Prinz Andrew gibt Titel ab: Er ist nicht mehr Herzog von York

Wegen seiner Verbindung zu dem verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein (1953-2019) darf Prinz Andrew (65) bereits seit dem Jahr 2020 die britischen Royals nicht mehr offiziell vertreten. Jetzt hat der jüngere Bruder von König Charles III. (76) seine Titel zurückgegeben - offenbar freiwillig. Damit trägt er nun nicht mehr seinen Herzogtitel und verliert auch seinen Status als Ritter des Hosenbandordens. Weiterhin bestreitet er jedoch die Anschuldigungen gegen ihn.
"In Gesprächen mit dem König und meiner unmittelbaren sowie weiteren Familie sind wir zu dem Schluss gekommen, dass die anhaltenden Anschuldigungen gegen mich von der Arbeit Seiner Majestät und der Königsfamilie ablenken", heißt es in einer persönlichen Erklärung Andrews. Er behauptet, er habe sich dazu entschieden, "meine Pflicht gegenüber meiner Familie und meinem Land an erste Stelle zu setzen. [...] Mit Zustimmung Seiner Majestät sind wir der Ansicht, dass ich nun einen Schritt weiter gehen muss. Ich werde daher meinen Titel und die mir verliehenen Ehren nicht mehr führen. Wie ich bereits zuvor gesagt habe, weise ich die gegen mich erhobenen Vorwürfe entschieden zurück."
Andrew werde damit ein Prinz bleiben, aber nicht mehr Duke of York sein, berichtet die britische BBC. Seine Ex-Frau, Sarah Ferguson (66), verliere damit ebenfalls den Titel Duchess of York. Ihre beiden Kinder Beatrice (37) und Eugenie (35) blieben Prinzessinnen.
Hat sich Prinz Andrew selbst dazu entschieden?
Charles ziehe derzeit in Erwägung, Andrew aus dem exklusiven Hosenbandorden zu verbannen, hatte die "Daily Mail" schon kurz vor Veröffentlichung des Statements geschrieben. Die Boulevardzeitung berichtete, dass es am Nachmittag des 17. Oktober hochrangige Gespräche im Buckingham-Palast gegeben habe. Auch sei es möglich, dass Andrew der Herzogtitel entzogen werde, dazu benötigte es allerdings einen Beschluss des Parlaments.
Ähnliches berichtete auch die "Times". König Charles III. prüfe "alle Optionen", habe ein Royal-Insider erklärt. "Es herrscht das Gefühl, dass etwas getan werden muss. Es finden Gespräche statt. Optionen werden geprüft", zitiert auch die "Sun" eine namentlich nicht genannte Quelle aus Royal-Kreisen. Für Andrew gebe es ein Zeitfenster, "das Richtige zu tun". Gemeint war damit, dass jener selbst entsprechende Schritte einleitet, bevor der Palast dazu gezwungen sei.
Bereits im Jahr 2022 hatte Prinz Andrew einen Großteil seiner Titel abtreten müssen. "Mit dem Einverständnis und der Zustimmung der Queen sind die militärischen Zugehörigkeiten und königlichen Schirmherrschaften des Herzogs von York an die Königin zurückgegeben worden", hieß es im Januar jenen Jahres in einem Statement des Palastes. In diesem wurde auch mitgeteilt, dass Andrew weiterhin keine offiziellen Aufgaben übernehmen und sich als Privatperson verteidigen werde.
Schwere Vorwürfe gegen Prinz Andrew
Erst kürzlich war in der britischen Presse von einer E-Mail berichtet worden, die Andrew im Februar 2011 an Epstein geschickt haben soll. Der "Sun" zufolge sei einen Tag zuvor erstmals ein Foto publik geworden, das Andrew zeigt und auf dem er Virginia Giuffre (1983-2025) im Arm hält. "Wir werden bald wieder zusammen spielen", stehe in der E-Mail unter anderem. Giuffre hatte dem zweitältesten Sohn der verstorbenen Queen Elizabeth II. (1926-2022) vorgeworfen, sie sexuell missbraucht zu haben, als sie minderjährig war. Andrew stritt die Vorwürfe ab und einigte sich später im Rahmen einer Klage außergerichtlich mit Giuffre. Britische Medien berichteten von mehreren Millionen Pfund, die Andrew gezahlt haben soll.