Reich durch Instagram? Sophia Thiel spricht über Vermögen: "Wollte nie eine Million Euro verdienen"

Ihr stahlharter, durchtrainierter Körper war lange ihr Markenzeichen, dann verschwand Sophia Thiel 2019 plötzlich von der Bildfläche. Zwei Jahre später präsentierte sich die Fitness-Queen wieder der Öffentlichkeit und hatte sich nicht nur optisch verändert. Während ihrer Auszeit hat sie nicht nur ihren Körper, sondern auch ihre Psyche auf eine gesündere Spur gebracht. Inzwischen gibt sie in den sozialen Medien wieder Vollgas, hat ein Fitnessprogramm, einen Podcast, eine Hautpflege-Serie und bespaßt dazu noch 1,3 Millionen Follower mit ausgefallenem Content. Wie schafft sie das alles? Wie hat sich ihre Arbeit nach ihrem Comeback verändert und hat sie durch Instagram bereits ausgesorgt?
Sophia Thiel ist keine typische Fitness-Queen: "Sixpack und Ar... – das bin ich nicht"
Damit Sophia Thiel nicht mehr in alte Verhaltensmuster zurückfällt, musste sie die Herangehensweise an ihre Projekte überdenken. "Ich mache tatsächlich gar nicht mehr so viel wie früher und konzentriere mich inzwischen auf Kernbereiche", erklärt sie im Gespräch mit der AZ. "Das ist aber auch zeitintensiver, denn ich mache, neben dem Podcast, der Hautpflege-Serie und dem Social-Media-Content, auch noch mein angepasstes 'healthy inside out'-Fitnessprogramm bei Gymondo. Auf diese Dinge fokussiere ich mich hauptsächlich, das bleibt dann eine überschaubare Sache."
Damit sie nicht den Überblick verliert oder sich wieder überarbeitet, hat Sophia Thiel mittlerweile ein Team, das ihr unter die Arme greift. Trotzdem sei der Druck für sie "manchmal stärker und dann wieder weniger". Mit einer simplen Einstellung versucht die 28-Jährige, diese Last zu minimieren und sagt dazu: "Ich würde nichts mehr posten wollen, was mich nicht widerspiegelt." Vor allem im Fitness-Bereich gibt es Standard-Content, von dem sie Abstand nehmen will. "Damals im Fitness-Bereich hat man schnell gesehen, was funktioniert – wenn man dann Sixpack oder viel Ar... zeigt, besteht der ganze Feed irgendwann nur noch aus Sixpack und Ar.... Das bin dann aber nicht mehr ich. Da muss man für sich einfach schauen, welchen Weg man einschlagen will."
Psychische Unterstützung: Sophia Thiel hatte 100. Stunde beim Therapeuten
Vor ihrer Auszeit sah das ganz anders aus, Fitness und Diäten bestimmten das Leben von Sophia Thiel. Freunde und Familie machten sie damals darauf aufmerksam, wie stark sie sich verändere. "Man kann seine Lebensfreude tatsächlich 'wegdiäten'", betont die Social-Media-Beauty. "Ich wollte nur noch funktionieren und war plötzlich in dieser Vorbildfunktion drin. Während meiner Auszeit habe ich versucht, die alte Sophia von früher, die spontan und aktiv ist, wiederzufinden." Das scheint ihr gelungen zu sein, denn sie wirkt ausgeglichener und fröhlicher. Ganz alleine hat sie das nicht geschafft, sie nimmt die Hilfe eines Therapeuten in Anspruch. "Ich hatte letztens meine 100. Stunde. In meinem Leben kommen ständig neue Herausforderungen auf mich zu, deshalb brauche ich auch die Unterstützung durch einen Profi."
Sophia Thiel über Botox und Beauty-Doc: "Finde es besser, wenn man offen damit umgeht"
Neben ihrer Selbstvermarktung als Content-Creatorin in den sozialen Medien hat sich Sophia Thiel inzwischen ein weiteres Standbein aufgebaut. Mit ihrer Hautpflege-Serie "Skinimalist" hat sie sich in die hart umkämpfte Beauty-Branche getraut. "Ich habe mich schon immer für das Thema Hautpflege interessiert – Skincare war für mich auch Selfcare. Wenn es mir gut geht, kümmere ich mich um mich selbst und möchte mir was Gutes tun", erklärt sie im AZ-Gespräch.
Die 28-Jährige litt früher hormonell bedingt an Pigmentstörungen, Rosazea und Pickeln. Daher wollte sie selbst an einer guten und bezahlbaren Lösung für Betroffene arbeiten. "Entweder waren die Produkte nicht clean, also mit Silikonen versetzt, oder sie waren zu teuer. Nach meinem Comeback habe ich Judith Williams kennengelernt und wir haben nach dem ersten Gespräch sofort angefangen, Ideen zu spinnen. Zwei Jahre später konnten wir das dann in die Realität umsetzen."
In der glamourösen Glitzerwelt der Promis, Stars und Sternchen wird nicht nur auf natürliche Pflegeprodukte zurückgegriffen, viele gehen offen mit ihrem Gang zum Beauty-Doc um. Wie steht Sophia Thiel zu Botox, Hyaluron-Fillern und Liftings? "Ich bin allem total tolerant gegenüber. Ich habe allerdings Schwierigkeiten damit, wenn Leute nicht ehrlich sind – auch im Sportlerbereich", sagt sie dazu. "Wenn Sportler zum Beispiel etwas nehmen, finde ich es besser, wenn man offen damit umgeht, statt zu behaupten, man sei natural und sieht aber brutal trainiert aus." Sie selbst stehe ebenfalls dazu, dass an ihr nicht alles echt ist. "Ich sage auch ganz ehrlich, dass ich Haarextensions habe. Solange man transparent damit umgeht, finde ich daran nichts verwerflich."
Sophia Thiel gibt offen zu: "Habe sehr viel Lehrgeld bezahlen müssen"
Seit knapp zehn Jahren ist Sophia Thiel inzwischen als Content-Creatorin unterwegs, produziert Videos und Fotos und hat lukrative Werbedeals abgestaubt. Kritiker dieses Business behaupten, man müsse als Influencer nicht viel arbeiten und verdiene haufenweise Geld. Stimmt das denn? "Das kann man nicht pauschalisieren, jeder Creator geht einen anderen, ganz persönlichen Weg", sagt die gebürtige Rosenheimerin zur AZ und gibt offen zu: "Ich habe in meiner Vergangenheit sehr viel Lehrgeld zahlen müssen. Als ich mit 19 Jahren anfing, hatte ich keine Ahnung vom Business, habe viele Fehlentscheidungen getroffen, schlechte Verträge unterschrieben und könnte heute an einem ganz anderen Punkt stehen, wo ich tatsächlich bin."
Allerdings geht es Sophia Thiel bei ihrer Arbeit nicht darum, ein Vermögen anzuhäufen. Sie wolle "die Freude an dem Ganzen nicht zu verlieren", betont sie. "Geld war nie meine Motivation. Ich wollte nie eine Million Euro verdienen, sondern meine Geschichte teilen, um anderen eine Stütze zu sein und zu motivieren. Diese Arbeit kommt manchen vielleicht nicht viel vor, weil es sich nicht nach Arbeit anfühlt – das ist es aber."