Am Ende des Tages müssen wir beide ja in den Spiegel schauen und sagen können: Das war jetzt richtig - wobei richtig nicht immer zwingend das ist, was legal ist.

Im Film gibt es eine kleine Hanfplantage. Was würden Sie sagen: Legalisieren oder nicht?

Bezzel: Ich bin absolut für das Legalisieren. Man muss die Jugendlichen schützen, das stimmt. Das kann man aber nicht durch ein Verbot. Das ist Bevormundung. Ich finde, es gibt ein Recht auf Rausch. Selbstverständlich gibt es Abgrenzungen nach oben: Heroin sollte nicht freigegeben werden. Ich kenne viele Menschen, die etwas rauchen und trotzdem ihre Steuern zahlen, zur Wahl gehen und ihre Kinder sorgsam aufziehen. Da hat der Papa Eberhofer (Eisi Gulp) schon recht. Und im Übrigen zieht er das Gras für den Eigenbedarf hoch, er hängt auf keinen Bahnhofstoiletten rum und verkauft nichts.

Schwarz: Jetzt muss ich natürlich was dagegen sagen - aber mir fällt nichts ein.

Bezzel: Es gibt schon klare Argumente dagegen, aber die passen nicht zu den Verboten. Sonst müssten wir doch auch das fette Essen, den vielen Zucker und vor allem den Alkohol verbieten, oder?

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