Riccardo Simonetti wagt sich auf die Musicalbühne

Audio von Carbonatix
Einen Abend lang Musicalstar: Diesen Traum hat sich Riccardo Simonetti (32) am gestrigen Abend mit einer Gastrolle im erfolgreichen Pop-Musical "& Julia" erfüllt. Im ausverkauften Stage Operettenhaus in Hamburg und vor den Augen seines Mannes Steven wurde der Entertainer und Autor jubelnd vom Publikum empfangen. Wie nervös er vor seinem großen Auftritt war und warum ihm das Musical mit den Hits von Starproduzent Max Martin (54) besonders am Herzen liegt, verrät er im Interview.
Mit Ihrer Gastrolle im Pop-Musical "& Julia" ist für Sie ein echter Traum in Erfüllung gegangen?
Riccardo Simonetti: Absolut. Das Musical ist eines meiner absoluten Lieblingsstücke weltweit - jetzt selbst ein Teil davon sein zu dürfen, ist wirklich ein besonderer Moment für mich!
Sie haben das Stück bereits mehrfach am Broadway und im West End gesehen, was begeistert Sie an "& Julia" besonders?
Simonetti: Ich liebe einfach Musicals, bei denen man eine emotionale Bindung zu den Songs hat. Bei "& Julia" wird zum Teil der ganze Soundtrack meines Lebens gespielt und ich feiere jedes Lied. Max Martin hat für alle meine Lieblings-Künstlerinnen geschrieben und dementsprechend enthusiastisch war ich, als ich das Stück das erste Mal gesehen habe und zu Britney und Céline Dion abgegangen bin.
Was ging Ihnen durch den Kopf, als die Anfrage zur Gastrolle kam? Gab es einen Moment des Zweifelns - oder nur Vorfreude?
Simonetti: Aber ich kann doch gar nicht singen?! (lacht)
Hatten Sie denn viel Zeit für die Proben, haben Sie zuvor Tanz- und Gesangsunterricht bekommen?
Simonetti: Neulich habe ich in New York Tom Francis getroffen, der am Westend die Hauptrolle gespielt hat und ich sagte ihm, ich dürfte demnächst in seine kleineren Fußstapfen treten und habe ihn direkt nach ein paar Tipps gefragt. Mit dem Hamburger Cast habe ich gerade mal zwei Tage geprobt, das war intensiv. Ich wurde im Cast so herzlich genommen, da ist es mir nicht schwergefallen, mich einzufinden.
Wie genau sieht Ihre Rolle aus und wie oft waren Sie auf der Bühne zu sehen?
Simonetti: Ich war mehrere Male in verschiedenen Situationen auf der Bühne und habe auch Sprechrollen übernommen. Ich habe den tollen Playern, die das großartig machen, nichts weggenommen. Mein Auftritt dient hoffentlich dazu, noch mehr Aufmerksamkeit auf dieses tolle Stück zu lenken, das mich nicht nur musikalisch total abholt, sondern auch so viele andere Themen wie Empowerment, Selbstbestimmung oder sogar Identitätsfragen aufgreift.
Wie nervös waren Sie vor Ihrem Auftritt?
Simonetti: Ich war sehr aufgeregt und habe gehofft, dem Stück und dem großartigen Cast gerecht zu werden! Gleichzeitig war ich den ganzen Tag über eigentlich ganz entspannt und voller Vorfreude. Aber als ich dann auf der Bühne stand und gesehen habe, wie riesig dieses Theater ist und wie viele Menschen dort sitzen, da wurde ich doch ganz kurz nervös. Ich bin kein ausgebildeter Musicaldarsteller, aber ich habe 15 Jahre lang Theater gespielt. Trotzdem stand ich schon lange nicht mehr auf einer Theaterbühne - umso mehr habe ich mich gefreut, wieder zurückzukehren.
Saß ihr Mann bei Ihrem großen Auftritt auch im Publikum?
Simonetti: Ja, der war schon immer sehr neidisch darauf, dass ich das Stück ohne ihn gesehen habe, deshalb wollte er sich das dieses Mal natürlich nicht entgehen lassen.
Was bleibt Ihnen von dem Auftritt besonders in Erinnerung? Was war Ihr persönliches Highlight?
Simonetti: Zu sehen, dass ich aus meiner Komfortzone herauskommen kann und Dinge machen kann, die ich zuvor noch nie gemacht habe.
Welcher Moment im Stück bringt Ihrer Meinung nach die stärkste Botschaft auf die Bühne - und warum?
Simonetti: Ich finde es toll, dass auch eine queere Liebesgeschichte so selbstverständlich und empowernd Teil des Stücks ist. Das würde ich mir von Serien und Filmen so auch wünschen.
Wie wichtig ist es Ihnen, als öffentliche Person auch queere Sichtbarkeit zu fördern - sei es auf der Bühne oder im Alltag?
Simonetti: Ich verstehe es als meine Verantwortung, meine Bühne - egal, in welcher Form - auch für die Dinge zu nutzen, die mir am Herzen liegen. Das mache ich bei meinen aktivistischen Projekten, wenn ich im TV bin und hoffentlich setze ich auch ein Zeichen, wenn ich für one night only Teil eines Musicals bin.
Könnten Sie sich vorstellen, in Zukunft häufiger in Musicals mitzuspielen - oder war das ein einmaliger Traum?
Simonetti: Sag niemals nie - das hat auf jeden Fall super viel Spaß gemacht.
Was steht bei Ihnen als Nächstes an - geht es bald in den Sommerurlaub?
Simonetti: Als Nächstes steht für mich mein erster Hochzeitstag an. Den werden wir auf Mallorca feiern in dem Restaurant, in dem wir vor einem Jahr geheiratet haben.
Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Agentur spot on news. Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de
- Themen: