Saskia Greipl-Kostantinidis: Das treibt Münchens Charity-Queen an

Sie ist Münchens Königin im Netzwerken: Saskia Greipl-Kostantinidis erzählt im AZ-Interview vom Verhältnis zu ihrem Vater, was sie antreibt, Gutes zu tun und – wie sie ihren Mann, den bekannten Münchner Wirtschaftsanwalt Stavros Kostantinidis, kennengelernt hat.
Franziska Hofmann |
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Saskia Greipl-Kostantinidis und Ehemann Stavros Kostantinidis (l.) gelten als DIE Top-Networker der Stadt. Auf ihren Charity-Events treffen sich regelmäßig Größen aus Politik, Wirtschaft und Promi-Welt - unter anderem auch Ministerpräsident Markus Söder.
Saskia Greipl-Kostantinidis und Ehemann Stavros Kostantinidis (l.) gelten als DIE Top-Networker der Stadt. Auf ihren Charity-Events treffen sich regelmäßig Größen aus Politik, Wirtschaft und Promi-Welt - unter anderem auch Ministerpräsident Markus Söder. © privat
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Die Tochter von IHK-Präsident Erich Greipl (†) engagiert sich seit Jahren für die gute Sache. Mit ihrem Mann, Star-Anwalt Stavros Kostantinidis, richtet die Münchnerin jedes Jahr das berühmte Benefiz-Weihnachtsessen im Café Reitschule aus und setzt sich nicht nur stark für Senioren, sondern unter anderem auch für den Tierschutz ein.

Ehemann Stavros vor 13 Jahren kennengelernt

AZ: Frau Greipl-Kostantinidis, Sie und Ihr Mann Stavros gelten als das wohl bestvernetzte Pärchen Münchens. Auf ihren Charity-Events trifft sich seit Jahren alles, was Rang und Namen hat. Wie haben Sie sich kennengelernt?
GREIPL-KOSTANTINIDIS: Stavros habe ich tatsächlich vor 13 Jahren beim IHK-Sommerempfang kennengelernt. Ich habe in Griechenland studiert und spreche auch Griechisch, so sind wir ins Gespräch gekommen. An dem Abend hatte ich sehr hohe Schuhe an. Und plötzlich sagt er zu mir: "Du bist echt nett, aber du bist mir zu groß." Das ist jetzt anscheinend kein so großes Problem mehr - und: Jetzt habe ich auch ein paar flachere Schuhe (lacht).

Ihre Leidenschaft dafür, Gutes zu tun, eint Sie beide - schweißt das zusammen?
Wir sind eine Linie. Ich wüsste nicht, wie das gehen würde, wenn wir total unterschiedlich wären, wenn ich beispielsweise total introvertiert wäre. Die griechische und die bayerische Seele wollen in dem Fall einfach genau dasselbe - und zwar etwas bewegen.

AZ-Chefredakteur Michael Schilling (v.l.) und Leute-Reporterin Franziska Hofmann treffen Saskia Greipl-Kostantinidis zum Interview in ihrem "zweiten Wohnzimmer"- dem "Café Roma".
AZ-Chefredakteur Michael Schilling (v.l.) und Leute-Reporterin Franziska Hofmann treffen Saskia Greipl-Kostantinidis zum Interview in ihrem "zweiten Wohnzimmer"- dem "Café Roma". © privat

Und das schaffen Sie auch - wie Sie schon häufig unter Beweis gestellt haben. Was glauben Sie, wie hoch ist die Spendensumme, die Sie in all der Zeit schon zusammengetragen haben?
Zusammen kommen wir auf über 15 Millionen Euro, die wir über die Jahre gesammelt haben. Unser größtes Event im Jahr, das traditionelle Weihnachtsessen im Café Reitschule, ist eine Gemeinschaftsleistung. Wenn man sonst eine Charity macht, muss man oft fast schon betteln, dass die Leute kommen. Bei dieser Veranstaltung ist es inzwischen so, dass einige Leute viel Geld spenden würden, um überhaupt dabei zu sein. Wenn man so weit ist, dass jeder denkt "Da muss ich dabei sein" - dann hat man’s ein bisschen geschafft.

