Premiere von "Nanga Parbat": Große Gefühle am Gipfel
Regisseur Joseph Vilsmaier stellte am Montagabend in München seinen neuen Film „Nanga Parbat“ vor. Für Vilsmaier ist es ein bewegender Abend: Während der Dreharbeiten starb seine geliebte Ehefrau.
Zwei Männer, ein Film – und zwei Schicksalsschläge: Regisseur Joseph Vilsmaier und Bergsteiger-Legende Reinhold Messner stellten am Montagabend ihren tragischen Kinofilm „Nanga Parbat“ (AZ berichtete) vor.
Für Messner ist es die Leinwand-Wahrheit über seine dramatischste Expedition vor knapp 40 Jahren – als er mit seinem Bruder Günther den 8125 Meter hohen Berg besteigt und allein zurückkehrt.
Für Vilsmaier ist es der Film, der auch ihn persönlich an den schlimmsten Verlust erinnert. Während der Dreharbeiten zum Berg-Drama starb seine 28 Jahre jüngere Frau, Schauspielerin Dana Vávrová (†41), an Krebs. Das letzte Foto, das es von ihr gibt, zeigt Vávrová, wie sie ihrem geliebten Mann, der Filmcrew und Messner auf dem Weg zu ersten Filmaufnahmen am Flughafen hinterherwinkt. Da war sie bereits todkrank.
Im Filmtheater am Sendlinger Tor jetzt die große München-Premiere (Kino-Start am Donnerstag!) – natürlich mit großen Gefühlen.
Wie geht der Regisseur mit dem Thema Verlust um?
Vilsmaier will sich zu dem Tod seiner Frau nicht äußern. Der AZ sagt er nur soviel: „Es ist wirklich schwierig, ein ständiges Auf und Ab. Meine Töchter und ich haben entschieden, das unter uns auszumachen. Die Arbeit am Film hat ein bisschen geholfen.“
Nach außen hin gibt sich Vilsmaier bei der Premiere trotzdem stark. Als Kumpeltyp, wie ihn jeder kennt. Zwischen seinen drei Strahle-Töchtern Janina, Theresa und Josefina geht er munter und lachend über den roten Teppich. Mit Reinhold Messner ist er seit fünf Jahren befreundet. Der Bergsteiger zur AZ: „Verlust ist ein nie enden wollendes Thema. Man muss Verantwortung übernehmen – das tue ich seit 40 Jahren. Es ist hart.“
Nach dem anrührenden Film, viel Jagertee und noch mehr Applaus lassen die Promis den Abend im Augustinerkeller ausklingen. Gut gelaunt, aber ernsthafter als sonst. Nur Michael Bully Herbig sorgt für etwas Leichtigkeit: „Ich gehe auf keine Berge, ich nehme den Lift.“ Kimberly Hoppe
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