Ramona Leiß: "Es tut gut, die Böse zu sein!"
Sie hat gemotzt und gemeckert – nun wurde sie aus dem Dschungel gewählt: Ramona Leiß spricht in der AZ über ihr neues, starkes Ich
Diese Münchnerin mischte den Dschungel auf: Ramona Leiß (54) hat die heile Volksmusik-Welt in Australien hinter sich gelassen. Im Dschungel zickte und zeterte sie herum, war launisch, ordnungsliebend und dominant. Offenbar ging sie nicht nur ihren Mitinsassen auf den Geist: Das Publikum wählte sie als Zweite aus dem Kakerlaken-Camp.
Mit der AZ redet sie über ihr neues Ich.
AZ: Ramona, was haben Sie als erstes in Freiheit gemacht? Das Hotel aufgeräumt?
RAMONA LEISS: Nee, ich bin privat derartig unaufgeräumt, eine richtige Schlampine. Den Sauberkeits-Fimmel habe ich erst im Dschungel entwickelt. Ich war aus ganzem Herzen erzürnt. . .
. . . und Rocco hat ihren Ausraster voll abbekommen.
Man wird doch wohl noch sagen dürfen: Räum halt mal auf, zefix! Der kann eben keine Kritik vertragen. Im Vorfeld wurde uns allen eingeschärft, dass herumliegendes Essen erst die Ratten anlockt – und dann die Schlangen. Vor denen hatte ich Angst.
Die anderen hatten vor Ihnen mehr Angst als vor den Schlangen!
Ha! So schlimm bin ich auch nicht. Ich finde, Ramonator ist ein Super-Titel. 54 Jahre lang war ich das brave Weiberl, das es allen immer recht machen wollte. Es tut jetzt richtig gut, auch mal die Böse zu sein.
Der Dschungel als Befreiungsschlag?
In dieser Extrem-Situation – und da war ich selbst am meisten über mich überrascht – war ich eine andere Ramona. Eine Ramona, die lieber auf den nicht vorhandenen Tisch haut und Tacheles redet.
Ein neues Ich?
Auf jeden Fall habe ich ein neues Selbstbewusstsein. Ich habe mich als Frau neu erlebt, weiß, was ich will.
Als Zicke der TV-Nation?
Ich bin plötzlich sehr stark, mutig, traue mich mehr, sage meine Meinung. Ich stehe jetzt zu meinen Träumen und zu meinem Ärger. Das alles gehört zu mir. Privat bin ich null zickig, wenn man zu mir lieb ist. Wenn es heißt, ich bin eine Zicke, nur weil ich sage, wenn mir etwas nicht passt, dann bin ich es gerne.
Was haben Sie gegen die anderen Kandidaten – vor Ihrem Rauswurf haben Sie ihnen nicht mal Ihre letzten zwei Zigaretten dagelassen?
Es soll mir doch, bittschön, vergönnt sein, die selber zu rauchen.
Dirk Bach lästerte, sie würden die beiden Zigaretten kaputt treten.
Für diesen Gag kriegt er von mir einen Orden. Das ist beste Unterhaltung.
Ihr Sohn Sascha sagte beim Wiedersehen: „Du warst, wie du bist!” Das TV-Publikum dachte sich: Oh je, der Arme.
Als ich Saschas Strahlen in den Augen gesehen habe, fiel mir ein Stein vom Herzen. Ich habe alles richtig gemacht. Ich bin die Dschungel-Königin seines Herzens. Mehr brauche ich nicht.
Wen oder was haben Sie im Camp am meisten vermisst?
Meinen privaten Schutzbereich. Ich fühlte mich hilflos ausgeliefert, wie ein verletztes Kind. Wenn man sich nicht an die Regeln hält, wie zusammen auf die Toilette zu gehen, wird man zwar nicht standrechtlich erschossen – aber fast.
Was war so schlimm?
Der Schlafentzug, die strengen Regeln und extremen Verhörmethoden, von denen das Publikum kaum was mitkriegt. Dann hat man ein Loch im Magen – und kurz darauf im Kopf. Ich musste mich sehr konzentrieren, um überhaupt noch zu funktionieren.
Wer landet auf dem Dschungel-Thron?
Micaela. Die hat viel mehr Substanz als Silikon. Sie weiß genau, was sie will. Dass sie dauernd ihre Brüste zeigt, finde ich okay. Die haben viel gekostet, da soll sie sie auch zeigen.
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