Sean "Diddy" Combs: Zeugin schildert vor Gericht Vergewaltigung
Massive Vorwürfe gegen den gefallenen Musikmogul Sean "Diddy" Combs (55): Acht Jahre lang hatte eine Frau, dessen Identität nicht preisgegeben wird, für Sean "Diddy" Combs gearbeitet - nun berichtete sie laut "New York Post" vor Gericht von acht Jahren, die von sexuellen Übergriffen, Gewalt und Demütigungen geprägt gewesen seien.
Die ehemalige Mitarbeiterin des Musikmoguls konnte ihre Tränen nicht zurückhalten, als sie dem Gericht die "sporadischen", mutmaßlichen sexuellen Übergriffe schilderte, die aus ihrer Sicht ohne erkennbaren Grund geschahen - sogar in ihrem eigenen Schlafzimmer in Combs' Anwesen. Der 55-Jährige hatte ihr demnach zuvor untersagt, ihre Zimmertür zu verschließen, berichtete sie mit zitternder Stimme.
Besonders verstörend war ihre Schilderung einer Nacht, in der sie durch das "Gewicht" ihres Chefs in ihrem Bett aufwachte. "Ich erinnere mich daran, wie er mir 'shhh' sagte", berichtete die "Mia" genannte Person unter Tränen. "Es passierte so schnell." Als Staatsanwältin Madison Smyser sie fragte, ob sie Sex mit Combs haben wollte, brach "Mia" emotional zusammen und antwortete schluchzend: "Nein." Sie habe sich "eingefroren" gefühlt -"verängstigt, verwirrt, beschämt".
Die Zeugin arbeitete eigenen Angaben zufolge zwischen 2009 und 2017 für den Bad-Boy-Records-Gründer und schilderte weitere schockierende Details des Missbrauchs. Combs habe Gegenstände nach ihr geworfen, sie gegen eine Wand geschleudert, in einen Pool gestoßen und einen Eiskübel über ihren Kopf geleert. Einmal warf er angeblich sogar eine Schüssel Spaghetti nach ihr, nur weil sie ihren Tampon wechseln wollte.
Erster Übergriff bei Geburtstagsparty
Der erste sexuelle Übergriff soll sich laut "Mias" Aussage bereits 2009 während Combs' 40. Geburtstagsparty in einem Penthouse des Plaza Hotels ereignet haben. Combs habe sie in die Küche gerufen, alle anderen hinausgeschickt und ihr erzählt, welch großartige Arbeit sie leiste. Dann habe er zwei Wodka-Shots eingeschenkt, um auf seinen Geburtstag anzustoßen. Die Shots hätten eine ungewöhnlich starke Wirkung auf sie gehabt, berichtete "Mia".
"Mia" erklärte den Geschworenen, warum sie die Übergriffe nie der Polizei meldete. Sie kannte seine Macht und Kontrolle über sie und wollte nicht alles verlieren, wofür sie so hart gearbeitet hatte. Neben der Angst vor Combs' gewalttätigen Wutausbrüchen fürchtete sie, aus der Unterhaltungsbranche verbannt zu werden. Zudem glaubte sie, die Polizei sei zu sehr von dem "I'll Be Missing You"-Sänger beeindruckt, um ihre Vorwürfe ernst zu nehmen.
Weitere Zeugen bestätigen Muster
"Mia" reiht sich in eine Gruppe von Zeugen ein, die auch Combs' Missbrauch seiner Ex-Freundin Cassie Ventura (38) miterlebt haben wollen. Die Sängerin hatte bereits selbst über seine gewalttätigen Wutausbrüche ausgesagt. Sogar die Sicherheitsleute des verstorbenen Superstars Prince (1958-2016) mussten demnach einmal eingreifen, als Combs auf Ventura losging, nachdem sie und "Mia" heimlich zu einer Party in Prince' Haus geschlichen waren.
Combs soll auch zu "unpassenden" Zeiten Drogen genommen haben, etwa vor seinem Auftritt in einer Talkshow, berichtete die Zeugin. Sie wird ihre Aussage am Freitag fortsetzen. Der Musikproduzent steht aktuell in New York City vor Gericht und hatte sich in allen Anklagepunkten für nicht schuldig erklärt. Bei einer Verurteilung wegen Sexhandels und Erpressung droht ihm eine lebenslange Haftstrafe.
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