Charity-Projekte von Saskia Greipl

Das Weihnachtsessen ist eine Gemeinschaftsleistung - auf welchem eigenen Projekt liegt gerade Ihr Fokus?
Alles, was ich aktuell selbst mache, ist für Lichtblick Seniorenhilfe e.V.. Ich bin Botschafterin für diesen Verein, hab gesehen wie sie helfen und wie sie unsere alten Menschen mit Respekt behandeln. Man kann sich nicht vorstellen, wie groß die Not teilweise ist. Viele Senioren haben ab Mitte des Monats kein Geld mehr für Essen übrig. Lichtblick Seniorenhilfe e. V. versorgt diese Menschen mit Einkaufsgutscheinen, bezahlt ihnen eine neue Brille oder Matratze - lauter Dinge, die für uns selbstverständlich sind. Und das bedeutet mir sehr viel.

Freuen sich sichtlich: Saskia Greipl-Kostantinidis (v.l.) mit der Gründerin des Vereins Lichtblick Seniorenhilfe e.V., Lydia Staltner, und Stavros Kostantinidis beim Weihnachts-Benefiz-Essen 2023.
Freuen sich sichtlich: Saskia Greipl-Kostantinidis (v.l.) mit der Gründerin des Vereins Lichtblick Seniorenhilfe e.V., Lydia Staltner, und Stavros Kostantinidis beim Weihnachts-Benefiz-Essen 2023. © privat

Können Sie sich noch an Ihr allererstes gemeinnütziges Event erinnern? Wie haben Sie angefangen?
Das war nach dem Tod meines Vaters (Prof. Erich Greipl war Präsident der IHK München und Oberbayern, Anm. d. Red.). Der FC Ismaning war in Geldnot, die Sponsoren sind weggebrochen. Ich habe dann die Namensrechte im Stadion gekauft, es in "Prof. Erich Greipl Stadion" umbenannt, neue Sponsoren akquiriert und bin seither im Wirtschaftsbeirat. Dafür stellt mir der FC Ismaning einmal im Jahr seine ganze Manpower für mein Charity-Sommerfest zur Verfügung. Angefangen habe ich, gemeinsam mit der IHK, mit 30 Gästen - letztes Jahr waren wir dann 2500 Menschen und konnten 164.000 Euro für Lichtblick Seniorenhilfe e.V. sammeln.

Auch vergangenes Jahr war das Sommerfest im "Prof. Erich Greipl"-Stadion des FC Ismaning ein voller Erfolg: Moderator Jochen Bendel (v.l.), Lydia Staltner (Gründerin Lichtblick Senioren e.V.), Ministerpräsident Markus Söder, Saskia Greipl-Kostantinidis und Stavros Kostantinidis.
Auch vergangenes Jahr war das Sommerfest im "Prof. Erich Greipl"-Stadion des FC Ismaning ein voller Erfolg: Moderator Jochen Bendel (v.l.), Lydia Staltner (Gründerin Lichtblick Senioren e.V.), Ministerpräsident Markus Söder, Saskia Greipl-Kostantinidis und Stavros Kostantinidis. © privat

Welchen Einfluss hatte Ihr Vater auf Ihre Leidenschaft, Gutes für andere zu tun?
Alles, was ich bin, alles, was ich mache, mache ich wegen meines Papas. Er hat mir seine Werte vermittelt und immer gesagt: "Dir geht’s gut - gib was zurück!" Damit haben wir schon früh angefangen. Schon als Kind habe ich mit ihm im Tierheim geholfen und versuche das heute genau so weiterzutragen. Das Tierheim ist jetzt noch eine Herzensangelegenheit für mich. Deswegen habe ich auch acht Hundehäuser nach meinem Papa benannt. Eines, das letzte, habe ich aber Villa Saskia genannt! (lacht)

Gemeinsame Erinnerungen an ihren Vater

Dabei war ihr Vater als IHK-Präsident sicher auch immer viel auf Achse...
Es ist nicht die Menge, sondern die Qualität, die zählt. Er war immer greifbar für mich, egal, worum es ging. Und Sonntag war unser Tag, da waren wir immer zusammen, haben Sport gemacht, sind Rad gefahren. Zehn Minuten mit meinem Papa waren mehr für mich, als zehn Stunden mit jemand anderem.

