Prinz Harry erringt vor Gericht Teilsieg gegen die britische Presse

Prinz Harry erzielt im Telefon-Hacking-Prozess gegen die britische Mirror Group einen kleinen Triumph: Ein Richter sprach ihm nun Schadensersatz zu.
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Prinz Harry verlässt im Juni das Gerichtsgebäude in London.
Prinz Harry verlässt im Juni das Gerichtsgebäude in London. © IMAGO/ZUMA Wire

Nach einer kürzlichen Niederlage vor Gericht, erfolgt jetzt zumindest ein kleiner Erfolg: Wie der britische "Guardian" berichtet, hat Prinz Harry (39) im Telefon-Hacking-Prozess gegen den britischen Medienkonzern Mirror Group Newspapers (MGN) einen Teilsieg errungen. Dem Sohn von König Charles III. (75) steht nun ein Schadensersatz zu. Dem Bericht zufolge wird das Urteil zudem tiefgreifende Auswirkungen auf die britische Medienlandschaft haben.

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Der Richter des Obersten Gerichtshofes in London habe demnach entschieden, dass der Herausgeber der Boulevardzeitungen "Mirror", "Sunday Mirror" und "Sunday People" von 2006 bis 2011 "umfangreiches" Telefon-Hacking betrieben habe. Man sei zu dem Schluss gekommen, dass es sich in 15 von 33 Zeitungs-Artikeln, die im Mittelpunkt des Prozesses standen, um das Ergebnis von Hacker-Angriffen auf Prinz Harrys Mobiltelefon oder unrechtmäßiger Informationsbeschaffung handle.

Dieser Schadensersatz steht Prinz Harry zu

Prinz Harry sei durch die Veröffentlichung der Artikel, die unrechtmäßig gesammelte Informationen beinhaltet hätten, in Bedrängnis geraten, urteilte der Richter. Ihm steht nun ein Schadensersatz von 140.600 Pfund (circa 160.000 Euro) zu. Der "Guardian" zitiert dazu Harrys Anwalt David Sherborne mit den Worten: "Heute ist ein großer Tag für die Wahrheit und für die Rechenschaftspflicht." Das Gericht habe entschieden, dass die drei Zeitungen der Mirror-Gruppe über Jahre hinweg "gewohnheitsmäßig und in großem Umfang ungesetzliche und kriminelle Aktivitäten" durchgeführt hätten.

Auch ein Sprecher der Mirror-Gruppe äußerte sich positiv zum Urteil: "Wir begrüßen das heutige Urteil, das dem Unternehmen viel Klarheit gibt, um nach den Ereignissen, die vor vielen Jahren stattgefunden haben, voranzukommen. Wo in der Vergangenheit ein Fehlverhalten stattgefunden hat, entschuldigen wir uns vorbehaltlos, übernehmen wir die volle Verantwortung und zahlen eine angemessene Entschädigung."

In dem sieben Wochen dauernden Prozess hatte Prinz Harry erklärt, er sei jahrelang von den Machern der Zeitungen verfolgt worden. Er beschuldigte die Mirror Group zudem, sein Telefon gehackt zu haben und andere illegale Dinge unternommen zu haben, um an Informationen über sein Privatleben zu gelangen. Er war damit der erste britische Royal seit 130 Jahren, der als Zeuge vor Gericht auftrat.

In diesem Prozess erlitt Prinz Harry eine Niederlage

Eine andere juristische Auseinandersetzung endete für Prinz Harry hingegen kürzlich teuer: Anfang der Woche wurde er im Rahmen eines laufenden Verleumdungsprozesses gegen die Zeitung "Mail on Sunday" zu einer Schadensersatzzahlung von fast 50.000 Pfund verurteilt.

Harry hatte den Verlag Associated Newspapers Limited (ANL) wegen eines Artikels verklagt, der von dem Rechtsstreit über die Sicherheitsvorkehrungen für den inaktiven Royal in Großbritannien berichtete. Von dem Meinungsbeitrag fühlte sich der Prinz in seinem Ruf geschädigt. Bei dem Artikel handelt es sich um einen Meinungsbeitrag vom Februar 2022, in dem es um die Entscheidung der Regierung ging, Harry den vom Steuerzahler finanzierten Polizeischutz zu entziehen, nachdem er in die USA umgezogen war.

Prinz Harry möchte mit dem laufenden Verfahren gegen das britische Innenministerium erreichen, dass seine Familie, die mittlerweile in den USA lebt, bei Besuchen in Großbritannien weiterhin Polizeischutz erhält.

Prinz Harry und seine Ehefrau Meghan (42) waren Anfang 2020 als arbeitende Royals zurückgetreten und in die USA gezogen. Der Herzog von Sussex behauptet allerdings, der Umzug sei keine freie Entscheidung gewesen. Er und seine Familie seien stattdessen aus dem Vereinigten Königreich vertrieben worden.

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