Prinzessin Märtha Louise von Norwegen: "Ich wurde als Hexe beschimpft!"
Märtha Louise von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg (41), älteste Tochter des norwegischen Königshauses, rangiert auf Platz vier der norwegischen Thronfolge und auf Platz 66 der Englischen. Aber die Prinzessin von Norwegen gibt nicht viel auf Standesdünkel. Sie hat durch ihre bürgerliche Ehe mit Schriftsteller Ari Behn auf alle Apanagen verzichtet und sucht ihr Seelenheil im Übernatürlichen. Als Geistheilerin und Buchautorin von "Schutzengel begleiten Dich" und "Engel und ihre Geheimnisse" (Koha-Verlag). Die Nachrichtenagentur spot on news traf die Prinzessin zum Interview.
Prinzessin, haben Sie Ihren Engel mitgebracht nach Rosenheim?
Natürlich, mein Schutzengel begleitet mich überall hin. Er reist ohne Flugticket und er kennt auch keine Sprachbarrieren.
Können Sie verstehen, dass Menschen Sie für diese Aussage belächeln?
Natürlich, ich werde ständig ausgelacht und finde, das ist eine ganz normale und gesunde Reaktion. Der Engelskontakt widerspricht ja auch so ziemlich allem, was wir in der Schule gelernt haben. Ich will niemand bekehren und behaupte nicht, dass ich die große absolute Wahrheit gefunden habe, ich versuche mit meinen Büchern lediglich Menschen zu inspirieren, offen für was Anderes zu sein. Denn ich habe durch den Kontakt zu meinem Schutzengel, zu innerem Frieden gefunden.
Wie haben Sie Ihren Schutzengel gefunden?
Es ist 15 Jahre her. Ich las das Buch "Frag deine Engel", eine Art Wegweiser, wie man seinen Engel treffen kann und wurde inspiriert. Plötzlich spürte ich eine liebende, wärmende Energie und es roch nach Rosen. Es war ein vertrautes Gefühl, wie ich es aus frühester Kindheit in Erinnerung hatte. Von dem Moment an hat sich mein Leben total verändert. Ich fing an zu schreiben und bekannte mich zu meiner Spiritualität. Ich bin heute viel glücklicher und zufriedener als früher.
Sie waren unglücklich?
Ich hatte vorher immer das Gefühl, das mir was fehlt. Von klein auf habe ich gespürt, dass ich anders bin, als andere Menschen. Ich war traurig, wenn andere traurig waren, ich fühlte Schmerzen, wenn andere Schmerzen hatten und war furchtbar sensibel. Hinzu kam, dass ich als Prinzessin ohnehin kein ganz normales Leben führen konnte und immer im Fokus stand. Das alles hat aus mir ein sehr verstörtes und schüchternes junges Mädchen gemacht.
Macht der Kontakt zum Schutzengel einen zum besseren Menschen?
Mich machte es einem ehrlicheren und wahrhaftigeren Menschen. Ich lebe heute viel befreiter und selbstbewusster. Ich mache mir keinen Kopf mehr darüber, was andere Menschen von mir denken.
Was sagt Ihr Vater, der König, zum Thema Engel?
Sein offizielles Statement dazu lautet: "Ich bin nicht mit allem einverstanden, was meine Kinder tun, aber ich hoffe, sie wissen, dass ich sie liebe."
Ihr Vater soll Ihren Ehemann Ari Bohn vorm Traualtar gewarnt haben, dass sie unberechenbar seien und sein Leben fortan etwas turbulenter wird.
Ja, der Humor meines Vaters. Aber es stimmt, das Leben an meiner Seite mag für meinen Mann etwas turbulenter sein als zuvor. Nicht nur wegen den Engeln, sondern auch wegen meinen Pflichten als Prinzessin. Aber egal in welchen Belangen, er unterstützt mich, bei allem was ich tue. Wir haben die gleiche Grundeinstellung: Wir nehmen das Leben wie es kommt.
Lesen Sie Ihren Kindern aus Ihren Büchern vor?
Sie sind noch zu jung, um das wirklich zu verstehen. Aber unbewusst haben sie natürlich Kontakt zu ihren Engeln. Bei Kindern ist das ganz selbstverständlich, weil sie so unverdorben und ehrlich sind und ihr Herz offen ist. Daran kann sich jeder Erwachsene ein Beispiel nehmen: Wer ehrlich zu sich selbst ist, es schafft sein Intellekt auszuschalten und mit dem Herzen kommuniziert, der findet auch Zugang zu seinem Schutzengel.
Ist man auf der Ebene noch alltagstauglich?
Natürlich. Sein Herz zu öffnen, bedeutet nicht, dass man den Verstand ausschaltet. Wer nur kopflastig und mit verschlossenem Herzen durchs Leben läuft, der wird nie seinen Frieden finden. Und bei genauer Betrachtung ist das, was ich mache, sehr bodenständig. Es geht nicht darum wegzurennen und sein Glück in den Sternen zu finden, sondern darum präsent im Leben zu stehen und sich seiner selbst bewusst zu sein.
Wie ist die Akzeptanz in Ihrer Heimat?
Es gibt viel Spott und Hohn, und ich wurde schon oft als Hexe beschimpft. Aber es gibt immer mehr Menschen, die für spirituelle Themen offen sind. Das mag daran liegen, dass wir in Norwegen so naturverbunden leben, aber auch daran, dass es immer mehr Menschen in unserer Wohlstandsgesellschaft gibt, die auf der Suche nach neuen Wegen sind.
Wie Prinzessinnenhaft ist Ihr Lebensstil?
Kein Palast, keine Kutschen, keine Butler und keine Rosenbeete. Ich führe ein ganz normales bürgerliches Leben, in einem Holzhaus außerhalb von Oslo, wo ich selber koche und im Supermarkt einkaufen gehe.
Warum verzichtet eine Prinzessin auf einen Lebensstil, von dem Millionen von kleinen Mädchen träumen?
Weil ich diesen Traum nie hatte. Ich habe als kleines Mädchen immer davon geträumt, dass eines Tages meine richtigen Eltern kommen und mich mitnehmen in ein ganz normales bürgerliches Leben. So ein Leben habe ich heute, und das ist wunderbar.
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