Bayerischen Verdienstorden von Markus Söder überreicht

Für Ihr riesiges Engagement im sozialen Bereich sind Sie vor Kurzem mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet worden. Was bedeutet Ihnen das?
Das war mein Highlight. Ich glaube nicht, dass es nochmal besser wird. Ich mache viel, das machen andere auch - aber dass es aufgefallen ist und dass ich dafür so eine Wertschätzung bekommen habe, ist einfach toll.

Kaum ist der Sommer vorbei, kommt bei vielen Münchnern wahrscheinlich wieder Vorfreude auf ihr traditionelles Benefiz-Weihnachtsessen im Café Reitschule auf - wie entscheiden Sie, welches Projekt Sie unterstützen wollen?
Ich lasse da, ehrlich gesagt, meinem Mann den Vortritt. Letztes Jahr haben wir die Stiftung der Steinbergs ("s’Münchner Herz", Anm. d. Red.) und die Schörghuber-Stiftung unterstützt. Dieses Mal wird es unter anderem die Kinderpalliativstation am Klinikum Großhadern sein.

1,2 Millionen Euro bringt das traditionelle Weihnachtsessen 2022 zugunsten der Tafel ein: Stavros Kostantinidis (v.l.) und Saskia Greipl-Kostantinidis mit Tafel-Vorsitzendem Jochen Brühl.
1,2 Millionen Euro bringt das traditionelle Weihnachtsessen 2022 zugunsten der Tafel ein: Stavros Kostantinidis (v.l.) und Saskia Greipl-Kostantinidis mit Tafel-Vorsitzendem Jochen Brühl. © privat

Haben Sie eine Wunschsumme, die mindestens zusammenkommen sollte?
Für mich persönlich, für meine Seele, mein Herz - wenn die Millionen geknackt wird, dann ist das mein Weihnachtsgeschenk. Und das kann man als Privatmensch einfach nicht stemmen, dafür brauchst du große Gönner - und die haben wir zum Glück jedes Jahr wieder beim Weihnachtsessen dabei. Dafür bin ich wahnsinnig dankbar!

"Sammeln wir lieber Spenden"

Viele Menschen, gerade in München, sind finanziell gut gestellt. Aber bei Weitem nicht alle engagieren sich so wie Sie, für soziale Zwecke. Woran glauben Sie, liegt das?
Viele sind natürlich in ihrem täglichen Leben gewissermaßen gefangen, das will ich gar nicht verurteilen. Aber ich finde, dass einem Charity wahnsinnig viel zurückgibt. Mich macht das glücklich, wenn ich weiß, da passiert was. Man kann einfach nicht alleine in seiner "Bubble" bleiben. Auch bei Geburtstagen in meinem Freundeskreis sage ich inzwischen: Bitte, ihr habt doch alles, was wollt ihr denn noch? Sammeln wir lieber Spenden für Lichtblick. Und das wird dann auch gemacht!

Gutes Stichwort: Sie sagen selbst, Ihnen geht’s gut, Sie haben eigentlich alles, was Sie brauchen - haben Sie dennoch einen Wunsch?
Ganz profan: Ich wünsche mir, dass es genauso bleibt, wie es ist. Dass Stavros bei mir ist, dass wir gesund sind, dass ich meinen Hund habe. Ich will auch nicht lügen. Jeder hat was, womit er kämpft, aber wenn es so bleibt, wie es ist, bin ich froh

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